Großstadtdschungel, historische Tempel, aktive Vulkane und atemberaubende Wasserfälle – die indonesische Insel Java wird dich sprachlos zurücklassen, denn hier bietet sich eine unglaubliche Vielfalt.

Die Insel Java ist eine der bevölkerungsreichsten Inseln der Welt und mehr als die Hälfte der Indonesier wohnt auf dieser Insel. Nicht verwunderlich also, dass sie das politische und wirtschaftliche Zentrum Indonesiens ist. Wenn du nun allerdings denkst, dass man nonstop von Menschen und Trubel umgeben ist, irrst du dich.

Wir zeigen dir in diesem Beitrag, was für uns die Highlights auf Java waren und wie wir trotz Megametropolen die atemberaubende Natur abseits der ausgetretenen Pfade erkundet haben.

Touchdown in Jakarta

11 Millionen Einwohner und stetig weiter wachsend. Die Megametropole hat nicht den besten Ruf: versmogt, schmutzig, laut und chaotisch. Zugegebenermaßen waren auch wir nicht sonderlich heiß darauf, die indonesische Hauptstadt zu erkunden. Da es sich aber natürlich anbietet nach Jakarta zu fliegen, wenn man die Insel Java erkunden möchte, sind wir dann letztlich doch in Jakarta gelandet. Von unserem ursprünglichen Plan die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu erkunden, haben wir uns bereits in Deutschland verabschieden müssen. Ich bin einen Tag vor Abflug krank geworden und habe die Zeit in Jakarta zum Großteil verschlafen.

Das Viertel in dem unser Hotel war, war jedoch überraschend grün und so gar nicht schmutzig, laut oder chaotisch. Es gab hippe Cafés und teils fantastische Ausblicke auf die Skyline. Mehr als eine Hotelempfehlung können wir also im Moment nicht mit euch teilen. Im La Boheme haben wir uns sehr wohlgefühlt und vom Restaurant hat man eine super Aussicht! Vielleicht landen wir ja nochmal irgendwann in Jakarta und haben dann die Muse, um die Stadt zu erkunden und zu sehen, inwieweit sich die Vorurteile bewahrheiten oder eben nicht.

Skyline von Jakarta auf der Insel Java

Yogyakarta

Weiter ging unsere Reise nach Yogyakarta oder wie es auch oft genannt wird: Yogya oder Jogja. Wir sind mit dem Zug angereist, denn Zugfahren ist auf Java vergleichsweise komfortabel und verlässlich. Die Zugtickets bucht man am besten rechtzeitig online, denn die beliebten Strecken sind gern auch mal Tage im Voraus ausgebucht. Wir haben die Tickets über tiket.com gebucht. Eine Stunde vorher kann man die Tickets dann an der Bahnstation an einem Automaten ausdrucken und losfahren.

Nach einer achtstündigen Zugfahrt sind wir in Yogyakarta angekommen. Die Stadt wird als das kulturelle Zentrum von Java gehandelt und ist auch unter Locals sehr beliebt als Städtetrip. Zugegenermaßen hatten wir eine etwas beschaulichere Stadt erwartet und waren anfangs etwas erschlagen vom Verkehr und der Lautstärke, egal wo man sich aufhielt. Glücklicherweise war unsere Unterkunft ein toller Zufluchtsort. Das ruhig gelegene Homestay war die sauberste Unterkunft, die wir bisher in Indonesien hatten und ist somit definitiv eine Empfehlung wert!

Mit 20 Universitäten und ca. 55000 Studenten ist Jogja eine junge und lebendige Studentenstadt. Hier und da gibt es hippe Bars und eine ausgeprägte Artszene. Uns hat es hier jedoch hauptsächlich wegen der Tempel hergezogen.

Sowohl der Borobudur als auch der Prambanan Tempel sind die Highlights eines Yogyakarta Besuches. Auch das Wasserschloss und der Vulkan Merapi sind Gründe hier ein paar Nächte zu verweilen.

Prambanan Tempel in Yogyakarta auf Java

Ausführlicher wird es in diesem Beitrag – all unsere Highlights in Yogyakarta!

Malang

In Yogyakarta sind wir erneut in den Zug gehüpft und weiter nach Malang gefahren. Auch Malang liegt im Landesinneren.

In Malang angekommen, sind wir zunächst zu unserem Homestay, was wir empfehlen können. Sehr basic, aber sauber und völlig ausreichend für zwei Nächte.

Malang hat hauptsächlich durch das bunte Dorf Kampung Warna-Warni Jodipan Bekanntheit erlangt. 2016 hatten Studenten die Idee, das Dorf bunt anzumalen. Die Idee wurde dann mit Hilfe des Militärs umgesetzt und so leuchtet jede Wand, jede Treppe und jedes Geländer nun in einer anderen Farbe. Immer wieder finden sich auch Wandmalereien zwischendurch wieder. Die engen Gassen sind super, um sich einfach treiben zu lassen und immer wieder die Kamera zu zücken.

Das Projekt hat das einstige Slum in einen Touristenmagneten gewandelt. Es ist sauberer und lebenswerter für die Einwohner geworden und sie können mit dem Tourismus ihr Einkommen aufbessern.

