Indien – ein Land, das gegensätzlicher nicht sein könnte. Von den Gipfeln des Himalayas bis hin zur Küste des Indischen Ozeans findest du alles.

In diesem Blogbeitrag findest du vor allem hilfreiche Tipps für deine Reise durch Indien.

Wir waren zwei Monate in Indien unterwegs, sowohl im Norden als auch im Süden. In diesem Guide teilen wir unsere Tipps mit dir, die dir deine Reise durch Indien hoffentlich erleichtern werden.

Unsere gesamte Route findest du in einem separaten Beitrag.

Anreise & Visum

Von Deutschland aus gibt es relativ günstige Flüge nach Neu-Delhi und Mumbai. Wenn du bereits in Asien bist, gibt es mehr Möglichkeiten. Wir sind zum Beispiel von Bangkok nach Kalkutta geflogen, da sich das gut als Startpunkt unserer Route geeignet hat.

Flüge buchen wir grundsätzlich auf der Website der jeweiligen Airline.

Bei der Einreise musst du im Besitz eines gültigen Reisepasses sein und vorab entweder über die indische Auslandsvertretung oder online ein Visum beantragen. Das e-Visa muss mindestens 4 Tage vor der Einreise beantragt werden und es ist gut, die Bestätigung auszudrucken, da diese eventuell bei der Einreise verlangt wird. Dies war bei uns jedoch nicht der Fall.

Das reguläre Touristenvisum wird mit einer Gültigkeitsdauer von 365 Tagen ausgestellt. Damit darf man dann bis zu 90 Tage pro Besuch bleiben und mehrfach ein- und ausreisen.

Achte bei deiner Einreise unbedingt  darauf, dass du einen Einreisestempel erhältst, da dies wohl ein bekanntes Problem ist und die Grenzbeamten nicht immer stempeln.

Für die Einreise aus Deutschland sind keine Impfungen vorgeschrieben.

Wir empfehlen immer bei jeder Reise auch eine Auslandskrankenversicherung zu haben. Wir haben die Langzeitreiseversicherung der Hanse Merkur und sind sehr zufrieden.

Sprache

In Indien werden wohl mehr als 120 Sprachen gesprochen. Kein Wunder, denn Indien ist ein riesiges Land und so gibt es zusätzlich über 500 gesprochene Dialekte.

Laut indischer Verfassung sind Hindi und Englisch die Amtssprachen. Wir sind mit Englisch sehr gut zurecht gekommen und hatten nur sehr selten Verständigungsprobleme.

Geld

Die Währung Indiens ist die indische Rupie. Ein Euro ist derzeit ca. 80 Rupie wert und es gibt sowohl Scheine als auch Münzen.

Wir haben mit unserer Visa Kreditkarte meistens problemlos Geld abheben können. Gebührenfrei konnten wir bei der SBI, BOI und bei der HDFC abheben. Das Limit pro Abhebung betrug immer 10.000 Rupie. Wir haben zwar auch gelesen, dass es Automaten mit einem höheren Abhebungslimit gibt, haben diese aber nicht gefunden. Was wir allerdings nicht weiter schlimm fanden, da das Abheben ohnehin gebührenfrei  möglich war.

Nur ein paar mal ist es uns passiert, dass der Automat entweder kein Geld mehr hatte oder anderweitig defekt war.

Überwiegend haben wir mit Bargeld gezahlt, da bei Kartenzahlungen mancherorts eine Gebühr aufgeschlagen wird.

Trinkgeld bzw. eine Servicegebühr in Höhe von etwa 10 % ist üblich.

Die App XCurrency ist für uns eine der wichtigsten Apps, um die Währungsumrechnung im Blick zu haben. Da würden wir ansonsten schnell mal durcheinander kommen.

Außerdem ist Trabee Pocket wichtig für uns. In dieser App führen wir all unsere Ausgaben und wissen so, wo unser Erspartes landet.

