Kolumbien erlebt einen regelrechten Reiseboom und das zurecht. Wir haben uns in das Land und die Leute verliebt.
Damit auch du eine unvergesslich schöne Zeit in Kolumbien hast, haben wir hier einen Guide, mit allem was wichtig ist, zusammengestellt.
Anreise & Visum.
Aus Deutschland kannst du mit verschiedenen Airlines nach Bogotá fliegen. Lufthansa fliegt ab Frankfurt am Main Nonstop nach Bogotá. Günstigere Flüge gibt es mit Zwischenstopp z. B. in Madrid. Wir nutzen bei der Flugsuche gern kayak.de. Letztendlich buchen wir die Flüge jedoch direkt über die Website der jeweiligen Airline.
Als deutscher Staatsbürger (gilt auch für Österreich und die Schweiz) musst du keinen Antrag auf ein Visum stellen. Du bekommst den Einreisestempel direkt am Flughafen.
Für die Einreise benötigst du neben einem gültigen Reisepass auch einen Nachweis über die Ausreise (z. B. Rückflugticket) und einen Nachweis über die Auslandskrankenversicherung (bestenfalls in spanisch).
Bei der direkten Einreise aus Deutschland ist bisher keine Gelbfieberimpfung vorgeschrieben, allerdings verlangen einige Nationalparks die Impfung. Außerdem raten die Tropenmediziner sich trotzdem gegen Gelbfieber impfen zu lassen. Die Gelbfieberimpfung gibt es notfalls auch am Flughafen “El Dorado” in Bogotá.
Wir selbst haben eine Langzeit-Auslandskrankenversicherung bei der HanseMerkur abgeschlossen und sind bisher zufrieden.
Im Regelfall darfst du dich 90 Tage in Kolumbien aufhalten. Eine Verlängerung des Aufenthalts um weitere 90 Tage ist gegen eine Gebühr möglich.
Sprache.
Amtssprache ist Spanisch. Wir waren sehr froh, dass wir unsere Spanischkenntnisse in der Sprachschule in Mexiko ausgebaut haben.
Ohne Spanisch ist es besonders in den ländlichen Gegenden in Kolumbien schwierig sich zu verständigen. Zudem freuen sich die Kolumbianer, wenn man bemüht ist, spanisch zu sprechen und helfen gern weiter.
Englisch wird selten gesprochen. (Ausnahme: Touristische Regionen, wie zum Beispiel Cartagena)
Geld.
Landeswährung ist der Kolumbianische Pesos und der momentane Umrechnungskurs ist 1 € = 3343 Pesos. Wir haben jedoch immer mit ca. 3000 Pesos umgerechnet. So waren wir auf der sicheren Seite.
Kreditkarten (Visa & Mastercard) werden oft und gern akzeptiert. In einigen Unterkünften fiel eine Gebühr an bei der Bezahlung mit der Kreditkarte.
Geld haben wir, wann immer es ging, bei der BBVA Bank abgehoben. Automaten gab es in jeder größeren Stadt und die Abhebung war gebührenfrei. Allerdings bekamen wir pro Abhebung höchstens 300.000 Pesos (entspricht ca. 88€).
Die Automaten haben wir zuvor stets genau begutachtet, um irgendwelche komischen Präparierungen auszuschließen.
Transport.
Bus
Die meiste Zeit sind wir mit dem Bus von A nach B gefahren. Es gibt verschiedene Busunternehmen, wobei sich die Preise nicht viel nehmen.
Die Busse sind relativ modern, mit WC, TV und Klimaanlage ausgestattet.
Dank der bergigen Landschaft und den Serpentinen war Busfahren für uns nie ein Vergnügen und Reisetabletten waren unerlässlich.
Hier kannst du Strecken und Preise der unterschiedlichen Buslinien checken.
