Unzählige buddhistische Tempel, faszinierende Natur und bestes Essen. All das und noch ein bisschen mehr haben wir in Kyoto gefunden. Die Stadt der Tempel ist unbedingt einen Besuch wert.
Warum? Das erfährst du in diesem Beitrag, in dem wir all unsere Highlights und Tipps mit dir teilen.
Wenn du, so wie wir, erstmalig in Japan bist, bietet sich ein Besuch von Kyoto hervorragend an. Wir empfanden Kyoto nochmal ganz anders, als die anderen japanischen Städte, die wir bisher besucht hatten. Die historische Stadt strotzt nur so vor Highlights und Kultur, was unserer Meinung nach diesen besonderen Charme der Stadt ausmacht.
Diese Fülle an Sehenswürdigkeiten bringt natürlich auch mit sich, dass man sich entscheiden muss, welchen man einen Besuch abstattet. Keine einfache Entscheidung. Doch vielleicht hilft dir dieser Beitrag etwas dabei und erleichtert dir die Entscheidung.
Anreise und Transport
Das Bahnnetz in Japan ist super ausgebaut und so kannst du innerhalb weniger Stunden von einer Stadt zur Nächsten reisen und das auch noch sehr komfortabel. Die Hochgeschwindigkeitszüge (Shinkansen) verkehren fast im Minutentakt und verbinden die japanischen Städte miteinander. Wir haben für unsere Reise einen JR Pass gekauft. In diesem Beitrag findest du weitere Tipps dazu.
Wenn du von Tokio nach Kyoto fährst, reserviere dir Sitzplätze auf der rechten Seite. So hast du bei gutem Wetter die Chance, einen Blick auf den Fuji zu erhaschen.
Wir selbst sind von Osaka nach Kyoto gefahren, was etwa 20 Minuten gedauert hat. Osaka hat zudem einen internationalen Flughafen, von dem Kyoto auch entsprechend schnell zu erreichen ist.
Kyoto hat, wie auch andere japanische Städte, ein wirklich gutes öffentliches Verkehrsnetz. Wir haben in Kyoto überraschend oft den Bus gewählt. Das Busnetz ist gut ausgebaut und bringt einen auch ohne Umstiege zuverlässig von A nach B. Natürlich dauert die Fahrt mit dem Bus etwas länger als die Fahrt mit der U-Bahn.
Übernachten
Wir haben im Comfort Hotel Kyoto übernachtet und es war mit Abstand unser Lieblingshotel in Japan. Alles war sehr sauber, und modern, es gab ein reichhaltiges Frühstücksbuffet und eine Bushaltestelle direkt vor der Haustür. Wir haben drei Nächte hier verbracht.
In Kyoto angekommen, haben wir unsere Rucksäcke im Hotel abgegeben und sind direkt auf Erkundungstour.
Arashiyama Bamboo Grove (Bamboo Forest)
Meterhoher dicht stehender Bambus, der sich mit jedem Windstoß von Seite zu Seite wiegt und so dem einfallenden Licht einen ganz besonderen Auftritt schenkt.
Der berühmte Bambuswald, ist wohl eine der meistfotografierten Sehenswürdigkeiten Kyotos und wir sind uns sicher, dass du sicherlich auch schon ein Bild von ihm gesehen hast.
Er liegt etwas außerhalb im Stadtviertel Arashiyama, ist aber mit dem Zug unkompliziert zu erreichen. Von der Kyoto Station kannst du die JR Linie Sagano/San-in Linie nehmen und bis zur Saga-Arashiyama Station fahren, was ca. 15 Minuten dauert.
Ehrlich gesagt, haben wir einen richtigen Wald erwartet, was nicht der Fall war. Der Wald ist wunderschön, keine Frage, aber gleicht mehr einem Park, der relativ schnell abgelaufen ist. Nichtsdestotrotz ist der Bamboo Forest sehr sehenswert und sicherlich einmalig in dieser Form.
