Wer nach Costa Rica reist, tut dies wohl auch, um ein paar Nationalparks einen Besuch abzustatten.

Etwa 25 % der Landesfläche Costa Rica’s ist Nationalpark bzw. Naturschutzgebiet. Eine enorme Fläche, wenn man bedenkt, dass Costa Rica eher zu den kleineren Ländern gehört.

Bei 27 Nationalparks fällt die Entscheidung teilweise schwer, welche der Parks man besuchen möchte.

Neben dem Nationalpark Monteverde haben wir unter anderem auch den Manuel Antonio Nationalpark und den von Cahuita besucht.

Welcher uns besser gefallen hat? Das verraten wir dir in diesem Beitrag.

Manuel Antonio Nationalpark 

Der an der Pazifikküste gelegene Nationalpark ist der Kleinste Costa Rica’s. Die nächst größere Stadt in Quepos. Wer nicht direkt in Quepos schlafen möchte, sondern näher am Nationalpark, der findet auch da Unterkünfte.

Wir haben im Beachpackers Hostel geschlafen. Kein besonders schönes Hostel aber direkt am Strand und der Eingang des Parks ist innerhalb von 10 Minuten zu Fuß erreichbar.

Fakten:
  • täglich geöffnet von Uhr 7:00 bis 16:00 (Montags geschlossen!)
  • 16 $ Eintrittsgebühr. Bei Kartenzahlung wird eine Gebühr erhoben
  • Es gibt geführte Touren mit Guide
  • 1 Tag genügt
  • Insektenschutz, Sonnenschutz, genügend Wasser & ein paar Snacks einpacken

Da der Nationalpark relativ klein ist, genügt ein Tag, um alle Trails zu erkunden und ein bisschen am Strand im Park zu entspannen.

Die Wege sind alle gut ausgeschildert und in gutem Zustand. Für unseren Geschmack fast etwas zu “gut”. Leider geht durch ein paar sehr breite Wege das Gefühl verloren, dass man in einem Nationalpark ist.

Weg im Manuel Antonio Nationalpark

Hinzu kommt, dass der Park sehr gut besucht ist. Besonders auf den Hauptwegen sind etliche Menschen unterwegs. Was mich vor allem gestört hat, war die dadurch entstehende Lautstärke, die garantiert ein paar Tiere verscheucht hat.

Folgt man den abgelegeneren Wegen, die etwas anspruchsvoller sind, ist schon viel weniger los. Teilweise konnten wir hier kilometerweit gehen ohne auf eine Menschenseele zu treffen. Einsamkeit ist also auch in diesem Park zu finden.

Strand im Manuel Antonio Nationalpark

Im Park gibt es wohl auch einen Wasserfall. Als wir da waren, war vom Wasserfall allerdings nichts zu sehen – wahrscheinlich zu wenig Regen in letzter Zeit.

Die Strände des Nationalparks sind richtig schön, wenn auch nicht gerade idyllisch. Da die Einheimischen (Tico’s genannt) nur einen Bruchteil des Eintrittsgeldes zahlen, trifft sich die ganze Familie am Strand und verbringt so den Tag.

Tiere? Ja, die gab es wirklich zuhauf im Manuel Antonio Nationalpark. Wir haben  (10!) Faultiere, Waschbären, verschiedenste Echsen, Landkrabben, Frösche, Kapuzineräffchen und viele Vögel gesehen. Die Brüllaffen haben wir vor allem gehört. Das “Brüllen” war ein ständiger akustischer Begleiter.

Waschbär im Manuel Antonio Nationalpark Kapuzineraffe im Manuel Antonio Nationalpark Faultier im Manuel Antonio Nationalpark

Unser Fazit zu dem Manuel Antonio Nationalpark?

Ja, es ist touristisch – keine Frage! Trotzdem bereuen wir unseren Besuch nicht. Teilweise kamen wir uns vor wie im Zoo, da es so viele Tiere zu entdecken gab. Definitiv hat sich der Besuch allein wegen der Tiervielfalt gelohnt. Wenn man dann noch die Touristenmassen ausblendet, kann es durchaus ein schöner Tag im Nationalpark werden.

Cahuita Nationalpark

Der zweitälteste Nationalpark Costa Rica’s befindet sich an der Karibikküste – nicht mehr weit entfernt von Panama.

Der Park hat zwei Eingänge. Einer der Eingänge befindet sich in Puerto Vargas und der Andere in Cahuita. Beide Eingänge sind durch einen etwa 7 km langen Weg miteinander verbunden.

Wir empfehlen den Park von Cahuita aus zu besuchen, denn hier zahlt man lediglich eine Spende, die zur Erhaltung und Pflege des Parkes dient. Am Eingang von Puerto Vargas zahlt man wohl 10 $ Eintritt.