Flugzeug
Gerade bei langen Strecken kann sich ein Vergleich von Bus & Flugzeug lohnen. Oftmals sind Flugtickets nicht viel teurer als ein Busticket und man spart sich eine Menge Zeit. Beliebte Airlines sind LATAM Air & Avianca. VivaColombia ist auf den ersten Blick unschlagbar günstig aber wir haben zu viel schlechtes gehört und sind folglich nicht mit dieser Airline geflogen.
Minivan
Zwischen touristischen Orten wird oft ein Shuttle mit Tür-zu-Tür Service angeboten. Auf manchen Strecken ist der Preis nicht viel teurer als der Bus und die Nutzung ist einzig und allein eine Bequemlichkeitsfrage.
Uber bzw. Taxi
Innerhalb der Städte haben wir, wenn möglich, UBER genutzt. Falls dies nicht möglich war, sind wir auf die gelben Taxis ausgewichen. Die Taxis sind teilweise sogar günstiger als UBER aber leider nicht so sicher.
Willy
Willys sind Jeeps, die vor allem in der Kaffeezone rund um Salento zum Alltag gehören und im unwegsamen Gelände wahre Alleskönner sind.
Mototaxi
Rund um Minca und Santa Marta das einzig mögliche Fortbewegungsmittel, um auf den Straßen vorwärts zu kommen. Und ja, Abenteuer pur, wenn man mit seinem gesamten Gepäck bei einem kolumbianischen Motorradfahrer hinten drauf sitzt und die Serpentinen und später den völlig verschlammten “Weg” entlang fährt. Vertrauen ist das Zauberwort!
Pferde
In Kolumbien ist es möglich jegliche Nationalparks gegen eine entsprechende Gebühr per Pferd zu erkunden.
Essen.
Wir haben sehr oft das “Menu del Dia” gegessen. Das war mit durchschnittlich 10.000 Pesos/Gericht unschlagbar günstig und sättigend noch dazu. Das Menü besteht üblicherweise aus einer Suppe, einem Hauptgericht mit Reis, Fleisch und Bohnen und einem Saft.
Grundsätzlich scheinen die Kolumbianer Fleisch zu lieben und haben immer etwas irritiert geschaut, wenn wir das Menü ohne Fleisch (sin carne) bestellt haben.
Als Snack zwischendurch ist das Empanada oder ein Arepa weit verbreitet und auch ziemlich lecker. Beides gibt es mit unterschiedlichsten Füllungen und Saucen. (Etwa 2000 Pesos/Stück)
In den größeren Städten gab es auch einige internationale Restaurants und so eine Pizza ist ja mal eine ganz nette Abwechslung.
Was uns direkt am Anfang auffiel, waren die vielen Bäckerrein mit zuckersüßen Gebäcken. Mit frischem Salat und Gemüse haben es die Kolumbianer hingegen nicht so und es war schwer, dahingehend was richtig Leckeres zu finden.
Die Avocados und das Obst was am Straßenrand verkauft wird, sind hingegen einsame spitze.
Wenn du in Kolumbien bist, probiere unbedingt “Grenadilla” – unsere neue Lieblingsfrucht. Sie schmeckt nach einer Mischung aus Stachelbeere und Maracuja. Einfach in der Mitte aufdrücken und den Inhalt raus schlürfen.
Unterkünfte.
Oftmals haben wir unsere Unterkünfte ein paar Tage im Voraus über AirBnB gebucht. Manchmal haben wir auch auf booking.com zurückgegriffen.
Ein besonderes Erlebnis ist es in Kolumbien natürlich, in einer Finca zu übernachten – egal ob auf einer Kaffeeplantage oder in den Bergen.
Wenn du gern direkt am Strand übernachten möchtest, empfehlen wir dir eine Unterkunft im Voraus zu buchen. Wir hatten Probleme kurzfristig eine bezahlbare Unterkunft am Strand zu finden.
Kosten.
Kolumbien hat mehr gekostet, als wir ursprünglich angenommen hatten. Vor allem die Transportkosten haben ordentlich zu Buche geschlagen.
