Indonesien ist längst eines der beliebtesten Reiseziele in Südostasien und das aus gutem Grund. Die Vielzahl an traumhaften Stränden, dichtem Dschungel, Wasserfällen und sogar Vulkanen machen Indonesien zu einem reizvollem Reiseziel für alle Naturliebhaber.

Freundliche Einheimische, leckere lokale Küche und verlockende Surfspots überzeugen dann endgültig alle, die noch zweifeln!

Indonesien ist der größte Archipelstaat der Welt und mit seinen ca. 17500 Inseln an Vielfalt kaum zu übertreffen.  Diese Vielfalt bringt aber auch mit sich, dass man sich wohl oder übel entscheiden muss, was man während der Reise durch Indonesien sehen möchte. Um dir diese Entscheidung eventuell etwas zu vereinfachen, teilen wir hier unsere Route und die Highlights mit dir.

Wichtig: Wir haben es in Indonesien ganz langsam angehen lassen und kein klassisches Sightseeing betrieben. In drei Wochen kannst du also sicherlich auch bedeutend mehr sehen und erleben, als wir es getan haben. Wir verzichteten auf Inlandsflüge und schipperten mit der Fähre von Insel zu Insel, was natürlich auch mehr Zeit kostet.

Bali

Bali ist wohl die bekannteste Insel Indonesiens und zieht jährlich unzählige Touristen aus allen Ländern der Welt an. Die Insel der Götter besticht durch schönste abwechslungsreiche Natur, die du während deines Aufenthalts mit dem Roller erkunden kannst. Was Bali für uns so besonders macht, ist die vorherrschende Religion – der balinesische Hinduismus (Agama Hindu Dharma). Sie prägt das alltägliche Leben und ist tief mit der Kultur verflochten.

Ganesha in einem Tempel auf Bai

Canggu

Die ersten Tage nach der Ankunft verbrachten wir in Canggu und waren geschockt, wie sich der Ort innerhalb weniger Jahre verändert hatte. Roller verstopften die Straßen und von den einst wunderschönen Reisfeldern war kaum noch etwas zu sehen. Etwas ernüchternd empfanden wir wohl deswegen unseren Aufenthalt, weil wir immer wieder den Vergleich zogen zu unserem vorherigen Aufenthalt, der schon Jahre zurück lag.

In Canggu vertrieben wir uns die Zeit mit ausgiebigen Strandspaziergängen, dem Genießen von Sonnenuntergängen in einer der hippen Strandbars und einem Ausflug zu Tanah Lot – einem balinesischem Meerestempel. Der geheimnisvolle Tempel in atemberaubender Kulisse ist einer der meistbesuchten Tempel auf Bali. Ein Besuch während des Sonnenuntergangs soll besonders magisch sein. Wir waren jedoch früh morgens hier, um die Besuchermassen etwas zu umgehen.

Tanah Lot auf Bali

Das wohl leckerste vegane Essen hatten wir im Manggis – ganz große Empfehlung! In Canggu findest du fancy Cafés aber auch lokale Warungs an jeder Ecke.

Ubud

Von Canggu ging es für uns weiter nach Ubud, wo wir eine knappe Woche verbrachten. Das spirituelle Zentrum Balis ist weniger ruhig und entspannt, als man es vielleicht erwarten würde. Wir wählten deswegen eine Unterkunft, die etwas außerhalb lag. Dank Roller konnten wir aber sowohl Ubud als auch die Highlights außerhalb von Ubud entspannt erkunden.

Der Taman Sari Wasserfall ist ein Terassenwasserfall und bietet 2 Pools, um sich zu erfrischen. Die Wasserfarbe wirkte auf uns jedoch nicht allzu einladend und so genossen wir nur den Anblick des Wasserfalls, denn dieser war beeindruckend! (Eintritt 20.000 pro Person)

Wir vor einem Wasserfall auf Bali

Folgt man der Straße weiter, kommt man zum Tibumana Wasserfall, der fast wie aus dem Bilderbuch aussieht. Ein kurzer Spaziergang durch den idyllischen Regenwald führt dich letztlich zum Wasserfall. Hier kannst du ebenso im Becken des Wasserfalls baden. (Eintritt 20.000 pro Person)

Tibumana Wasserfall auf Bali

Gern hätten wir auch den Kanto Lampo Wasserfall besucht, dieser war jedoch für Besucher geschlossen.

Ganz in der Nähe von Ubud befindet sich auch die bekannte Elefantenhöhle – Goa Gajah. Die archäologische Städte aus dem 11. Jahrhundert ist eines der ältesten Denkmäler Balis und zudem ein wichtiges Heiligtum des balinesischen Hinduismus. Wir fanden neben der Höhle auch das restliche Areal schön. (Eintritt 50.000 pro Person inklusive Leihsarong)

Nur etwa ein Kilometer vom Zentrum Ubuds entfernt, beginnt der Campuhan Ridge Walk. Dieser Wanderweg gilt als eine der schönsten Ubuds und das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Wir haben den Spaziergang zum Sonnenuntergang gemacht und außer uns waren vor allem viele Einheimische unterwegs. Es war also überraschend idyllisch und der Ausblick auf die saftig grüne Umgebung wurde von einem spektakulären Mondaufgang getoppt.

