Malaysia – ein Land, in das wir reisten ohne jegliche Erwartungen und Vorstellungen. Und weißt du was das Schöne daran ist? Man nimmt das Land völlig unvoreingenommen wahr.
Schnell haben wir bei unserer Reise durch Malaysia festgestellt, dass Malaysia völlig ungerechtfertigt im Schatten seiner bekannteren Nachbarländer steht. Warum? Malaysia ist unglaublich vielfältig – von der großen modernen Metropole über charmante Kleinstädte bis hin zu traumhaften Stränden und Regenwäldern kannst du alles finden, was dein Reiseherz begehrt.
Da wir leider nur 10 Tage Zeit hatten, haben wir uns auf ein paar wenige Orte beschränkt. Unser ursprünglicher Plan war es in Malaysia zu surfen und die Inseln zu erkunden. Da die Wettervorhersage aber sehr schlecht war und auch kein Swell zum surfen erwartet wurde, änderten wir unsere Pläne kurzfristig. So haben wir unsere Zeit in Malaysia auf dem Festland verbracht.
Einen Guide für deine Reise durch Malaysia findest du hier.
Kuala Lumpur
Start unserer Reise war in der Metropole und Hauptstadt Malaysias. Kuala Lumpur ist als wichtiges Wirtschafts- und Kulturzentrum nicht nur für Malaysia von großer Bedeutung, sondern für ganz Südasien.
Sicherlich wirst auch du auf der Durch- oder Weiterreise hier einen Stopp einlegen. Hier sind deswegen unsere Highlights für einen Stopp in der malayischen Metropole.
Die Petronas Twin Towers dominieren die Skyline Kuala Lumpurs. Die ca. 460m hohen Wolkenkratzer sind das Wahrzeichen der Hauptstadt und mit einem vorab gekauften Ticket kannst du sogar zur Aufsichtsplattform und die Metropole einmal aus der Vogelperspektive begutachten.
Wir selbst haben die Aussicht auf die eindrucksvollen Tower vom KLCC Park aus genossen. Dieser erstreckt sich rund um die Petronas Towers und lädt zum spazieren gehen ein. Eine grüne Oase in mitten von Kuala Lumpur.
Etwa 15 km nordöstlich von Kuala Lumpur befinden sich die berühmten Batu Caves. Die heiligen Höhlen im Kalksteinfelsen sind nicht nur ein beliebtes touristisches Ausflugsziel, sondern auch eine der wichtigsten hinduistischen Pilgerstätten außerhalb Indiens. Noch vor den Höhlen thront eine imposante goldene 40 Meter hohe Statue des hinduistischen Gottes Murugan – dem Gott des Krieges. Die Statue wirst du schon aus der Entfernung sehen – wirklich beeindruckend. Ebenso beeindruckend sind die über 200 bunt bemalten Stufen, die zur Höhle führen. In den Höhlen selbst findest du hinduistische Tempel.
Der Zug bringt dich innerhalb von ca. 30 Minuten vom Stadtzentrum zu den Batu Caves. Der Eintritt ist kostenlos. Achte darauf, dass Schultern und Knie bedeckt sind.
Ein inoffizielles Highlight in Kuala Lumpur sind eventuell die Unterkünfte. Hier gibt es sehr viele Hotels und AirBnB’s mit Infintiypool, von dem du die Aussicht auf die Skyline genießen kannst. Und das beste daran? Diese Unterkünfte kosten kein Vermögen!
Kulinarisch hat Kuala Lumpur auch eine Menge zu bieten. Die Küche ist genauso vielfältig wie die Bevölkerung und du kannst dich hier durch alle Genüsse schlemmen – egal ob im Restaurant oder beim Streetfood.
Ehrlich gesagt, werden wir auch bei unserem zweiten Besuch mit Kuala Lumpur nicht so richtig warm. Die dynamische Metropole hat viel zu bieten aber Konkurrenz für andere südostasiatische Städte ist sie bisher für uns nicht. Warum das so ist, können wir gar nicht so genau sagen. Womöglich fehlt uns einfach ein bisschen Charme.
Cameron Highlands
Nach zwei Nächten in Kuala Lumpur ging es mit dem Bus weiter in Richtung Cameron Highlands. Die Busse in Kuala Lumpur sind modern und alles ist gut organisiert. Die Fahrt dauerte ca. vier Stunden und die vorbeiziehende Landschaft veränderte sich mehr und mehr. Schließlich im Hochland von Malaysia angekommen, spürten wir einen deutlichen Unterschied. Es war merklich kühler und die Luft sehr viel frischer. Eine willkommene Abwechslung zum sonst tropischen Klima in Südostasien. Dieser Klimaunterschied ist ideal für die Landwirtschaft und so sind die Cameron Highlands vor allem auch für ihre Teeplantagen bekannt. Bilder von genau diesen Teeplantagen haben uns relativ schnell davon überzeugt, die Cameron Highlands besuchen zu wollen.
