Fidschi – wie exotisch das schon klingt, oder? Kleine Inseln, glasklares Wasser, eine faszinierende Unterwasserwelt und liebenswerte Inselbewohner gehören zu dem exotischen Paradies dazu.
Wie wir die Fidschi Inseln, genauer gesagt die Yasawa Inselgruppe, entdeckt haben, erfährst du hier in einem ausführlichen Beitrag.
Mit diesem Beitrag möchten wir dich ein Stück mit auf unsere Reise auf den Fidschis entführen. Was haben wir gemacht und wie sieht so ein typischer Tag zwischen Hängematte und Kokosnuss aus?
Bula Bula!
Es war 5 Uhr morgens als wir landeten. Der Flug von San Francisco war turbulent und ich war froh, endlich wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Am 19.6. sind wir los geflogen und am 21.6. gelandet – eine ganz neue Art des Jetlags erwartete uns also. Wir waren müde und konnten es gar nicht glauben, dass wir nun tatsächlich auf den Fidschis sein sollen.
Kaum aus dem Flugzeug ausgestiegen, wurden wir überrascht. Mit Ukulele und Gesang wurden wir willkommen geheißen. Die Blumenketten durften natürlich auch nicht fehlen.
Unser vorab gebuchtes Hostel bot einen Abholservice vom Flughafen an, den wir dankend annahmen. Im Hostel angekommen, konnten wir natürlich noch nicht in unser Zimmer und so wählten wir die Hängematte als Schlafplatz.
Eine Dusche, zwei Kaffee und eine Portion Schlaf später fuhren wir erneut zum Flughafen. Nein, nicht etwa um schon wieder abzureisen, sondern um Felix & Oli abzuholen. Felix, Julias Bruder, und Oli waren zuvor in Neuseeland und der Zeitpunkt hätte nicht perfekter sein können, um sich auf den Fidschis zu treffen und drei Wochen gemeinsam zu verbringen.
Nach 10 Monaten war die Wiedersehensfreude groß und musste mit ein paar Bier gefeiert werden.
Islandhopping
Wir wollten uns nicht zu lang auf der Hauptinsel der Inselgruppe Viti Levu aufhalten und so begannen wir unser Islandhopping direkt am nächsten Tag.
Wir wurden um 7 Uhr von einem Bus abgeholt, der uns zum Hafen brachte. Von da aus startete das Boot und fuhr die Inseln der Yasawa Inselgruppe an.
Waya Lailai Island
Erster Stopp war die Naqalia Lodge. Das große Boot hielt in einer Bucht und es wartete bereits ein kleines Boot, das uns zu unserer Unterkunft brachte. In der Nussschale schippert wir also mit samt unseren Gepäck an Land und konnten schon von weiten Gesang hören & Menschen am Strand tanzen sehen. Je näher wir kamen, desto schöner klang es. Wir waren tatsächlich im Paradis.
Schöner hätte ich mir einen Empfang nicht erträumen können und wir alle hatten ein breites zufriedenes Grinsen im Gesicht. Angekommen, wurden wir von der Familie herzlich begrüßt und zu unserer Unterkunft geführt.
Wir schliefen im 16-Mann-Zimmer. Vom Balkon aus konnten wir das Meer sehen und im Schlaf haben wir die Wellen gehört. Unser Zimmer war voll mit tollen Reisenden. Schnell waren wir auf einer Wellenlänge und hatten zusammen eine wunderbare Zeit.
Frühstück, Mittag und Abendessen gab es als Buffet. Die Familie machte jede Mahlzeit zu etwas Besonderem und so gab es zum Mittag- und Abendessen oftmals eine Gesangseinlage.
Zwischen den Mahlzeiten spielten wir Karten, Volleyball oder schliefen in einer der Hängematten.
Fijitime war angesagt. Unsere Handys waren irgendwo im Rucksack und das Inselleben nahm uns direkt am ersten Tag total ein. Wir vergaßen die Zeit komplett.
Kava und die Fidschis gehören zusammen!
Nach dem Abendessen fand die traditionelle Kava Zeremonie statt. Was ist Kava? Kava ist das (inoffizielle) Nationalgetränk auf den Fidschis. Es ist ein Pulver, das aus der Rauschpfefferpflanze hergestellt wird. Mit Wasser angemischt und aus einer Kokosnussschale getrunken, soll es entspannend wirken und müde machen. Der Geschmack ist gewöhnungsbedürftig aber das Erlebnis ist es wert.
