Wir hatten soviel darüber gelesen, dass es sich schon fast anfühlte, als wären wir bereits dort gewesen. Kennst du dieses Gefühl? 

Die Great Ocean Road ist so ziemlich überall präsent, sobald es um Australien geht. Egal ob in einschlägigen Reiseführern, Reiseblogs oder Gesprächen mit Reisenden. An dieser weltbekannten Straße kommt man nicht vorbei, wenn man in Melbourne ist. Soll sie doch eine der schönsten Strecken weltweit sein. Teilen wir diese Begeisterung?

Wir waren 4 Nächte und 5 Tage unterwegs. Das ist viel, wenn man bedenkt, dass verschiedene Reiseunternehmen diese Route in einem Tag durchpowern.

In diesem Blogpost nehmen wir dich virtuell mit auf die Reise. Wir zeigen dir unsere Highlights, unsere Schlafplätze und ziehen ein Fazit am Ende.

Ausgangspunkt Melbourne

Melbourne ist die zweitgrößte Stadt Australiens und die Hauptstadt des Bundesstaates Victoria. Melbourne ist eine tolle Stadt und lässt sich ganz wunderbar mit einem Roadtrip an der Great Ocean Road verbinden. Wenn du kein eigenes Auto hast, kannst du in Melbourne problemlos ein Auto oder einen Campervan für deinen Roadtrip mieten. Wir hatten unser Auto inklusive Zelt auf dem Dach und waren so relativ unabhängig.

Die Great Ocean Road beginnt jedoch nicht direkt in Melbourne, sondern etwa eine Stunde außerhalb in Torquay. Auf dem Weg dahin liegt die Stadt Geelong. Hier haben wir nochmal kostengünstig unsere Vorräte aufgestockt, da es danach nur noch kleinere teurere Supermärkte gibt.

Start: Torquay

Herzlich Willkommen und los geht geht’s! In Torquay beginnt offiziell die Great Ocean Road. Torquay ist eine australische Kleinstadt, die als Zentrum der Surfindustrie bekannt ist. Hier wurden unter anderem Marken wie “Rip Curl” und “Quicksilver” gegründet.

Am Aussichtspunkt Jan Juc kann man weit aufs Meer hinausblicken und Surfer beobachten, wie sie sich in die Wellen stürzen. Surfer gibt es hier eine Menge, denn Torquay lebt vor allem vom Surftourismus.

Matthias am Aussichtspunkt Jan Juc an der Great Ocean Road

Und wie könnte so ein Trip besser beginnen, als mit einem Frühstück am Strand?

Lorne

Zugegeben besonders weit sind wir nicht gekommen. Etwa 50 Kilometer haben wir am ersten Tag geschafft. Die Strecke von Torquay nach Lorne führt direkt am Meer entlang und wir sind so ziemlich bei jedem Aussichtspunkt aus dem Auto gesprungen, um uns umzusehen. Wir hatten Zeit und die haben wir uns genommen und auch genutzt.

Lorne ist ein Ort direkt am Meer. Es gibt viele Cafés, Fish & Chips Imbisse und BBQ-Plätze. Wir haben die Nachmittagssonne genutzt, um ein bisschen die Strandpromenade entlang zu laufen.

Wir laufen durch Lorne

Unsere erste Nacht verbrachten wir auf dem Campingplatz “Foreshore Caravan Park”. Alles war sehr sauber und wir hatten einen sehr ruhigen Stellplatz. Wir haben lecker gekocht und sind dann relativ schnell ins Zelt gekrochen, denn sobald die Sonne weg war, wurde es frisch.

Am nächsten Morgen weckte uns die Sonne zeitig und wir haben ausgiebig gefrühstückt, bevor es weiterging.

Unser Zelt ließ sich innerhalb weniger Minuten zusammenklappen und wir waren startklar.

Unser erster Anlaufpunkt lag nur wenige Kilometer vom Campingplatz entfernt.

Der Teddy’s Lookout hat uns die Sprach verschlagen. Von hier aus kann man auf die Great Ocean Road hinab blicken und die Autos sehen, wie sie sich am Wasser entlang schlängeln. Vom Teddy’s Lookout kann man mehrere kurze Wanderungen machen und so weitere tolle Blicke auf das Meer und den darin mündenden Fluss erhaschen. Für uns der schönste Aussichtspunkt entlang der Great Ocean Road.

