Das Land Vietnam in Süd-Ost-Asien wird immer beliebter. Um 17 Prozent ist der Tourismus hier in den letzten 10 Jahren gestiegen. Zum Vergleich: Im Rest von Asien waren es nur 9 Prozent.
Diesen Tourismusboom bekommt man natürlich vor Ort zu spüren. Dachten wir zuvor Vietnam sei ein noch sehr ursprüngliches Reiseziel in Südostasien, wurden wir auf der Reise des öfteren eines besseren belehrt.
Vietnam ist unserer Meinung nach aber zurecht ein sehr beliebtes Reiseziel. Wir waren einen Monat hier und sind mit Zug & Bus durch das Land gereist, da wir auf Flüge weitgehend verzichten.
Alle Fragen zu Geld, Visum & co. beantworten wir in einem separaten Beitrag.
Vietnam ist flächenmässig kein großes Land, es ist jedoch sehr lang gezogen. Dadurch ist die ein oder andere längere Bus- oder Zugfahrt vorprogrammiert. Wenn du wenig Zeit hast und lieber fliegen möchtest, ist natürlich auch das möglich. Jede größere Stadt in Vietnam besitzt einen Flughafen.
Da Vietnam so langgezogen ist, ergibt sich die Route meist von selbst. Entweder man reist vom Norden in den Süden oder umgekehrt. Deswegen eignet sich die Buchung eines Gabelflugs super. Du könntest also zum Beispiel auf dem Hinflug nach Ho Chi Minh fliegen und den Rückflug von Hanoi antreten. So sparst du einen Inlandsflug und ggf. etwas Geld.
Ho Chi Minh
Wir sind von den Philippinen nach Ho Chi Minh im Süden Vietnams geflogen. Hier war unser Startpunkt. Ho Chi Minh – oder oft auch noch Saigon genannt – ist eine Stadt, die uns mehr als überrascht hat. Aus 2 geplanten Tagen wurden 5. Warum? Guter Kaffee & leckeres Essen waren nur ein Grund.
Hier verraten wir dir unsere liebsten Cafés und Plätze der Stadt.
Da Nang
Von Ho Chi Minh sind wir mit dem Zug über Nacht nach Da Nang gefahren. Lange wollten wir uns hier nicht aufhalten, war es doch vielmehr ein Sprungbrett nach Hoi An. Letztendlich haben wir in Da Nang 2 Nächte verbracht, einen Roller gemietet und sind den bekannten “Hoi Van Pass” (Wolkenpass) gefahren. Auch bei Sonnenschein und ohne Wolken war es wunderschön, denn die Straße schlängelt sich an der Küste entlang, immer weiter nach oben bis man schließlich einen tollen Ausblick hat. Der Pass ist 20 km lang und wird meistens in Wolken gehüllt, deswegen der Name “Wolkenpass”. Im Vietnamkrieg war die Anhöhe des Passes heiß umkämpft. Auf der Passhöhe befinden sich französische und US-amerikanische Bunkerruinen.
Als wir den Pass gefahren sind, hatten wir bestes Wetter und kein Wölkchen war weit und breit zu sehen. Schade eigentlich.
Auf dem Weg zurück in die Stadt sind wir an verschiedenen Tempeln vorbei gekommen und haben noch einen Abstecher an den Strand gemacht. Den Strand von Da Nang fanden wir besser, als den in Hoi An. Hier war weniger los und es gab auch Strandabschnitte, an denen nicht eine Liege an der Nächsten stand. In Da Nang kann man auch surfen.
In Da Nang ging es uns essenstechnisch sehr gut! Im “Roots” gibt es sehr leckere Smoothiebowls, im “Loving Vegan” haben wir das Cauliflower Tempura geliebt und Kaffeeliebhaber werden bei “43 Factory Coffee Roaster” glücklich!
Hoi An
Hier angekommen, waren wir erstmal ein bisschen schockiert. Warum? Solche Touristenmassen waren uns bisher auf unserer Reise nicht begegnet. Aber, was haben wir uns gedacht? Auf Grund der sehr gut erhaltenen Altstadt ist Hoi An DAS Ziel schlechthin. Die Altstadt ist die einzige, die im Vietnamkrieg nicht zerstört wurde. Seit 1999 ist sie ein UNESCO Weltkulturerbe. Wir können auf jeden Fall nachvollziehen, was diese Stadt so anziehend macht.
