Rote Gesteinsformationen treffen auf den wilden Ozean und geben Ausblicke frei, die du nur sehr schwer wieder vergessen wirst. Broome und die nördlich liegende Dampier Halbinsel sind etwas rau, abgelegen und genau deswegen reizvoll.
Broome liegt an der Küste des Indischen Ozeans im Nordwesten Westaustraliens. Die Stadt in der Kimberly Region ist kleiner, als wir es erwartet haben und trotzdem eine willkommene Abwechslung nachdem wir tagelang durch das australische Outback gefahren sind.
Unser Weg führte uns vom Karijini Nationalpark über die Hafenstadt Port Headland nach Broome. Viele Reisende steuern Broome auch aus Richtung Darwin an auf einem Roadtrip. Egal aus welcher Richtung: Broome ist einen Stopp wert!
Obwohl Broome klein ist, ist die Stadt vielfältig. Das spiegelt sich in der Kunst, der Küche und der Kultur der Stadt wider.
Broome und seine Perlen
Broome ist international für seine Perlenindustrie bekannt, denn in den späten 1800er Jahren entwickelte sich die australische Stadt zu dem Zentrum für die Industrie des Perlentauchens. Es gibt auch heute noch etliche Perlenfarmen in und um Broome und es gibt die Möglichkeit, geführte Touren zu diesen Farmen zu unternehmen.
Im Stadtzentrum Brooms findest du zudem einige Geschäfte, in denen du Perlenschmuck kaufen kannst.
Cable Beach
Ein Besuch des Cable Beaches ist Pflicht, wenn man in Broome ist. Der 22 km lange Sandstrand ist sowas wie das Wahrzeichen von Broome, auch wenn man nicht immer im Meer baden kann. Als wir dort waren, wurden Krokodile gesichtet, weswegen wir nicht im Meer schwimmen konnten.
Aber selbst wenn man nicht schwimmen kann, ist ein Ausflug zum Strand Pflicht. Wenn du ein sandtaugliches Auto hast, kannst du sogar mit deinem Auto direkt an den Strand fahren, Stühle auspacken und picknicken. Genau das machen sehr viele Australier, wenn sie ihren Sundowner genießen. Zum Sonnenuntergang gleicht der Strand einem Parkplatz. Was vielleicht komisch klingt, ist ganz normal an australischen Stränden.
Kurioserweise gibt es in dieser Gegend sogar Kamele und es werden Kameltouren angeboten. Ob man das unterstützen sollte, ist allerdings sehr fragwürdig.
Funfact: Im 19. Jahrhundert wurden Kamele von Europäern in Australien eingeführt und später dann in die Freiheit entlassen. Zwischenzeitlich hatte Australien eine der größten Kamelpopulationen. Die Größe der Kamelpopulation wird auf ca. 300.000 bis zu einer Million geschätzt.
Staircase to the Moon – Treppe zum Mond
Ein ganz besonderes Naturphänomen kannst du in Broome im Zeitraum von März bis Oktober beobachten. Wenn Ebbe herrscht und der Vollmond aufsteigt, spiegelt sich dieser im nassen Sand und erzeugt so eine magische Reflexion.
Um das Erlebnis abzurunden, gibt es in Broome einen dazugehören Market – den Staircase to the Moon Night Market.
Neben Broome gibt es noch weitere Orte, um dieses Spektakel zu sehen. Die Locations und Daten findest du hier.
Bird Observatory
Etwas außerhalb von Broome liegt das Bird Observatory und wie der Name schon verrät, kann man hier Vögel beobachten. Es ist Heimat und Brutplatz vieler einheimischer und teils seltener Vogelarten. Selbst wenn du kein Interesse an Vogelbeoachtungen hast, lohnt sich ein Abstecher, denn die Natur ist einmalig.
Der Strand leuchtet förmlich in einem sehr intensiven Rotton und ist ein starker Kontrast zum türkisen Wasser. Besonders aus der Luft spektakulär und schon fast unreal. Bitte beachte, dass die Drohnenutzung nicht erlaubt ist während der Brutzeit.
Wichtig zu wissen: Die Straße ist nur teilweise betoniert, ein Großteil ist unbefestigt und offiziell nur mit 4WD befahrbar.
Matso’s Brewery
Australiens abgelegenste Brauerei und ein guter Ort, um mal Ginger Beer oder Mango Beer zu probieren. Die Matso’s Biere gibt es in ganz Australien zu kaufen, sie dann aber vor Ort zu trinken, hat doch noch mal einen ganz eigenen Charme.
Dampier Peninsula
Die Dampier Halbinsel liegt nördlich von Broome und ist vom indischen Ozean umgeben. Die Hauptinsel ist nur dünn besiedelt und gehört den Aboriginal Communities Beagle Bay, Bobieding, Djarindjin, Ardyaloon (One Arm Point) und Ngardalargin. Da das traditionelle Land den Communities gehört, können diese auch entscheiden ob und was man auf der Halbinsel erkunden kann.
Das berühmte Cape Leveque war und ist weiterhin auf unbestimmte Zeit für Besucher unzugänglich.
Wir selbst haben eine Nacht auf einem Campingplatz einer Community geschlafen und den schönsten einsamen Strand genießen können. Die Natur ist hier völlig unberührt und genau das fanden wir an dem Besuch der Halbinsel so schön.
Lombadina – Campen in einer Community
Neben einem wundervollen Strand, der nach einer kleinen Dünenwanderung erreichbar oder mit dem Auto befahrbar ist, gibt es hier die Möglichkeit die Kultur der Aborigines besser kennenzulernen. In der Aboriginal Community gibt es einen eigenen Backshop, bei dem man morgens frisches Brot kaufen kann und im Craftshop Kunst der Ureinwohner. Die Lombadina Community bietet zudem viele verschiedene Touren an, hier gibts mehr Infos.
Schönstes Freecamp: James Price Point
Unser liebster Campspot in ganz Australien und das aus gutem Grund. Die roten Felsen sind so ein toller Kontrast zum blauen Ozean und wir konnten uns gar nicht sattsehen. Hier gab es keinen Empfang und wir verbrachten die Tage damit, zu lesen, lecker zu kochen oder einfach nur aufs Meer zu blicken und Tagträumen hinterher zu hängen.
Der Freespot liegt ca. 60 km nördlich von Broome. 30 km dieser Straße sind unbefestigt und mit einem Allrad Auto gut befahrbar.
Es gibt hier nur ca. 5 Stellen, um frei zu stehen – je nachdem wie sich die Camper aufstellen. Am Wochenende kann es deswegen schon mal voller sein. Ganz in der Nähe gibt es aber weitere Freespots, auf die man ausweichen kann. Mit der App WikiCamps kannst du dir einen guten Überblick über die Campingmöglichkeiten vor Ort verschaffen.
Gut zu wissen:
– Man darf hier höchstens 3 Nächte am Stück stehen
– Es gibt keine Toiletten und Duschen
– Keine Einkaufsmöglichkeiten
– Kostenfrei
Wir hoffen, dir mit diesem Beitrag Lust auf diesen Teil Westaustraliens gemacht zu haben! Warst du vielleicht sogar schon in Australien unterwegs?Wir freuen uns auf deine Reiseberichte!