Eine Landschaft, die ein bisschen unwirklich wirkt, gibt es unweit von Oaxaca de Juárez zu bestaunen und wir wollten sie sehen – das Hierve el Agua.

Mineralstoffreiches, mit Kalk übersättigtes Wasser hat dazu geführt, dass man hier nun zwei versteinerte Wasserfälle sehen kann. Der Eine ist 30 Meter und der Andere 12 Meter hoch.

In Oaxaca haben wir fast drei Wochen verbracht und einen Sprachkurs gemacht.

An unserem schulfreien Wochenende haben wir dann einen Ausflug zum „Hierve El Agua“ gemacht.

Die Aussicht von Oben auf den Hierve el Agua in Oaxaca, Mexiko

Überall in Oaxaca werden verschiedene Touren angeboten – alle total überteuert. Wir entschieden uns also die Tour auf eigene Faust zu machen und holten uns die entsprechenden Tipp’s bezüglich Anreise von unserem Lehrer.

Damit auch du den Ausflug auf eigene Faust machen kannst und somit eine Menge Geld sparst, gibt’s hier unsere Tipp’s für dich.

Wie kommst du hin?

Los ging die wilde Fahrt mit einem Taxicolectivo (Abfahrt in der Straße „Periférico“) nach Mitla. Nachdem wir uns durchgefragt hatten und dann endlich ein Taxi gefunden hatten, warteten wir noch ein bisschen auf weitere Mitfahrer. Matthias hat sich die Rückbank mit 2 Mexikanern geteilt und mir ganz gentlemanlike den Beifahrersitz überlassen. Dachte ich zumindest. Es hat nicht lange gedauert und eine Frau öffnete die Beifahrertür und gab mir zu verstehen, dass ich rutschen soll. Bloß wohin? Tja, Ende vom Lied war, dass ich die einstündige Fahrt auf der Handbremse saß. Bei jeder Bremsung dachte ich, ich fliege in hohen Bogen durch die Windschutzscheibe. Aber ist ja alles nochmal gut gegangen und in Mexiko anscheinend ganz normal. Die Taxifahrt hat uns jeweils 25 Pesos gekostet.

Nach der ereignisreichen Taxifahrt ging es auf der Ladefläche eines Pick-Ups weiter in die Berge von Mitla. Eine weitere halbe Stunde ging es über eine staubige Straße stetig bergauf und wir hatten einen fantastischen Ausblick in das Tal. Diese Fahrt kostete uns weitere 50 Pesos pro Person.

Ausblick auf Mitla auf dem Weg zum Hierve el Agua - Oaxaca, Mexiko

Endlich – Ziel erreicht

Das Ziel war nun zum Greifen nah – wir mussten nur noch 25 Pesos Eintritt zahlen.

Bevor man das Hierve el Agua erblickt, muss man sich seinen Weg erstmal durch ein paar Restaurants und Verkaufsstände bahnen. Hier gibts übrigens eine echt riesige (!) Portion frische und verzehrfertige Mango für 25 Pesos (ca. 1 €).

Ein etwa 200 Meter langer Weg führt einen zum Hierve el Agua. Man hat einen wunderbaren Ausblick und kann schräg gegenüber den anderen „eingefrorenen“ Wasserfall sehen. Zu diesem kann man auch innerhalb von 20 Minuten laufen.

Der große Wasserfall am Hierve el Agua - Oaxaca, Mexiko

Wer sich traut und wem es nicht zu kalt ist, kann auch im Becken des Hierve el Agua baden. Nach einem kurz anhaltenden Kälteschock war es ein atemberaubendes Erlebnis hier zu baden. Ein Infinitypool mitten in den Bergen.

Das natürliche Becken des Hierve el Agua - Oaxaca, Mexiko Wir blicken ins Tal beim Hierve el Agua - Oaxaca, Mexiko Ein Blick ins Tal beim Hierve el Agua - Oaxaca, Mexiko

Nachdem wir die Gegend erkundet hatten, die Natur in vollen Zügen genossen und noch ein paar Mangos gesnackt hatten, traten wir die Heimreise an.

… und wieder zurück nach Oaxaca.

Also wieder ab auf die Ladefläche des Pick-Ups und zurück nach Mitla. Von da aus haben wir diesmal einen Bus nach Oaxaca genommen. So bestand zumindest nicht die Gefahr wieder auf der Handbremse reisen zu müssen und preislich machte es auch keinen Unterschied.

Der Bus fuhr jedoch nicht direkt ins Zentrum in Oaxaca und so sind wir einfach irgendwo ausgestiegen. Dummerweise haben wir die wohl ungünstigste Gegend erwischt, um auszusteigen. Wir befanden uns plötzlich mitten im Rotlichtviertel – ein Viertel in das man als Tourist nicht unbedingt gehen sollte, wenn man ein bisschen auf seine Sicherheit achtet. Schnellen Schrittes sind wir durchgelaufen, ohne nach Rechts und Links zu schauen. Letztendlich sind wir wohlbehalten wieder bei unseren Gasteltern gelandet.

Als wir Chris am nächsten Tag erzählten, in welchem Viertel wir waren, schlug er nur die Hände über dem Kopf zusammen. Er sagte, das sei auch kein Viertel, in das man sich als Mexikaner gern verirrt.


Der Ausflug zum Hierve el Agua hat sich gelohnt und wir sind froh, all das auf eigene Faust gemacht zu haben. Eine organisierte Tour wäre vielleicht stressfreier gewesen aber nicht halb so abenteuerlich. Außerdem konnten wir uns so unsere Zeit frei einteilen und waren an Niemanden gebunden.

Wenn du also in Oaxaca bist, gehört ein Besuch des Hierve el Agua unbedingt dazu.  

Hier kannst du auch unseren Beitrag über Oaxaca und über unseren Besuch einer Sprachschule lesen.