Hoi An ist vor allem am Abend sehr romantisch, wenn überall die Laternen leuchten und man sich in den engen Gassen verlieren kann. Wir waren auch am frühen Morgen hier unterwegs, da es noch relativ leer war und noch nicht ganz so heiß.
Mindestens genauso charmant wie die Altstadt, ist es mit den Fahrrädern durch die Reisfelder zu radeln. Während unserer 5 Tage in Hoi An waren wir nur mit dem Fahrrad unterwegs und das war ein Highlight! Ganz im Gegensatz zum Strand, denn der war für uns kein Highlight. Vielleicht sind wir einfach zu verwöhnt?
Zu Hoi An erfährst du hier alles, was du wissen musst.
Hué
Drei Stunden saßen wir im Bus, um von Hoi An nach Hué zu fahren. Hué war von 1802 bis 1945 während der Nguyen-Dynastie Hauptstadt von Vietnam. Ein wichtiges Wahrzeichen und Grund für unseren Stopp ist die Zitadelle aus dem 19. Jahrhundert. Die Zitadelle wurde zwar 1968 stark beschädigt aber ist mittlerweile relativ gut restauriert und wirklich beeindruckend. Das weitläufige Gelände ist umgeben von einer dicken Steinmauer und einem Wassergraben. Wir haben das Areal 3 Stunden lang erkundet und hätten sicherlich noch einige Stunden mehr darin verbringen können aber bei 40 Grad im Schatten lässt irgendwann die Motivation nach. (Eintritt: 100.000 Dong pro Person)
Neben der Zitadelle gibt es die Thien Mu-Pagode und die royale Grabstätte des Khai Dinh Königs (Eintritt: 100.000 Dong/Person). Beides fanden wir sehr beeindruckend und lohnenswert.
Gut gegessen haben wir im Nook Café. Der Bananen-Tapioka-Kuchen war ein Traum!
Hanoi
Im Nachtbus ging es für uns weiter nach Hanoi. Dort angekommen, hat uns das Klima direkt umgehauen – heiß & feucht wie noch nie zuvor irgendwo. Nach einem typischen vietnamesischen Eiskaffee waren wir bereit, die Stadt zu erkunden. Die Trainstreet ist wohl DIE Attraktion und das zurecht. Es ist wirklich beeindruckend, wenn der Zug sich durch die enge Gasse quetscht und gerade so zwischen den Häusern hindurch passt. Das Treiben was in den Cafés dann herrscht, wenn plötzlich und hektisch alle Möbel zusammengeklappt werden, ist ein Spektakel für sich.
Ansonsten haben wir dem Literaturtempel einen Besuch abgestattet und uns durch die heiße Stadt von einem Café zum Nächsten geschleppt. Wir waren ein bisschen geschafft von der Hitze und hätten am liebsten nur vorm Ventilator gesessen. Abends, wenn es kühler wurde, ging es auch auf den Straßen lebhafter zu. Wir haben uns unter die Menschen gemischt und Bia Hoi getrunken. Bia Hoi ist eine wahre Institution in Hanoi. Das Bier wird hier täglich frisch gebraut und muss taggleich getrunken werden. Es kommt ohne Konservierungsstoffe aus und schmeckt unglaublich frisch und gut. Unser liebster Anlaufpunkt dafür war Bia Hơi Ngọc Linh.
In der Altstadt gibt es viele Souvenirläden und Teile der Straße am Hoan-Kiem See werden für motorisierte Fortbewegungsmittel gesperrt. Wahnsinnig ungewohnt, wenn nicht von allen Seiten gehupt und gedrängelt wird und gleichzeitig doch entspannend – vor allem wegen der Nähe zum See.
An der Tran Quoc Pagode sind wir durch Zufall vorbei gefahren und haben sofort angehalten, denn sie sieht wirklich toll aus!
Uns wird Hanoi für immer als die Stadt in Erinnerung bleiben, in der wir sogar an den Unterarmen geschwitzt haben. Aber auch als wahnsinnig quirlige Stadt, in der immer der gewinnt, der am lautesten und meisten hupt – zumindest im Verkehr. Ja, eigentlich ist der Verkehr allein schon eine “Sehenswürdigkeit”. Insgesamt hat uns Ho Chi Minh besser gefallen, als Hanoi.