Der Weg schlängelt sich immer am Wasser entlang und führt einen so um die Halbinsel herum. Der Weg ist sehr gepflegt und so ziemlich überall kann man einen Abstecher an den Strand machen.  Bei dem sehr feuchten Klima war eine Abkühlung zwischendurch eine willkommene Abwechslung.

Matthias im Cahuita Nationalpark

Auch Schnorcheln ist im Nationalpark möglich. Wo es erlaubt ist, wird durch Hinweisschilder deutlich.

Fakten:
  • täglich geöffnet von Uhr 7:00 bis 17:00
  • Eingang Cahuita: freiwillige Spende
  • Eingang Puerto Vargas: $10 Eintritt
  • Touren & Schnorcheln am Riff mit Guide möglich
  • Insektenschutz, Sonnenschutz, genügend Wasser & ein paar Snacks einpacken

Ein Tag ist auch hier völlig ausreichend. Verlaufen ist in diesem Nationalpark unmöglich. Der Weg ist gut beschildert und es gibt unterwegs immer ein paar Hinweise zu lesen.

Auch hier haben wir ohne Guide jede Menge Tiere entdecken können. Neben Faultieren, Fröschen, Echsen und Waschbären ist uns auch ein Nasenbär über den Weg gelaufen. Schmetterlinge und Vögel sind auch die ganze Zeit umhergeflogen.

Echse im Cahuita Nationalpark Vogel im Cahuita Nationalpark

Beim Schnorcheln am Riff kann man wohl eine Vielzahl bunter Fischer, Schildkröten und manchmal auch Haie sehen.

Alles in Allem ist der Nationalpark weniger gut besucht als der Manuel Antonio. Die Ranger sind unheimlich nett und irgendwie war dieser Park gemütlicher – ja, fast familiär.

Nachtwanderung im Cahuita Nationalpark

Allein die Vorstellung Spinnen und anderen kleinen Tierchen Nachts im Dunklen zu begegnen, brachte mich nicht dazu Freudentänze aufzuführen.

Da wir allerdings von anderen Reisenden immer wieder den Tipp bekommen haben, in Cahuita unbedingt eine Nachtwanderung machen zu sollen, haben wir genau diese organisiert und ich hab mich überwunden.

Anders als wir uns das vorgestellt hatten, fand die Wanderung nicht direkt im Nationalpark statt sondern irgendwo anders. Wie wir nun erfuhren, sind Nachttouren durch den Park verboten.

Gemeinsam mit dem Guide wurden wir in die genau entgegengesetzte Richtung gefahren und 20 Minuten später hieß es, Stirnlampe aufsetzen und los.

Meine anfänglichen “Ängste” waren ziemlich schnell verschwunden. Nachdem wir die ersten Insekten, Frösche und Spinnen sichteten, stellte ich schnell fest, dass es weniger schlimm ist die Tiere in ihrem Lebensraum zu sehen als im heimischen Schlafzimmer.

Außer Frösche, Insekten, schlafenden Echsen und ein paar Spinnen haben wir leider nichts gesehen. Matthias hoffte auf ein paar Schlangen und der Guide machte mir Hoffnung auf Schildkröten am Strand. Leider hatten wir kein Glück aber so ist das wohl mit der lieben Natur. Eine Garantie gibt es nicht.

Frosch während der Nachtwanderung im Cahuita Nationalpark Spinne während der Nachtwanderung in Cahuita Grüner Frosch während der Nachtwanderung im Cahuita Nationalpark

Unser Fazit zu dem Nationalpark Cahuita? 

Unbedingt einen Besuch wert! Der Nationalpark an sich ist sehr entspannt, man sieht viele Tiere und ganz nebenbei kann man am Traumstrand liegen und die Sonne genießen.

Strand im Cahuita Nationalpark in Costa Rica

Der Ort Cahuita versprüht seinen ganz eigenen Charme. Irgendwo zwischen Hippietum und Dreadlocks leben die Ticos hier friedlich miteinander in den Tag hinein. Die Uhrzeit spielt hier keine Rolle und Jeder scheint Jeden zu kennen.  Richtig schöne Atmosphäre und man läuft Gefahr hier länger hängen zubleiben.


Und, welcher Nationalpark hat die Nase vorn? Für uns ist es eindeutig der Cahuita Nationalpark.

Wir haben uns hier pudelwohl gefühlt und die Strände rund um Cahuita selbst sind auch richtig schön – Karibik eben! Hier kann man locker ein paar Tage verbringen und den Vibe des Ortes aufsaugen (und am besten mit nach Hause nehmen!).

Allerdings möchten wir auch den Ausflug in den Manuel Antonio Nationalpark nicht missen. Obwohl er sehr touristisch ist, haben wir trotzdem Ecken gefunden, die nicht überlaufen waren und wie schon gesagt, gab es einige Tiere zu sehen.