Campuhan Ridge Walk in Ubud auf Bali

Der für uns schönste Tempel war Pura Gunung Kawi Sebatu. Das gesamte Areal ist wahnsinnig schön und es herrschte eine sehr friedliche Stimmung. Die Anfahrt von Ubud lohnt sich total und lässt sich zum Beispiel gut mit den Tegalalang Reisterrassen verbinden.

Ein Besuch der saftig grünen Reisterrassen darf wohl bei keinem Balibesuch fehlen. Wir sind zum Sonnenaufgang zu den Tegalalang Reisterrassen gefahren, die sich etwa 20 Minuten nördlich von Ubud  befinden.  Als Early Birds konnten wir die magische Sonnenaufgangsstimmung fast allein genießen. Die Tegalalang Reisterrassen sind definitiv ein Touristenmagnet, weswegen es sich lohnt früh morgens hier zu sein.

Reisfelder auf Bali zum Sonnenaufgang
Wir im Reisfeld auf Bali

Vielleicht hast auch du schon mal ein Foto von einem Infintypool mitten im Reisfeld oder im Dschungel gesehen? Davon gibt es nämlich rund um Ubud eine Menge – meistens sind diese nur für Hotelgäste zugänglich. Wir haben jedoch einen Dayclub mit Infinitypool gefunden, der für alle zugänglich ist. Im Cretya Ubud kannst du entweder online reservieren oder auf gut Glück einfach vorbei schauen. Wir waren morgens hier und konnten einen Platz ohne Reservierung ergattern. Unseren morgendlichen Kaffee haben wir also am Pool mit Aussicht genossen.

Julia im Infinitypool des Cretya auf Bali
Julia im Infinitypool auf Bali

Nusa Lembonga und Nusa Ceningan

Mit der Fähre ging es für uns von Sanur auf die Insel Nusa Lembongan, wo wir die wunderschönen Strände genossen und sowohl Lembongan als auch die Nachbarinsel Ceningan mit dem Roller erkundet haben. Die beiden Inseln sind durch eine schmale gelbe Brücke miteinander verbunden. Von unserer empfehlenswerten Unterkunft Lanussa Hill Villa hatten wir einen wunderbaren Blick auf die Brücke und Ceningan.

Die gelbe Brücke, die Nusa Lembongan und Nusa Cenida miteinander verbindet

Ein Besuch des Dream Beaches lässt sich super mit dem Devils Tear verbinden – ein Aussichtspunkt, von wo aus man Schildkröten und die brechenden Wellen an der Küste beobachten kann.

Drohnenaufnahme vom Dreambeach auf Nusa Lembongan

Ansonsten haben wir auf Lembongan Strandhopping betrieben und waren täglich bei Tropical Juice Corner frühstücken.

Auch auf Nusa Ceningan bietet sich Strandhopping an. Vom Mahana Jumping Point hat man einen fantastischen Ausblick und wenn du Lust hast, kannst du hier von den Klippen ins Meer springen und anschließend zum Secret Point Beach schwimmen.

Secret Point Beach auf Nusa Ceningan

Ein weiterer toller Aussichtspunkt ist die Blue Lagoon.

Nusa Penida

Für ca. drei Euro sind wir mit der lokalen Fähre, die eher einer Nussschale glich, von Lembongan nach Penida gefahren. Nusa Penida ist vor allem wegen des berühmten Kelingking Beaches bekannt und auch für Tagesausflüge von Bali aus sehr beliebt. Wir wollten jedoch mehr erkunden und planten drei Nächte auf Penida ein. Direkt zu Beginn stellten wir fest, dass die Erkundung der Insel mit dem Roller eine Herausforderung wird. Die Straßen sind zum Großteil zwar befestigt aber kaum breiter als ein Radweg. Die Kombination aus allerhand Kurven, steilabfallender Abhänge und massig SUV’s auf viel zu engen Straßen, bereitete uns keine große Freude.

An unserem ersten Tag entschlossen wir uns zum Kelingking Beach zu fahren. Die Fahrt zog sich und uns wurde schnell bewusst, dass wir die Entfernungen unterschätzt haben. Endlich angekommen, bot sich uns der Anblick, den wir zuvor schon etliche Male auf Fotos anderer Reisender gesehen haben. Es fühlte sich fast so an, als wären wir schon mal dort gewesen. So oder so war es wahnsinnig beeindruckend!

