Türkisfarbenes Meer, kristallklares Wasser und weiße Sandstrände. Klingt nach karibischen Zuständen? Was, wenn ich dir jetzt sage, dass dieses Paradies nicht mal 2 Flugstunden von Deutschland entfernt ist? Zu schön, um wahr zu sein?

Lass dich von Sardinien, der zweitgrößten Insel im Mittelmeer, verzaubern – nicht umsonst wird Sardinien die Karibik Europas genannt.

Ich (Julia) habe im Juli spontan mit meiner Mama, meiner Tante und meiner Cousine einen Flug gebucht. Wir hatten eine Woche gemeinsam frei und waren offen gegenüber fast jedem Reiseziel. Hauptsache raus, gemeinsame Zeit verbringen und was erleben. Kurzerhand Flüge gecheckt und ein super Angebot gefunden – und wenig später ging es auch schon los.  Meine Familie hat mir die Planung überlassen und so konnte ich nach Herzenslust loslegen.

Orosei

Gelandet sind wir in Olbia, wo wir direkt nach der Ankunft unser Mietauto (über: Europcar) geholt haben und zu unserer ersten Unterkunft gefahren sind.
Wir haben 3 Nächte in einem Ferienappartement in der Holiday Residence Rifugio in Orosei übernachtet.

Orosei ist ein malerisches Küstendorf an der Ostküste Sardiniens und war für uns idealer Ausgangspunkt für erste Ausflüge.

Die Altstadt mit ihren engen Gassen ist unbedingt einen Besuch wert. Orosei ist weniger touristisch als andere sardische Städte und versprüht dadurch seinen ganz eigenen Charme. Unsere Unterkunft war nicht weit vom Meer entfernt. Der Strand Marina Di Orosei war unglaublich weit und leer. Die Italiener, die gern auf „Ihrer“ Insel Urlaub machen, haben erst im August frei und ansonsten verteilen sich die Touristen recht gut auf der Insel.

Sardinien Mittelmeer Strand entspannen

Golfo di Orosei

Am Hafen von Orosei haben wir einen Tagesausflug gebucht. Mit einem Boot ging es entlang der Küste im Golfo di Ororsei an verschiedene Strände und Buchten.

Wir haben die wohl tollsten Strände und einsamen Buchten Sardiniens in relativ kurzer Zeit erkunden können und der Ausflug ist wirklich empfehlenswert, um viel zu sehen, wenn die Zeit etwas knapp ist.

Was ich aber auch erwähnen möchte ist, dass die Ausflugsziele unter Umständen gut besucht sein können, da es mehrere Anbieter gibt und die fast immer zur selben Zeit die Buchten anlaufen. Eine echte Alternative sind kleinere Anbieter, die die Tour mit einem kleinem Motorboot durchführen oder aber ihr werdet sportlich aktiv und erwandert die Buchten. An eurer Stelle würde ich sehr früh starten und genügend Wasser mitnehmen! Die Wanderungen sind anspruchsvoll und gerade bei hohen Temperaturen eine Herausforderung. Was ich aber verspreche: Es wird sich in jedem Fall lohnen!

Strand Cala Goloritzé Sardinien

Roadtrip? Strada Statale 125!

Roadtrip gefällig? Der Weg vom Norden der Insel in den Süden bietet eine atemberaubende Vielfalt. Vorausgesetzt ihr seid schwindelfrei, kurventauglich und ein bisschen risikofreudig, ist die „Strada Statale 125“ (auch: Orientale Sarda) ein Muss bei der Planung eures Sardinienabenteuers. Ein tolles Bergpanorama, tiefe Schluchten, ausgewilderte Schafe und Pferde. Hinter jeder Kurve eine Überraschung – eine der schönsten Straßen Europas.

Das Bergdorf Baunei ist auch einen Zwischenstopp wert, um kurz inne zu halten und den Augenblick mit einem guten italienischem Cappuccino zu genießen.

Auch der Canyon „Gola di Goroppu“ ist ein Highlight. Er ist einer der tiefsten und größten Canyons Europas (das hat mich total überrascht!) Man kann entweder den Canyon durchwandern oder zumindest einen Blick von oben auf ihn erhaschen. Am Aussichtspunkt fährt man vorbei, er liegt direkt an der Orientale Sarda.

Halt einfach da an, wo DU willst. Erkunde genau das, was DU willst.

DU willst links abbiegen und Richtung Meer fahren? Gut, mach das! Das ist die beste Art Sardinien zu erkunden und die einsamen Strände zu finden.