Cat Ba Island
Ein Vietnamese hat zu uns gesagt: “Wenn du nicht in der Halong Bucht warst, dann warst du nicht in Vietnam.” Tatsächlich war die Halong Bucht auch für uns ein Grund den Weg in den Norden überhaupt auf uns zu nehmen. Da der Besuch der Halong Bucht jedoch keine besonders budgetfreundliche Unternehmung ist, haben wir nach einer möglichst günstigen Art & Weise gesucht, die Bucht zu entdecken. Cat Ba Island hieß die Lösung, denn von hier aus sind die Tagesausflüge günstiger als direkt von Hanoi aus und ganz nebenbei gibt es noch weitere tolle Sachen auf der Insel zu entdecken.
Hier gibt es einen ausführlichen Beitrag zu Cat Ba Island und der Halong Bucht.
Tam Coc in der Ninh Binh Region
93 km südlich von Hanoi liegt die Region, die auch als die trockene Halongbucht bezeichnet wird. Wir hatten diesen Ort überhaupt nicht auf unserem Radar. Zum Glück wurden wir aber darauf aufmerksam, denn nun ist diese Region eines unserer Vietnam Highlights.
Warum? Das erfährst du hier ganz genau.
Von Tam Coc sind wir mit dem Nachtzug über Da Nang bis nach Ho Chi Minh gefahren. In Ho Chi Minh haben wir einen kurzen Zwischenstopp eingelegt bis es weiter in den Süden ging.
Can Tho
Can Tho ist die viertgrößte Stadt Vietnams und liegt im Mekongdelta im Süden Vietnams. Wir haben hier 2 Nächte verbracht und trotz extremen Regens eine Mekongtour gemacht. Die Tour haben wir über Fabulous Mekong vor Ort gebucht und können diese auch weiterempfehlen. Wir wurden pünktlich um 5.15 Uhr abgeholt und zum Hafen gefahren. Hier sind wir dann in ein kleines Boot eingestiegen und fuhren zu dem schwimmenden Märkten. Hier wird nur Obst & Gemüse verkauft – hauptsächlich an Großabnehmer. Wir konnten also nichts kaufen, sondern nur das Treiben beobachten. An den “Verkaufsbooten” hängen die zu verkaufenden Obst- und Gemüsesorten an einem Bambusstab in luftiger Höhe. So kann man bereits von Weitem sehen, wer was verkauft und welches Boot man ansteuern muss.
Viele kleine Boote sind unterwegs, von denen auch einige Frühstück verkaufen – ganz klassisch Banh Mi oder Pho Suppe.
Die Familien leben meist auf ihren Booten und gehen nur an Land, um einzukaufen.
Unsere Fahrt ging weiter durch einen Kanal hin zu einer Nudelfabrik. Hier konnten wir sehen, wie Reisnudeln hergestellt werden und durften auch selbst ein bisschen mithelfen. Danach fuhren wir mit dem Boot noch durch einige Kanäle und schließlich wieder zurück an Land. Wir hatten Glück, denn es beginn erst zu regnen, als wir an Land waren.
Der Mekong Fluss hier war unglaublich verdreckt und vermüllt. Dieses Ausmass ist kaum in Worte zu fassen und hat uns nachdenklich zurück gelassen. Anstatt die Fahrt zu genießen, waren wir in einem Zustand zwischen Fassungslosigkeit und Unverständnis.
Wir haben unsere 4 Wochen in Vietnam bis auf den letzten Tag ausgekostet, bevor wir weiter nach Kambodscha gereist sind. Vietnam hat uns ausgesprochen gut gefallen. Die Landschaft ist vielseitig und wunderschön, das Essen sehr lecker und allgemein ist Vietnam ein sehr günstiges Reiseziel. Wir haben zusammen etwas weniger als 1000 € ausgegeben und da haben die Zugfahrten ordentlich zu Buche geschlagen.
Hast du Fragen zu Vietnam? Schreib uns gern.
4 Antworten
Ich will auch diese Reise machen, aber mein Englisch ist in den Kinderschuhen, daher kann ich nur mit einer geführten Reisegruppe reisen kann.
Man kommt auch mit eingeschränkten englisch weiter und lernt mit der Zeit dazu außerdem Hände und Füße nicht jeder in Vietnam kann Englisch.
Gruß Peter
Zu welcher Jahreszeit wart ihr in Vietnam?
Hey Andrea, wir waren von Juli bis August in Vietnam.