Julia am Teddy's Lookout Teddy's Lookout an der Great Ocean Road

Apollo Bay

Diese Bucht und der Ort ähnelt Lorne ein bisschen. Auch hier gibt es viele kleine Läden, Cafés und Restaurants.

Die Strände rund um Apollo Bay sind alle sehr schön und sehenswert. Baden konnten wir leider nicht, denn es war zu frisch. Vor allem die Nächte waren kälter als erwartet und wir tankten tagsüber jeden Sonnenstrahl, den wir erhaschen konnten, um uns wieder aufzuwärmen.

Ab Apollo Bay führt die Straße erstmals ins Innland und nicht mehr am Wasser entlang.

Nun blickt man anstatt auf die Küste auf eine grüne hüglige Landschaft, die der Küste in nichts nachsteht.

Cape Otway

Die Straße schlängelt sich durch den Cape Otway Nationalparks. Hauptattraktion des Nationalparks ist der Leuchtturm, einer der bedeutendsten Leuchttürme Australiens. Uns hat der Eintrittspreis abgeschreckt und wir sind nicht auf das Gelände.

Vom Cape Otway nach Port Campell reiht sich eine Attraktion an die Nächste.

Camping mit Koalas – Blanket Bay

Den Campingplatz haben wir online gebucht. Kein Luxus dafür aber Koalas, die überall in den Bäumen hingen. Der Campingplatz hat außerdem einen direkten Zugang zum Strand und hat uns gut gefallen – vielleicht gerade weil er so unberührt war?

Auto mit Zelt am Blanket Bay Koala im Baum am Blanket Bay

Gibson Steps

Die Gibson Steps sind Felsklippen, die in der Nähe der Zwölf Apostel liegen. Eine Treppe führt an den Strand (Gibson Beach) und sowohl der Ausblick von oben als auch vom Strand aus ist wirklich toll.  Die vielen Stufen lohnen sich also, zumal man wieder und wieder stehen bleiben, sich umschauen und den Ausblick genießen kann.

Wir am Gibson Beach an der Great Ocean Road

Zwölf Apostel (Twelve Apostles)

DAS Highlight der Great Ocean Road. Zumindest wenn man Reiseführern und co. glaubt. Und ja, die Küste und die Zwölf Apostel sind eindrucksvoll. Wir waren jedoch von den Touristenmassen völlig überfordert. Ein Bus nach dem anderen kippt hier regelrecht Menschen aus. Die Aussichtspunkte sind völlig überlaufen und so richtig genießen konnten wir das, was wir sahen nicht.

Wir an den Zwölf Aposteln

Doch was sind die Zwölf Apostel eigentlich? Es handelt sich dabei um Felsformationen, die im Meer stehen. Mittlerweile sind nur noch acht der ursprünglichen neun Felssäulen vorhanden. Im Juli 2005 stürzte ein Felsen ein. Dem Name nach könnte man annehmen, es handelte sich ursprünglich um 12 Felsen. Es handelte sich jedoch immer um 9 bzw. jetzt 8 Felsen.

Wir haben relativ schnell die Flucht ergriffen und für uns waren die Zwölf Apostel nicht das Highlight der Great Ocean Road.

Es lohnt sich bestimmt hier zum Sonnenaufgang zu sein, denn dann sollen die Felsen leuchten, weil sie von der Sonne direkt angestrahlt werden. Zudem geht man so sicherlich den Menschenmassen aus dem Weg und kann dieses Schauspiel ein bisschen mehr genießen.

Da es bei uns allerdings ständig regnete, zogen wir unser Zelt dem Sonnenaufgang vor.

Loch Ard Gorge

Nur 4 Kilometer nach den Zwölf Aposteln wartet schon eine weitere Attraktion. Bei dem Loch Ard Gorge handelt es sich um eine Schlucht, die auch zum Port Campell Nationalpark gehört.

Uns hat sowohl der Blick von oben hinab in die Schlucht, als auch die Schlucht selbst fasziniert. Treppen führen hinab an den Strand in der Schlucht. Dort ist man eingebetet in Felswände und kann durch einen Spalt hinaus aufs Meer blicken.

Loch Ard Gorge an der Great Ocean Road

Port Campell

Ein kleiner beschaulicher Ort direkt an der Great Ocean Road. Hier gibt es einen kleinen Supermarkt und verschiedene Restaurants.