Auch die Kosten für eine Unterkunft waren höher als erwartet. Für ein Bett im Mehrbettzimmer im Hostel haben wir durchschnittlich zwischen 12 € – 15 € gezahlt. Ein privates Zimmer über AirBnB hat zwischen 20 € – 35 € gekostet.
Die Qualität des Essens und der Preis stand leider oftmals in keinem Verhältnis zueinander.
Unser tägliches Budget lag bei 30 € pro Person und Tag.
Und sonst so?
Insektenschutz – wichtige Angelegenheit wenn auch etwas lästig. Die Moskitos waren wirklich richtig mies und wir mussten uns sowohl Morgens als auch Abends mit Insektenschutz einnebeln. Wir mussten leider die Erfahrung machen, dass nicht jedes Mittel hilft.
Am Besten hat uns die Seife Nopikex geholfen. Die gibt es für ca. 15 000 Pesos in jeder Drogerie zu kaufen. Die Anwendung ist etwas gewöhnungsbedürftig. Zu erst reibt man sich mit Alkohol ein (wird oft mit der Seife zusammen verkauft) und schmiert dann die Seife auf die Haut. Alternativ kann man die Seife auch unter der Dusche nutzen (Achtung! Nicht abspülen & nicht abtrocknen). Diese Mischung ergibt einen Schaum, den man dann gut verteilen kann. Die Duschvariante ist unser Favorit. Bis zu 8 Stunden hatten wir dann Ruhe vor den Insekten.
WLAN gab es überraschend oft. Selten funktionierte es zuverlässig.
Wir hatten eine kolumbianische SIM-Karte von Claro. So konnten wir auch ohne WLAN das Wichtigste erledigen. Die SIM Karte gibts in jedem Claro-Laden und der freundliche Mitarbeiter hat uns direkt alles eingerichtet. Die Karte kann man dann bequem in jedem größeren und kleineren Supermarkt aufladen. 1,5 GB haben uns 25.000 Pesos ( ca. 7,50€) gekostet.
Eigentlich selbstverständlich und trotzdem schreiben wir es: Drogenkonsum ist illegal und wird nicht geduldet. Egal wie oft und hartnäckig dir jemand Drogen verkaufen will, kaufe sie nicht und vor allem konsumiere sie nicht!
Apropos Drogen – Kolumbianer schweigen das Thema Pablo Escobar tot und hoffen so, dass die grausame Geschichte vergessen wird. Den Name Pablo Escobar solltest du nicht leichtfertig in der Öffentlichkeit in den Mund nehmen.
Beim Handeln gibt es andere Regeln. Handeln, wie es zum Beispiel in Asien an der Tagesordnung ist, gibt es hier nicht. In Kolumbien läuft das folgendermaßen: Dir gefällt etwas, du machst ein Kompliment für den Laden, redest mit dem Händler über das Wetter, Gott & die Welt. Schließlich fragst du deinen neuen Amigo, ob er noch etwas am Preis machen kann.
Wir haben die Kolumbianer als sehr freundlich und hilfsbereit kennengelernt. Sie freuen sich, wenn man ihnen ebenso gegenüber tritt. Vor allem ist uns auch aufgefallen, dass sie sehr dankbar sind für den zunehmenden Tourismus. Das ist eine Chance für ein Land, was lange Zeit zu den gefährlichsten Ländern der Welt gehörte.
Unser Fazit zu Kolumbien?
Wir lieben Kolumbien und das ist längst kein Geheimnis mehr. Selten haben wir ein so schönes und vielfältiges Land bereist. Auch die Menschen waren so gastfreundlich und herzlich, dass das auf uns abgefärbt hat und das war eine wahnsinnig schöne Erfahrung.
Irgendwann möchten wir unbedingt zurück nach Kolumbien. Es gibt noch soviel zu erleben und zu entdecken. Der leckere Kaffee könnte ein weiterer Grund sein!