Transport

Natürlich könnte man auch an Ort und Stelle bleiben aber dafür ist Indien viel zu schön und zu vielseitig. Um einen Transport von A nach B kommt man also nicht drumherum. Dafür gibt es die unterschiedlichsten Optionen.

Flugzeug 

Indien ist riesig und gerade wenn man wenig Zeit hat und große Strecken zurücklegen muss, bietet es sich natürlich an zu fliegen. Flughäfen gibt es in jeder größeren Stadt und nicht selten ist ein Flug sogar günstiger als die Fahrt mit dem Zug.

Da wir jedoch so wenig wie möglich fliegen möchten, sind wir ohne Inlandsflüge durch Indien gereist.

Bus

Die Strecken von Stadt zu Stadt sind oft lang und so bietet es sich an über Nacht mit dem Bus zu fahren. In den Bussen mit denen wir gereist sind, gab es abgetrennte Schlafkabinen, die mit Decken und Kopfkissen ausgestattet waren. Hatten wir uns erstmal an den waghalsigen Fahrstil des Busfahrers gewöhnt, ist es uns tatsächlich gelungen eine Mütze Schlaf zu bekommen.

Bei den Bussen gibt es verschiedene Optionen. Die günstigsten Busse sind die, die von der Regierung betrieben werden. Je mehr Luxus, desto teurer wird es verständlicherweise. Wobei “teuer” hier immer noch günstig ist. Pro Fahrstunde haben wir im Durchschnitt 100 Rupie bezahlt und das für die luxuriösen Busse.

Manche Busse glichen einem Kühlschrank und so empfehlen wir dir, dich warm einzupacken.

Gebucht haben wir die Busse über die App MakeMyTrip. 

Zug

Mit dem Zug durch Indien ist definitiv ein Erlebnis. Das indische Bahnunternehmen ist eines der größten weltweit und die Infrastruktur ist überraschend gut.

Für sehr lange Strecken war der Zug unser Transportmittel Nummer 1. Meistens sind wir über Nacht gefahren, haben uns die Kabine mit einer indischen Großfamilie geteilt und gehofft, dass wir nicht auf Toilette müssen.

Gebucht haben wir die Zugtickets auf der Seite der indischen Bahn. Bald wird es einen Guide geben genau dazu, denn der Anmeldeprozess hat uns zu Beginn ziemlich Nerven gekostet.

Bahnhof von Margao in Goa

Olá, Uber & co.

In größeren Städten haben wir gern den Taxiservice genutzt, weil uns so vor allem die ermüdenden Preisverhandlungen erspart geblieben sind. Allerdings haben uns die Fahrer oft einfach irgendwo abgesetzt, weil sie unser Ziel nicht kannten und auch keine Lust hatten, sich diesbezüglich zu informieren.

Unterkünfte

Unsere Unterkünfte haben wir meist kurz vorher über booking.com, agoda.de oder MakeMyTrip gebucht. In der App MakeMyTrip gab es oft den besten Preis.

Wenn uns die Unterkunft gefallen hat, haben wir vor Ort verlängert.

Durchschnittlich haben wir pro Nacht etwa 1000 Rupie (ca. 13 €) gezahlt. Manchmal mehr und manchmal viel weniger (4€). Dabei haben wir meist in Gästehäusern unter einem Dach mit einer indischen Familie geschlafen.

Vor allem in den größeren Städten gibt es für jedes Budget etwas.

Essen

Wer kennt es nicht? Das leckere indische Essen. Auch ein Grund, warum wir uns auf diese Reise gefreut hatten. Die indische Küche ist von Grund auf sehr vegetarisch/vegan, was für uns natürlich toll war. An jeder Ecke gibt es Veggie-Restaurantes und es macht fast schon den Anschein, als wäre Fleisch etwas Außergewöhnliches.

Am liebsten mochten wir die Thalis, das ist eine Zusammenstellung aus verschiedenen Currys, Soßen, Reis und Naan.

Vom Streetfood haben wir uns ferngehalten, es sei denn, es wurde ausdrücklich empfohlen.