Um dem Besucheransturm etwas zu entkommen, sind wir am späten Nachmittag hier gewesen. Die Bambusallee war noch immer sehr voll und man schob sich so durch den Wald. Daran haben wir uns in Japan allerdings mittlerweile schon gewöhnt: Es sind immer und überall viele Menschen. Eventuell hast du zum Sonnenaufgang etwas mehr Glück, findest eine ruhige Minute und kannst so dem Wind lauschen, wenn er durch den Bambus pfeift.
Okochi Sanso Garden
Unser unverhofftes Highlight des Ausfluges zum Bamboo Forest wurde der Besuch dieses Gartens. Der Garten wurde uns von einer Bekannten wärmstens ans Herz gelegt und dafür sind wir sehr dankbar. Ohne die Empfehlung wäre uns das Eintrittsgeld von 1000 Yen pro Person ein wenig zu viel gewesen und wir wären wahrscheinlich gar nicht hier gelandet.
Der Garten gehörte ursprünglich einem berühmten japanischen Schauspieler, wurde aber dann für die Öffentlichkeit zugänglich und ist nun eine wahre Oase, um den Besuchermassen des Bamboo Forests zu entkommen. Von hier aus hat man einen wunderbaren Blick auf das Gebiet Kyotos und die umliegende Natur.
Dieser japanische Garten war der Schönste auf unserer Japanreise. Als Highlight bekommt man am Ende noch sehr leckeren Matcha serviert. Ein Matcha mit Aussicht schmeckt gleich noch viel besser und hat dieses Erlebnis abgerundet.
Kinkaku-ji – bekannt als Goldener Pavillion
Kyoto protzt nur so vor beeindruckenden Highlights und der Goldene Pavillon gehört unserer Meinung auf jeden Fall dazu.
Der Name ‘Goldener Pavillon’ kommt nicht von ungefähr: Die obersten Stockwerke des buddhistischen Tempels sind komplett mit Blattgold überzogen.
Leider kann man den Tempel nicht von innen besichtigen und so bleibt einem nur ein Spaziergang auf dem Gelände, was aber auch sehr schön ist, mit See und japanischem Garten.
Die Tempelanlage ist täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet und kostet 400 Yen Eintritt.
Tetsugaku No Michi – Der Philosophenweg
Hast du Lust auf eine kleine Flucht aus der Stadt? Dann plane vielleicht einen Spaziergang auf dem wohl berühmtesten Weg in Kyoto ein – dem Philosophenweg.
Der ca. 2 km lange Weg führt entlang eines Flusses, dessen Ufer mit Kirschbäumen gesäumt ist. Sicherlich ist dieser Weg zur Kirschblüte spektakulär.
Als wir hier waren, war sehr wenig los. Nur ein paar Einheimische, die uns ab und zu entgegenkamen und wir genossen es, unseren Tag so entschleunigt zu beginnen.
Der Name geht übrigens auf den Philosophen Kitaro Nishida zurück, der hier regelmäßig entlang lief, um zu meditieren. Kein Wunder bei dieser ruhigen Atmosphäre.
Fushimi Inari-Taisha Schrein
Warst du überhaupt in Kyoto, wenn du dieses Highlight nicht gesehen hast? Wir bezweifeln es! Der Fushimi Inari-Taisha Schrein ist einer der bekanntesten Shintō Schreine Japans, was aber viel mehr an den tausenden roten Torii liegt, die sich den Berg hinauf schlängeln.
Die einzelnen Torii wurden durch Privatpersonen oder Firmen gespendet und sind die Hauptattraktion, die Besucher anlockt. Besonders zu Beginn des Weges ist es extrem voll. Je höher du läufst, desto leerer wird es auch.
Planst du den Gipfel des Berges zu erklimmen, solltest du zwei bis drei Stunden einplanen, genügend zu trinken und Insektenschutz mitnehmen. Wir selbst sind nur bis zu einem Aussichtspunkt gelaufen (ca. 45 Minuten) und haben von dort den Sonnenuntergang genossen, was wunderschön war. Wir fanden vor allem das einfallende Licht um diese Uhrzeit toll, denn so erstrahlten die Torii in einem besonders intensiven Rotton.