Die Familie der Naqalia Lodge ist uns ans Herz gewachsen. Als ich eines Abends mit der Mutter auf ihrem Teppich (darauf schlafen sie auch) saß, wollte sie alles wissen. Wie ist es in Deutschland? Wie leben wir und wie fühlt sich Schnee an? Wir haben an dem Abend viel geredet und obwohl unsere Welten, aus denen wir kommen, nicht unterschiedlicher sein könnten, haben wir uns blendend verstanden. Am Ende schenkte sie mir ihre Halskette.
Für uns wurde es am nächsten Tag Zeit, weiter zu reisen und weitere Inseln zu erkunden. Wir wurden so verabschiedet, wie wir begrüßt wurden – mit viel Gesang.
Naviti Island
Die Fahrt mit dem Boot war kurz und schon wenig später saßen wir wieder in einer kleinen Nussschale und schipperten auf den Strand zu.
Das “White Sandy Beach Resort” war unsere Bleibe für die nächsten drei Tage. Auch hier schliefen wir im Meerbettzimmer nicht weit vom Strand entfernt.
Das Inselleben war ähnlich. Das Essen war super lecker und die Mitarbeiter des Resorts herzlich und um unser Wohlbefinden bemüht.
Unsere Tage waren entspannt. Hängematte und zwischendurch mit dem Schnorchel die Unterwasserwelt erkunden. Das Riff hier war übrigens richtig toll und bunt!
Außerdem wurden hier täglich “Workshops” angeboten, an denen man kostenlos teilnehmen konnte. Wir haben gelernt, wie Kokosnussmilch gemacht wird und wie man eine Kokosnuss mit der Hand knackt.
Aufregender wurde es, als wir uns für eine Schnorcheltour entschieden. Die Chance Mantarochen zu sehen, ist hoch, sagte man uns. Wir waren überrascht. Dachten wir doch, dass man Mantarochen nur zusehen bekommt, wenn man taucht. Wir wollten uns diese Möglichkeit nicht entgehen lassen und so saßen wir morgens halb 7 in einem Boot und fuhren auf das offene Meer hinaus. Der frische Wind weckte uns und als wir über Board gingen, wich die Müdigkeit endgültig der Vorfreude. Es dauerte nicht lange und ein Mantarochen zeigte sich. Als ich einmal abtauchte, war er plötzlich direkt unter mir. Dieses Tier schwebt so majestätisch durch das Wasser, das man ihm stundenlang dabei zu sehen könnte. Zweifelsfrei einer der tollsten Momente auf den Fidschis für uns.
Ein wunderbarer Sonnenuntergang war nur einen kurzen Fußmarsch entfernt. Am Honeymoon Beach kann man beobachten, wie die Sonne im Meer versinkt. Es sieht aus wie im Bilderbuch, sowohl der Strand als auch der Sonnenuntergang.
Nach dem Abendessen stand Entertainment auf dem Programm. Die Crew tanzte und sang sich das Herz aus der Seele. Irgendwann tanzten wir alle, irgendwo zwischen der Bar, den Palmen und dem Strand.
Das Highlight sollte allerdings noch folgen – eine Feuershow! Felix wurde kurzerhand in die Kunst eingewiesen und wurde Teil der Crew und der Feuershow. Am liebsten hätten sie ihn wohl dabehalten – Talent hat er auf jeden Fall!
Matacawalevu Island
Im “Long Beach Resort” waren wir zwei Nächte untergebracht. Hier war alles sehr einfach und der Strand war nicht zum baden geeignet. Bei Ebbe ist hier die Gefahr groß, auf einen Stachelrochen zu treten und allgemein war es so windig, dass es schon fast zu kalt war, um zu baden.
Der Strand war trotzdem schön anzusehen und die Hängematte war definitiv der perfekte Ort, um Bücher zu wälzen.
Wenn wir also gerade nicht in der Hängematte lagen, haben wir Kokosnüsse geschlürft und gelernt, wie man einen Ring aus einer Kokosnuss macht. Inselleben lässt grüßen!
Ganz faul waren wir aber trotzdem nicht. Wir haben den höchsten Punkt der gegenüberliegenden “Goat Island” erklommen und haben die Aussicht genossen. Diese Farben!
Felix, Oli & Matthias haben außerdem am “Tsnuami Hike” teilgenommen und wurden mit einer mindestens genauso schönen Aussicht belohnt.