Insgesamt solltest du dir Zeit lassen. Es sind zwar nicht viele Kilometer aber die Strecke ist anspruchsvoll und es gibt viel zu sehen – also immer mit der Ruhe.

Wir sind am Abend in Cagliari angekommen, nachdem wir noch ein paar Stopps eingelegt hatten, um zu baden.

Cagliari

Sardinien Cagliari Aussicht Sonnenuntergang

Wir haben nicht direkt in der Hauptstadt geschlafen, sondern etwas außerhalb. Die Unterkunft heißt „Gentarrubia“ und ist ein Bed & Breakfast mit Pool. Wir waren sofort verliebt in die Unterkunft. Alles war so liebevoll eingerichtet, das Frühstück reichhaltig und die Besitzerin und ihre Familie sehr herzlich.

Rundum die Hauptstadt kann man wilde Flamingo Kolonien beobachten. Man muss kaum nach den rosa Vögeln suchen. Sie sind zum Beispiel im Salzwasserbecken von Molentargius und Santa Gilla zu finden.

Cagliari ist anders. Wir waren direkt begeistert, eben weil sie so anders ist als andere Städte. All der touristische Trubel war plötzlich ganz weit weg. Wir haben uns geborgen gefühlt. Keine Spur von den typischen Touriramschläden oder überteuertem Espresso.

[heading_right]Hier ticken die Uhren langsamer.[/heading_right]

Bei leckerer Pasta und untergehender Sonne haben wir das gedrosselte Lebenstempo gefühlt.

Ein wunderbarer Ausblick bietet sich von der höher gelegenen “Bastion von Saint Remy”. Von da aus kann man dann auch die Altstadt erkunden und sich in den engen Gassen verlieren. Nicht selten hängt da die Wäsche aus dem Fenster während ein paar italienische Mamas einen Plausch halten. Wir sind keine Sehenswürdigkeiten abgelaufen sondern haben vielmehr das Lebensgefühl in Cagliari genossen und uns treiben lassen.

Von günstigen Trattorien bis hin zu Gourmetrestaurants bietet diese Stadt sicherlich für jeden (Fisch-)Geschmack etwas.

Nach dem Speeddating mit Cagliari ging es für uns Richtung Norden. Ziel: Costa Paradiso.

Reiskornstrand Spiaggia Is Arutas

Falls ihr in der Nähe von der Sinis Halbinsel im Westen der Insel seid, könnt ihr einen Abstecher zum „Reiskornstrand“ ( Spiaggia Is Arutas) machen. Dieser Strand heißt so, weil der Sand aus kleinen Quarzsteinen besteht. Diese Körner sind rosa, weiß, hellgrün oder bernsteinfarben und die Form gleicht einem Reiskorn.

Es lohnt sich sein Handtuch nicht direkt in der Nähe des Parkplatzes zu platzieren sondern lieber noch ein paar Schritte nach rechts oder links zu gehen. Der lange Quarzsandstrand ist weitläufig und so kann man auch  in der Hochsaison ein einsames Plätzchen finden. Klar ist das Laufen durch die Quarzsteinchen etwas mühselig aber das ist es allemal wert.

Castelsardo

Castelsardo. Der Name könnte nicht passender sein für diese Stadt. Ein malerischer Küstenort gebaut an einem Felsen mit einer Festung oberhalb, die alles überblickt und schützend über dem Ort wacht.

Castelsardo ist hübsch anzusehen aber eben auch sehr touristisch. Ein Postkartenladen neben dem anderen und wirklich entspannt geht es hier auch nicht zu. Ich bin trotzdem froh, dass wir einen Abstecher gewagt haben, denn das Castelo und die verwinkelte Altstadt sind sehenswert.

Costa Paradiso

Sardinien Costa Paradiso Sonnenuntergang

An der Costa Paradiso hatten wir ein wirklich traumhaftes AirBnB Appartement (Sichere dir € 30 Guthaben für deine nächste Buchung!). Ich war total überwältigt und bin es heute noch, wenn ich mir die Bilder ansehe. Die Costa Paradiso ist wohl eher ein Ferienort als eine richtige Stadt. Der Ferienort ist allerdings ein klasse Ausgangspunkt und außerdem sehr ruhig. Hier konnten wir wirklich die Seele baumeln lassen. Unser Appartement hatte 2 Balkone mit Blick auf das Meer. Jeden Abend konnten wir unsere Pizza während des Sonnenunterganges genießen.