Kiyomizu-dera Tempel
Ein wirklich toller Tempel mit einem hervorragenden Blick auf Kyoto, der seit 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört und eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Kyoto darstellt. Der buddhistische Tempel besteht aus mehreren Gebäuden, die alle auf eine andere Art und Weise interessant sind und ganz unterschiedliche Blicke auf die Umgebung freigeben.
Die Anlage ist von 6 Uhr – 18 Uhr geöffnet und kostet 400 Yen Eintritt. Wir waren auch hier zum Sonnenuntergang und die Golden Hour hat das Gelände in das schönste Licht getaucht.
Hōkan-ji – Die Yasaka-Pagode
Unweit vom Kiyomizu-dera Tempel findest du diese buddhistische Pagode, die auf etlichen Postkarten Kyotos zu finden ist. Hier war es zu jeder Tageszeit voll und es herrschte dichtes Gedränge, um das perfekte Foto zuschießen.
Die umliegenden Straßen Ninen-Zaka und Sannen-Zaka sind ebenfalls beliebt und mit Cafés, Restaurants und Souvenirshops gesäumt.
Ganz in der Nähe findest du das Kumonocha Café, wo es leckeren Matcha und andere Tees gibt. Das Highlight hier ist aber wohl der Matcha Cloudcake!
Kennin-ji Tempel
Die Energie und Atmosphäre in diesem Tempel hat uns vollends eingenommen und fasziniert. Wir saßen herum und genossen das, was wir spürten. Mit Abstand unser schönster Tempelbesuch in Japan, obwohl dieser Tempel im Vergleich zu anderen recht unspektakulär wirkt.
Der Kennin-ji Tempel ist der älteste Zen-Tempel Japans und ist im Stadtteil Higashiyama zu finden. Wir waren sehr früh hier und fast alleine, ein unbeschreibliches Gefühl.
Den Besuch können wir dir von Herzen empfehlen. Eintritt kostet 600 Yen pro Person.
Hanamikoji-dori Straße
Die Straße liegt im Viertel Gion und angeblich hat man hier gute Chancen, eine echte Geisha zu sehen. Wir hatten allerdings kein Glück, haben uns aber auch nicht auf die Lauer gelegt.
Wir sind gemütlich diese Straße abgelaufen, haben das Treiben beobachtet und sind wenig später ganz in der Nähe etwas essen gegangen.
Apropos Essen:
Foodie-Tipps für Kyoto:
Kyoto hat uns verwöhnt, was vegane Optionen anging und wir waren täglich woanders. Keine Frage, das wollen wir dir nicht vorenthalten!
- mumokuteki cafe&foods – ein komplett veganes Restaurant mit einer tollen Auswahl und vor allem leckeren Desserts.
- AIN SOPH. Journey – sehr leckere Pancakes. Am besten vorab reservieren.
- Chao Chao Gyoza Shijo Kawaramachi – kleiner authentischer Laden mit veganen Gyozas
- Musoshin Ramen – dieses Ramen Restaurant haben wir durch Zufall entdeckt und uns gefreit, dass eine vegane Ramen angeboten wurde. Bestellt wird am Automaten und die Nudeln werden frisch zubereitet.
- Sion Soy Milk Ramen – unser Foodhighlight in Kyoto und ein Must Visit
Etwas aus der Reihe tanzt diese Empfehlung: In Kyoto gibt es einen besonderen Zahnbürstenladen. Die Zahnbürsten werden in einer kleinen Manufaktur hergestellt und werden als die Weltbesten gehandelt, glaubt man dem Internet. Wir haben uns hier zwei Zahnbürsten im Kyoto Design gekauft. Mal ein ganz anderes Souvenir 🙂
Fazit
Wir fanden Kyoto wahnsinnig toll und haben viele schöne Sachen erlebt und gesehen. Kyoto ist eine Stadt der Tempel und sicherlich kann man hier locker 2 Wochen verbringen und jeden Tag neue Tempel erkunden.
Wir waren drei Nächte hier, ein bis zwei Nächte mehr hätten wir aber auch gut füllen können.
Warst du selbst schon in Kyoto? Was sind deine Highlights? Wir freuen uns, wenn du sie mit uns teilst.
Auf Instagram gibt es außerdem weitere Einblicke in unsere Japanreise.