Das Abendessen wurde hier traditionell im “Erdofen” zubereitet. In diesem Zuge erfuhren wir auch einiges über den Kannibalismus.
Nanuya Lailai Island
In dem “Gold Coast Resort” waren wir die einzigen Gäste. Es ist sehr klein, sehr familiär und auch direkt am Strand.
Auf der Insel sind wir gelandet, weil wir die Blaue Lagune sehen wollten. Eine 20-minütige Wanderung ist der Strand der Blauen Lagune entfernt. Die Wanderung, oder eher der Spaziergang, haben uns die tollsten Aussichten beschert und auch der Sonnenuntergang von dem höchsten Punkt war wunderschön.
DIe Blaue Lagune selbst schimmert in den schönsten Blautönen und wenn gerade kein größeres Schiff anlegt, ist es auch relativ ruhig am Strand. Schnorcheln in der Blauen Lagune ist übrigens ein Muss! Hier wimmelt es nur so von bunten Fischen.
Abends saßen wir mit der Familie zusammen, haben Karten gespielt und erfahren, wie es ist, sein ganzes Leben auf einer Insel zu verbringen. So romantisch wie es klingen mag, so unvorstellbar ist es gleichzeitig für uns.
South Sea Island
Vom Norden sind wir zurück ganz in den Süden gefahren mit dem Boot. Dank extremen Wellengang haben wir relativ lang gebraucht und sind erst im Dunklen auf South Sea Island angekommen. Uns wurde das Mehrbettzimmer gezeigt und dann gab es schon Abendessen. Pita, ein Fidschianer, begleitete uns durch den Abend. Wir spielten ein paar Spiele, bei denen wir Freibier gewinnen konnten. Die Jungs waren Feuer & Flamme und hochmotiviert. Später kramte Pita seine Ukulele hervor und gab ein Privatkonzert. Pita war ein Sonnenschein, der trotz einer sehr heftigen Lebensgeschichte kein Trübsal bläst. So viel positive Energie hat mich unglaublich beeindruckt und Pita wird uns wohl ewig im Gedächtnis bleiben.
Noch vor dem Frühstück stand ich auf, schlich mich aus dem Zimmer und suchte mir einen Platz am Strand. Mit Kaffee und in eine Decke eingekuschelt saß ich da, beobachtete wie die Welt langsam erwachte und genoss die ersten wärmenden Sonnenstrahlen. Perfekter kann ein Tag wohl kaum beginnen.
Anschließend gab es ein leckeres Frühstücksbuffet. Kurz darauf kamen die ersten Tagestouristen auf die Insel, denn genau das macht die Insel aus. Sie ist beliebtes Ziel für einen Tagesausflug, denn sie ist unweit von der Hauptinsel entfernt. Die Insel ist also von ca. 10 Uhr bis 16 Uhr relativ voll.
Wir haben es uns etwas abseits des Trubels bequem gemacht, viel gelesen oder sind mit dem Kayak eine runde um die Insel gepaddelt. Die Insel ist nämlich sehr klein und auch zu Fuß ist man schnell einmal drumherum gelaufen.
Sobald die Tagesausflügler wieder weg waren, war es ruhig. Nach dem Abendessen saßen wir am Lagerfeuer und haben dem Meeresrauschen zugehört.
Genug Fijitime?
Eigentlich kann man wohl nie genug von der Fijitime haben aber wie das so ist, geht auch diese Zeit mal vorbei.
Wir haben es geliebt so ganz ohne Uhrzeit und Handy zu sein. Einfach im Hier & Jetzt. Einfach mal so richtig die Seele baumeln lassen ohne jeglichen Zeitdruck oder den Gedanke, jetzt unbedingt noch etwas produktives machen zu müssen.
Fijittime ist essentiell auf den Fidschiinseln und wir haben sie jeden Tag gelebt – egal ob in der Hängematte oder im Wasser.
Dieses entspannte Inselleben würde ich konservieren, wenn ich es könnte. Die Lebensfreude und die Herzlichkeit würde ich direkt mit in das Glas packen.
Die Fidschis sind alles in allem ein teueres aber lohnenswertes Reiseziel und wir sind sehr glücklich, dass wir in so eine andere Welt eintauchen konnten. Sicherlich gibt es abenteuerlichere Ziele aber wohl kaum Entspanntere. Bula!
Eine Antwort
So unglaublich schöne Bilder … Echt beneidenswert , aber ich gönne es euch von ganzem Herzen ❤️.