Die Gegend um die Costa Paradiso ist von roten Felsen an der Küste gezeichnet und die Strände sind rauher als jene im Osten der Insel. Die Strände hier sind aber auch naturbelassener und bieten Raum zum Durchatmen.

Li Cossi
Der Strand „Li Cossi“ ist der wohl Bekannteste an der Costa Paradiso und ziert so einige Postkarten. Wer es ein bisschen gemütlicher mag, läuft einfach noch ein Stück weiter entlang der Küste und kommt über den Porto Leccio Bay an den „Tinnari“ Strand.

Sardinien Costa Paradiso Li Cossi Sardinien Costa Paradiso Naturalpool


Spiaggia di Cala Canneddi o Cala Rosa
Wenn die Wellen hoch genug sind, gibt es am Strand „Spiaggia di Cala Canneddi o Cala Ross“ natürliche Pools.
Man muss einfach ein bisschen entlang der Felsen im Meer laufen und findet sie dann: Die Natural Pools inmitten vom Meer eingebeten in die roten Felsen. Es ist traumhaft! Wir haben stundenlang auf den Felsen gesessen und auf das Meer gestarrt. Einsamkeit kann etwas wohltuendes sein.

Santa Teresa Gallura

Lust auf Korsika? Von Santa Teresa Gallura aus könnt ihr mit der Fähre innerhalb von 15 Minuten  nach Bonifacio (Korsika) übersetzen.

Santa Teresa Gallura liegt am nördlichsten Punkt von Sardinien und bei gutem Wetter sieht man sogar die Nachbarinsel Korsika. Der Stadtstrand von Santa Teresa schimmert bei guter Sonneneinstrahlung rosa. Santa Teresa ist bei Urlaubern sehr beliebt und deswegen auch nicht gerade ein ruhiger Ort.

Richtig gutes Eis könnt ihr bei „Ondo La Gelateria Artigianale“ essen. Da gibt es nicht nur das typische Kugeleis sonder auch selbstgemachte Eissandwiches und Eispralinen.

Agriturismo – ein kulinarisches Esserlebnis

Seid ihr auf der Suche nach dem besonderen „Esserlebnis“?

Dann kehrt auf eurem Weg mal in ein Agriturismo ein – ein Muss im Sardinienurlaub. Diese gibt es vor allem im Landesinneren und sie erinnern an einen Bauernhof in abwechslungsreicher Natur und mit mediterranen Flair.

Hier kann man zum einen Übernachten oder sich kulinarisch verwöhnen lassen.  Für ca. € 30 – € 40 pro Person bekommt man ein Menü mit allerlei sardischen Spezialitäten und Wein oder auch Schnaps. Alles selbstgemacht und in Bioqualität. Zudem herrscht auf den Biobauernhöfen eine familiäre, herzliche Atmosphäre und man wird in den Bann der sardischen Gastfreundschaft gezogen.

Hier noch meine Lieblingsstrände kurz & knapp:
  • Cala di Luna (sehr schön aber auch sehr touristisch)
  • Cala Birida (etwas ruhiger)
  • Cala Mariolu (viele Fische, von Klippen springen möglich)
  • Cala Goloritzé
  • Capo Ferrato
  • Spiaggia di Tuerredda
  • Spiaggia Is Arutas
  • Spiaggia di Li Cossi
  • Spiaggia di Cala Canneddi o Cala Rossa
  • Spiaggia dei Bambini (sehr kinderfreundlich – flach & kaum Wellen)
Sardinien Kajak Meer Einsamkeit

Mein Fazit

Sardinien ist traumhaft. Gerade wenn man nicht lange fliegen möchte, ist Sardinien ein nahezu karibisches Reiseziel. Die Strände können es problemlos mit jenen in Asien oder der Karibik aufnehmen. Es gibt unglaublich viel zu entdecken und die Vielfalt, die einem geboten wird, ist atemberaubend. Ich kann mir gut vorstellen, Sardinien noch einmal zu besuchen. Dann aber mit mehr Zeit im Gepäck, um der Insel wirklich gerecht werden zu können.

Ich hoffe, mit diesem Beitrag deine Neugier auf Sardinien geweckt zu haben. Brauchst du noch Tipps? Hast Fragen oder Anregungen? Lass ein Kommentar da oder schreib uns einfach  🙂 Wir freuen uns über eine Nachricht von dir!