Die indische Küche, so wie wir sie kennengelernt haben, ist sehr ölig, vieles ist frittiert und uns fehlte der Frischekick nach einer Weile.

Gegessen wird übrigens meistens mit den Händen. Achte darauf, dass du mit der rechten Hand isst, da die linke Hand als unrein gilt. Wir haben uns zuvor stets die Hände gewaschen oder desinfiziert.

Marktreiben in Jaipur, Indien

Beste Reisezeit

Ganz allgemein lässt sich sagen, dass von Oktober bis März eine gute Reisezeit für Indien ist. Da Indien ein riesiges Land ist, unterscheidet sich die optimale Reisezeit nochmal von Region zu Region ein wenig.

Wir waren von Mitte Oktober bis Mitte Dezember in Indien unterwegs (West Bengal, Sikkim, Uttar Pradesh, Himachal Pradesh, Rajasthan, Maharastra, Goa) und hatten nur in Darjeeling und Sikkim ein wenig Regen. Ansonsten war das Klima sehr mild und angenehm.

Simkarte

Wir hatten eine Simkarte von Vodafone. Die haben wir allerdings mit Glück und dank eines hilfsbereiten Servicemitarbeiters bekommen, der wahrscheinlich auch ein bisschen Mitleid mit uns hatte.

Für die Beantragung benötigt man eine Kopie des Reisepasses, den Pass im Original und normalerweise eine indische Person, die für einen “bürgt”. Bei Airtel wurden wir aus diesem Grund abgewiesen. Eventuell kannst du jemanden aus deinem Hostel bzw. Hotel dafür finden.

Achte darauf, dass du in einen offiziellen Shop gehst und nicht in einen der vielen kleinen Läden, die an jeder Straßenecke zu finden sind.

Kosten

Pro Tag haben wir ca. 20 € zusammen ausgegeben und es wäre noch um einiges günstiger gegangen. Den Monsteranteil haben dabei die Unterkünfte gefressen, da wir zumindest ein sauberes Zimmer haben wollten. Das hat zwar nicht immer geklappt aber überwiegend schon.

Außerdem waren die Zugfahrten ein Posten, der sich bei den Ausgaben bemerkbar gemacht hat.

Allgemein war der Norden Indiens günstiger als der Süden.

Und sonst so?

Die Kultur in Indien ist eine ganz andere, als die die wir kennen. Logisch, dass da auch etwas andere Benimmregeln gelten. Wir fassen hier kurz & knapp das Wichtigste zusammen und geben dir noch ein paar letzte Tipps für deine Indienreise.

  • Bei der Begrüßung schüttelt man sich nicht die Hände, sondern faltet sie viel eher vor der Brust, senkt seinen Kopf ein wenig und sagt “Namaste”
  • Enge & knappe Kleidung ist fehl am Platz und gilt schnell als respektlos. Wir haben darauf geachtet, dass unsere Schultern und Knie stets bedeckt sind. Meistens haben wir lange lockere Hosen getragen und ein T-Shirt. Oft habe ich, Julia, mir noch ein Tuch über die Schultern gelegt.
  • Schuhe werden vor Tempeln immer ausgezogen und oft auch bevor man einen Laden oder Wohnungen betritt.
  • Handeln ist ausdrücklich erlaubt und gehört wohl irgendwie auch zur Kultur dazu (außer es sind feste Preise ausgezeichnet)
  • Wenn du Nahaufnahmen von Menschen machen möchtest, frag vorher um Erlaubnis.
  • Trinke ausschließlich (!) Wasser aus gekauften und ungeöffneten Flaschen und niemals Leitungswasser.
  • Putze auch die Zähne mit abgefülltem Wasser
  • Schäle und wasche dein Obst selbst und kaufe kein verzehrfertiges Obst & Gemüse am Straßenrand
  • Ohropax sind Goldwert im indischen Straßenverkehr

Wir hoffen, unser Guide hilft dir weiter und du hast eine tolle Reise durch Indien.