Wir haben im Ort Kea Farm nördlich von Brinchang geschlafen und mussten direkt bei Ankunft feststellen, dass man ohne Taxi bzw. Auto etwas aufgeschmissen ist. Es ist unter Reisenden üblich hier eine organisierte Tour zu buchen aus eben diesem Grund. Wir entschieden uns gegen solch eine Tour, denn unser Hauptinteresse lag ohnehin auf den Teeplantagen. Die riesigen Erdbeer – und Honigfarmen, die vor allem für asiatische Touristen interessant sind, haben wir uns erspart.
Unsere Unterkunft lag nicht allzu weit entfernt von der bekannten BOH Teeplantage. Wir schnürten also die Schuhe und entschieden uns für die Wanderung zur Teeplantage. Die Wanderung führte jedoch an der Straße entlang, die gut befahren war. Idyllisch war das also nicht unbedingt. Die Sicht auf die Teeplantagen entschädigte allerdings schnell dafür. Der Blick auf die die saftig grünen Hügel der Plantage wirkt geradezu beruhigend. Der Weg führt uns durch die Plantage, wo wir den Arbeitern beim Pflücken der Teeblätter zu schauen konnten. Am Ende des Weges wartet dann das Teehaus auf einen. Hier haben wir die Aussicht bei einer leckeren Tasse Tee genossen.
Die Cameron Highlands sind ohne Zweifel landschaftlich sehr beeindruckend und eine tolle Abwechslung aber wir waren auch etwas enttäuscht, denn klotzige Hotelburgen und Erdbeerfarmen, die fast schon Freizeitparks ähneln, trügen das Bild etwas.
George Town
Nach zwei Nächten waren wir froh das nass-kalte Wetter hinter uns zu lassen und fuhren mit dem Bus von den Cameron Highlands nach Penang. Georg Town ist die Hauptstadt der Insel Penang und ist wahrscheinlich eines der touristischsten Ziele in Malaysia – aus gutem Grund!
Der historische Stadtkern ist UNESO Weltkulturerbe. Die Straßen sind gesäumt von gut erhaltenen englischen Kolonialgebäuden, chinesischen Geschäftshäusern, Tempeln und Moscheen. Dieser bunte Mix gibt Einblick auf die multikulturelle Vergangenheit der Kolonialstadt.
George Town hat uns vom ersten Moment an begeistert – eine Stadt mit Charakter, in der man sich einfach wohlfühlen kann.
Bekannt ist George Town auch wegen seiner lebendigen Street Art. Die Murals zieren so manche Hauswand und sind vor allem deswegen bekannt, weil sie eine Mischung aus Malerei und Installation sind. Das ganze hat also einen interaktiven Charakter und überall kann man beobachten, wie Menschen sich kreativ in die Street Art einbringen für das ganz besondere Erinnerungsfoto.
Wir dachten zunächst, die Street Art sei überall zu finden und man stolpern nahe zu über sie. Schnell stellten wir fest, dass das ganze einer Schatzsuche ähnelt und wir hangelten uns von Mural zu Mural per Karte, die im Hostel auslag.
Little India und Chinatown sind zwei von vielen Vierteln in George Town. Hier spiegelt sich mal wieder die kulturelle Vielfalt Malaysias wieder und die Viertel laden dazu ein, sich treiben zu lassen und den Vibe mit einem Mangolassi in der Hand einfach auf sich wirken zu lassen.
Ein Besuch der Clan Jetties ist ein weiteres Highlight in George Town. Sechs chinesische Clans haben sich hier direkt am bzw. viel mehr auf dem Wasser angesiedelt und alle Häuser auf Stelzen errichtet. Warum? Auf dem Wasser zahlt man keine Steuern – angeblich gilt dies bis heute.
Die über 100 Jahre alten Stelzendörfer haben trotz aller Entwicklung ihre traditionelle Lebensweise beibehalten. Während eines Besuches kannst du auf den Stegen entlang spazieren, hier und da einen Blick in die traditionellen Häuser werfen und die authentische Atmosphäre aufsaugen.
Der bekannteste Jettie ist der Chew Jettie. Hier gibt es kleine Läden, die traditionelle Handwerkskunst, Souvenirs und Essen verkaufen.
Wir waren drei Nächte in George Town und haben im Kooning Hotel übernachtet. Kaffee haben wir am liebsten im Wheeler’s geschlürft und die besten Falafel gibt es bei Vegan Falafel Penang. Magst du Kombucha? Dann schau mal bei Bagel’s Dream vorbei!
Hast du mehr Zeit in Malaysia?
Dann sind die Inseln Langkawi, Palau Kapas und Palau Perhentian sicherlich eine Reise wert und runden die bisher sehr urbanen Ziele ab. Bei uns stehen sie jedenfalls ganz oben auf der Wanne See Liste!