Julia blickt auf den Kelingking Beach auf Nusa Penida

Leider wurde unsere Begeisterung von einem tragischen Vorfall überschattet. Am Tag zuvor sind an dem Strand zwei Menschen verunglückt. Eine Welle hat sie in das Meer hinausgezogen. Ein Körper wurde angespült, als wir gerade vor Ort waren. Wir waren erschüttert und schockiert. Laut den Einheimischen passieren tödliche Unfälle ständig und werden totgeschwiegen. Es gibt nicht ausreichend Absicherungen an den Klippen und die Strömungen sind so extrem, dass schwimmen sogar verboten ist. Leider gibt es keinerlei Hinweisschilder.

Das ist nicht nur ein Problem am Kelingking Beach sondern auch am ebenso bekannten Diamond Beach. Nachdem ich das gegoogelt habe, ist mir jegliche Abenteuerlust vergangen. Nusa Penida und der Tourismus – eine sehr dunkle Seite, von der wir zuvor nichts wussten.

In den folgenden Tagen kränkelten wir beide etwas rum und verbrachten die meiste Zeit deswegen im Zimmer oder am Pool. Mit Nusa Penida sind wir irgendwie nicht warm geworden und waren richtig froh, als wir weiterreisten.

Am Kelingking Beach startete vor kurzer Zeit ein Bauprojekt, dessen Ziel es ist, ein Aufzug zu errichten. Mit diesem Aufzug soll man an den Strand kommen, ohne den riskanten Weg auf sich nehmen zu müssen. Fraglich, ob das eine gute Idee ist oder ob der Strand dann ebenso vermüllt und überlaufen wird, wie Strände es teilweise auf Bali sind.

Gili Air

Die Gili Inseln sind drei kleine Inseln vor der Nordwestküste von Lombok. Wir haben uns für ein paar Nächte auf Gili Air entschieden, da es dort ruhiger, als auf der Partyinsel Gili Trawangang zugeht. Gili Meno gilt als die romantischste der drei Inseln, hier kannst du völlige Entschleunigung an den schönsten Stränden finden.

Natürlich ist es auch möglich zwischen den Inseln hin und her zu schippern und alle drei zu erkunden. Im Jahr 2014 habe ich, Julia, genau das gemacht. Neun Jahre später haben sich aber alle Inseln so verändert, dass ich sie kaum wieder erkannt habe.

Auf den Gili Inseln gibt es keine Autos und Roller, weswegen wir dir empfehlen können, Fahrräder zu mieten, um die kleinen Inseln zu erkunden. Gili Air kann man aber auch bequem zu Fuß erkunden und sogar umrunden.

Unsere Erkältung von Penida hat uns auch während unseres Aufenthaltes auf Gili Air stark eingeschränkt und so konnten wir leider nicht schnorcheln gehen. Wir verbrachten die Zeit also mit morgendlichen Cafébesuchen, Strandspaziergängen, ein bisschen Yoga und abendlichen Barhopping während der Sunsethour. Klingt wenig spektakulär aber es war genau das, was wir zu diesem Zeitpunkt gebraucht haben. Manchmal merken wir nicht, wie dringend wir einen Gang zurück schalten müssen, bis uns unser Körper dazu zwingt.

Lombok

Von Gili Air ist Lombok nur noch einen Katzensprung entfernt und einfach per Fähre zu erreichen. Unser erster Stopp auf Lombok war der Ort Senggigi und bereits der erste Eindruck warf Fragen auf. Der Ort machte den Eindruck, als habe er seine besten Zeiten bereits lange hinter sich. Viele Gebäude waren nur noch Ruinen und die meisten Restaurants geschlossen. Wir konnten uns nicht so recht erklären, wie es dieser Ort als “Must Visit” auf verschiedene Plattformen geschafft hat und hatten ehrlich gesagt, auch keine Lust dies herauszufinden. Zum Glück sind unsere Pläne maximal flexibel und so fuhren wir nach nur einer Nacht weiter nach Kuta.

Drohnenaufnahme von Stränden im Süden von Lombok

Kuta liegt im Süden von Lombok und ist besonders für paradiesische Strände bekannt und bei Surfern wegen perfekten Wellen beliebt.

Wir haben fast zwei Wochen in Kuta verbracht und denken immer gern an unsere Zeit dort zurück. Wo wir geschlafen haben und alle weiteren Tipps gibt es in einem separaten Blogbeitrag.

Fazit

Gern hätten wir noch etwas mehr Zeit gehabt für unsere Route durch Indonesien – unsere Erkältung zwang uns dazu, langsamer zu machen und so konnten wir nicht all das erleben, was wir uns vorgenommen haben. Unsere Route war so allerdings für uns perfekt und hat uns in soweit begeistert, dass wir wieder kommen möchten. Manchmal  (oder immer?) liegt die Magie im weniger tun und die Dinge so anzunehmen, wie sie sind. Wir hoffen, auch du hast eine wunderbare Zeit in Indonesien – ganz gleich wie du sie gestaltest 🙂