Drohnenaufnahme vom bunten Dorf in Malang auf Java

Vom bunten Dorf ist das blaue Dorf Kampung Biru Arema übrigens nur einen Katzensprung entfernt. Vom Erfolg des bunten Dorfes inspiriert, wurde das Nachbardorf blau gestrichen – angelehnt an die Vereinsfarbe des dortigen Fußballteams. Als wir im bunten Dorf waren, hat es plötzlich sehr stark angefangen zu regnen und zu gewittern, weswegen wir dem blauen Dorf leider keinen Besuch abstatten konnten.

Malang ist außerdem ein super Ausgangsort, um spektakuläre Wasserfälle zu erkunden. Wir hätten sehr gern den Tumpak Sewu besucht, was aber leider auch wegen den Regens ausfiel. Die Wege hinab zum Wasserfall sind dann wohl zu rutschig und somit zu gefährlich. Schade, vielleicht also beim nächsten Besuch!

Cemoro Lawang – Bromo auf eigene Faust

Malang oder auch Probolinggo sind normalerweise der Ausgangsort für die Touren zum Bromo. Wir wollten den Bromo aber ohne Tour erkunden und so fuhren wir mit einem privatem Fahrer von Malang nach Cemoro Lawang.

Der Vulkan Bromo ist unserer Meinung nach ein absolutes Must-See auf deiner Reise durch Java – ein wirklich unvergleichlicher Ort, der dich mit Sicherheit fasziniert zurück lässt!

Das kleine Bergdorf auf ca 2200 Metern ist das Tor zum Bromo-Tengger-Semeru-Nationalpark. In dem beschaulichen Dorf gibt es einige Homestays und Warungs. Unser Homestay war ein richtiger Reinfall, weswegen wir es hier nicht empfehlen werden. Wir haben eine Nacht hier verbracht und die Wanderung zum Krater des Bromos und zum Sunrise Viewpoint ohne Tour gemacht. Das war die beste Entscheidung, denn so sind wir den Touristenmassen zum Großteil aus dem Weg gegangen und konnten diese spektakulären Aussichten in aller Zweisamkeit genießen. Wie wir das gemacht haben? Das erfährst du in diesem Blogbeitrag!

Sonnenaufgang mit Blick auf die Vulkane Bromo und Semeru auf Java in Indonesien

Banyuwangi

Unsere Reise führte uns weiter in den Osten von Java. Von Cemoro Lawang fuhren wir mit einem Shuttle weiter nach Banyuwangi. Die Fahrt dauerte sechs Stunden und war eine der vielleicht schlimmsten Fahrten all unserer Reisen. Der Fahrer überholte völlig rücksichtslos und nicht nur einmal dachten wir, dass es gleich zum Zusammenprall kommen würde. Wir hatten das Gefühl, der Fahrer machte diese riskanten Manöver, um sich wachzuhalten. Als wir dann eine kurze Pause machten, sprachen wir ihn darauf an und es wurde ein bisschen weniger schlimm. Den Kontakt für den Shuttle möchten wir aber trotzdem nicht weitergeben.

In Banyuwangi angekommen, checkten wir im Snooze Ijen ein und freuten uns über diese so schöne Unterkunft und noch mehr darauf, am nächsten Tag ausschlafen zu können. Bisher sind wir auf Java nämlich fast ausnahmslos sehr früh aufgestanden – entweder wegen der Weiterreise, Wanderungen oder super schönen Sonnenaufgängen.

Banyuwangi war für uns vor allem in erster Linie der Ausgangsort für den Besuch des Ijen Vulkans, der berühmt ist für seinen giftigen Kratersee, die Schwefelmiene und das blaue Feuer. Wir haben den Ijen auf eigene Faust besucht und teilen unsere Tipps dafür in einem separaten Beitrag mit dir.

Julia am Kraterrand des Ijen Vulkans mit Blick auf die Schwefelmiene und den Kratersee

Ansonsten gibt es in Banyuwangi nicht allzu viel zu tun. Viele Reisende verbringen auch nur eine Nacht in Baynuwangi und in dieser einen Nacht besuchen sie dann den Vulkan und reisen danach direkt weiter.

Da Banyuwangi als das Tor nach Bali gilt, ging auch unsere Reise von Java weiter nach Bali. Vom Ketapang-Hafen fahren mehrmals täglich Fähren nach Gilimanuk auf Bali. Wir haben unser Ticket für die Fähre inklusive Busfahrt von Banyuwangi nach Ubud oder wahlweise auch nach Denpasar bei Damri gebucht. Hier haben wir 130.000 IDR pro Person gezahlt. Die Überfahrt selbst war sehr entspannt. Am längsten hat dann definitiv die Busfahrt auf Bali gedauert. Insgesamt waren wir von Banyuwangi bis Canggu 7 Stunden unterwegs.

Fazit Java

Java war intensiver, als wir es erwartet haben, was uns letztlich überrascht hat. Wir waren sehr aktiv, haben viel gesehen und wunderschöne Erinnerungen geschaffen. Die Insel strotzt nur so vor Highlights und wird Abenteurer und Naturfreunde gleichermaßen glücklich machen. Eine Reise nach Java ist definitiv empfehlenswert! Wir fanden unsere 10 Tage haben ausgereicht, um eben diese Highlights zu erkunden. Da wir in der Regenzeit unterwegs waren, ist so mancher Ausflug ins Wasser gefallen, was aber zu verschmerzen war. Alles in allem fanden wir die Regenzeit nicht so einschränkend, wie erwartet und haben die Nebensaison hier genossen.