Wir entschieden uns auf dem Recreation Reserve zu campen (10 $ pro Person). Hier gab es eine gut ausgestattete Campingküche und sehr saubere Toiletten und Duschen. Wir kochten lecker, tranken Wein und zogen uns so ziemlich alles an, was sich in unserem Rucksack befand. Der Zwiebelloock hat uns gerettet. Die Nacht wurde wiedermal kalt und zu allem Übel auch noch ziemlich nass. Es regnete auch morgens noch und wir hatten Mühe das Zelt zumindest ein bisschen trocken zu bekommen, um es zusammen klappen zu können.

Nach einem sättigenden Frühstück und einer heißer Dusche ging die Fahrt weiter.

London Arch

Die London Arch ist nun “nur” noch ein natürlicher Kalksteinbogen. Früher hieß es London Bridge, weil eine Verbindung (Brücke) zur Küste bestand. Diese Brücke stürzte jedoch 1990 überraschend ein. Verletzt wurde dabei glücklicherweise niemand.

The Grotto

Fährt man die Great Ocean Road vom Osten in den Westen so folgt nach der London Arch die Grotte.

Na, wer hätte es gedacht? Es handelt sich wieder um eine Kalksteinformation. Diesmal aber um einen Durchbruch des Gesteins. Ein paar Stufen führen hinab zu dem Durchbruch und bei Ebbe kann man sogar die Höhle betreten. Bis heute ist nicht zu 100 % klar, ob dieser Durchbruch tatsächlich nur durch die Folgen der natürlichen Erosion entstanden ist oder ob von Menschenhand nachgeholfen wurde.

So oder so sieht es toll aus!

The Grotto an der Great Ocean Road

Bay of Islands

Die Bay of Islands ist ein Küstenabschnitt, der sich über 30 km lang bis nach Warrnambool erstreckt. Zerklüftete Küste und Kalksteinformationen im Meer zeigen auch hier nochmal, was die Great Ocean Road auszeichnet.

Der Wind ist stark und doch können wir diesen Abschnitt der Great Ocean Road hier sehr genießen. Nicht so berühmt wie die Zwölf Apostel aber mindestens genauso beeindruckend. Viele der Reisenden schaffen es meist gar nicht bis hierher und so ist es angenehm ruhig.

Julia an der Bay of Islands an der Great Ocean Road

Logans Beach – unser Highlight

Streng genommen gehört der Logans Beach in Warrnambool garnicht mehr zur Great Ocean Road aber wir schmuggeln ihn mal hier dazu. Es wäre wirklich schade ihn hier nicht zu erwähnen, ist er doch unser kleines persönliches Highlight unseres Roadtrips.

Dieser Strand ist breit, weitläufig und menschenleer. Gigantisch und genauso wie wir es lieben! Hier schien einfach die Zeit stillzustehen und wir hätten ewig am Strand entlang laufen können!

Logans Beach an der Great Ocean Road Julia am Logans Beach

Außerdem gibt es hier auch eine Aussichtsplattform von der aus man Wale beobachten kann. Die Chancen stehen während der Saison (Juni – September) gut.

Zurück nach Melbourne

Um Zeit zu sparen, sind wir durch das Landesinnere zurück nach Melbourne gefahren. Das ist entspannt innerhalb eines Tages machbar. Rechts und Links von der Straße weiden überall Kühe. Weniger schön waren all die toten Kängurus am Straßenrand.

Unsere Tipp’s für deinen Roadtrip

  • Achtung Linksverkehr!
  • Fahre niemals in der Dunkelheit bzw. bei Einbruch der Dunkelheit. Die Gefahr mit einem Tier zu kollidieren ist hoch.
  • Plane genügen Zeit ein (definitiv machbar in 3 Tagen)
  • In der Hochsaison (November – März) lohnt es sich Campingplätze im Voraus zu buchen
  • Pack die richtige Kleidung ein (das Wetter kann sehr wechselhaft sein)

Fazit

Keine Frage, die Great Ocean Road ist toll. So nah an Melbourne bietet sie die perfekte Gelegenheit der Stadt zu entfliehen und in die Natur abzutauchen. Nach und nach glichen die Felsformationen sich aber alle und wir genossen die Zeit abseits der üblichen Attraktionen. Drei Tage sind sicherlich ausreichend, um einen gelugenen Roadtrip zu erleben.

Camping unter Sternen in Australien