Bilder auf Instagram, eine Dokumentation und Recherche im Internet waren Schuld daran, dass wir die Pinke Lagune in Las Coloradas mit eigenen Augen sehen wollten.

Wir wollten uns davon überzeugen, dass ein See wirklich pink sein kann. So ganz glauben konnten wir das nämlich nicht. Wir waren davon überzeugt, dass die Bilder der Lagune extrem nachbearbeitet worden sind.

Hier erfährst du, wie man zur Pinken Lagune kommt, ob sich die Strapazen gelohnt haben und wie pink der See wirklich ist.

Der Weg ins Märchenland 

Valladoid ist ein relativ guter Ausgangspunkt, um nach Las Coloradas zu kommen. Am ADO Busterminal in Valladoid fahren regelmäßig Busse nach Tizímin für 27 Pesos pro Person. Die Fahrt dauert ca. 1 Stunde. In Tizímin angekommen, muss man einen weiteren Bus nach Rio Largatos nehmen. Die Fahrt kostet pro Person 45 Pesos und dauert eine weitere Stunde.

Rio Largatos ist ein kleines Fischerdörfchen. Hier tickt die Uhr definitiv langsamer. Die Wartezeit bis zum Bus nach Las Coloradas haben wir uns damit vertrieben, den Fischern bei ihrer Arbeit zuzuschauen und Pelikane zu beobachten.

Der Bus kommt nach ca. 30-minütiger Fahrt in Las Coloradas an. Die Fahrt an sich ist übrigens schon ein Highlight. Wir hatten einen wunderbaren Blick auf das Meer und konnten sogar Flamingos sehen.

In Las Coloradas steigt man im „Zentrum“ aus. Von da aus biegt man rechts in die Straße ein und läuft sie bis zum Ende entlang. Auf dem Weg dahin sieht man bereits den See pink schimmern.

Straße in Las Coloradas in Mexiko

Pink, Pink, Pink sind alle unsere Farben 

Und tada – da ist er. Der pinke See. Und ja, er ist wirklich pink.

Der See ist Teil einer Salzfabrik, in der 80 % der Einwohner von Las Coloradas beschäftigt sind. Das Gelände darf man deshalb nicht ohne Guide betreten. Vor ein paar Jahren war das zwar noch möglich aber nachdem eine Drohne in den See gestürzt ist und es immer wieder Touristen gab, die sich über das strenge Badeverbot hinweg gesetzt haben, ist es nun nicht mehr möglich.

Der Guide verlangt keinen Betrag, freut sich aber sehr über ein bisschen Trinkgeld. Unser Guide Mario konnte uns eine Menge über die Lagune und die Flamingos erzählen.

So kommt die pinke Farbe zum Beispiel zu Stande, weil bestimmte Bakterien aufeinander treffen. Außerdem muss auch die Sonne im richtigen Winkel auf das Wasser scheinen und es darf nicht zu viel geregnet haben. Der See ist nämlich am pinkesten (Ja, wir wissen, dass man Farben nicht steigern kann), wenn es nicht regnet – also etwa im Mai/Juni.

Matthias an der pinken Lagune in Las Coloradas

Der pinke See ist nur einer von vielen künstlich angelegten Seen in der Lagune. Alle dienen der immensen Salzproduktion. Etwa 30 Tausend Tonnen pro Jahr werden hier produziert und exportiert. Schwer vorstellbar, dass dieser kleine verschlafene Ort von solch einer Bedeutung für Mexiko ist.

Die anderen Seen sind braun und grün und teilweise das Zuhause von ein paar Flamingos. Diese kommen teils aus Kuba und von den Galapagos Inseln und treffen sich dann im Biosphärenreservat Ría Lagartos.

Pinke Lagune von Las Coloradas in Mexiko Flamingos in Las Coloradas in Mexiko

Wir haben den Blick auf den See wirklich genossen. Selten haben wir eine so sureale Szenerie gesehen.

Las Coloradas

In dem Ort gibt es nicht viel zu sehen oder zu erleben. Die pinke Lagune ist mit Abstand das Highlight. Trotzdem ist auch ein Abstecher an den Strand lohnenswert. Nur etwa 2 Minuten von der Bushaltestelle gibt es einen Strandabschnitt, der wild und wunderbar ist. Hier gibt es nichts außer Pelikane und Fischer, die ihren frischgefangenen Fisch ausnehmen. Wir fanden es herrlich uns den Wind um die Nase wehen zu lassen und das Treiben zu beobachten.

Fischer am Strand von Las Coloradas in Mexiko

Im „Zentrum“ gibt es ein kleines Restaurant und einen Laden. Hier kann man etwas essen und Getränkenachschub kaufen.

Der Weg zurück in die Zivilisation 

Eigentlich genauso wie man hingekommen ist – nur umgekehrt. Logisch, oder?

Der letzte und auch einzige Bus fährt um 16:30 Uhr zurück nach Rio Largatos. Von da aus fährt dann ein Bus kurz nach 17 Uhr weiter nach Tizímin. Busse von Tizímin nach Valladoid fahren regelmäßiger – etwa alle 30 Minuten.

Wir hätten etwa eine Stunde auf den Bus warten müssen, hätten wir nicht das Glück gehabt, ein vorbeifahrendes Taxi abzupassen und uns dieses mit einem Paar aus Südkorea teilen zu können.

So waren wir innerhalb von 50 Minuten (anstatt 1,5 Stunden + Wartezeit) zurück in Tizímin. Teurer als der Bus war das Taxi auch nicht und wir haben uns etwas Zeit gesparrt.

Nach einer weiteren Stunde im völlig unterkühlten Bus waren wir zurück in Valladoid.

Fazit: Der Weg lohnt sich definitiv und ist nicht so anstrengend, wie es vielleicht klingt. Wir haben die pinke Lagune mit eigenen Augen gesehen und können dir versichern, dass es kein Werk von Photoshop und co. ist. 

Wir an der pinken Lagune in Las Coloradas

Unser Guide Mario erzählte uns auch, dass es bereits Pläne und Investoren gibt, die aus dem kleinen Fischerdorf ein All-Inclusive Paradies machen wollen. Der Tourismusboom wird also auch hier bald einschlagen. Umso dankbarer sind wir, dass wir dieses wunderbare Fleckchen Erde so unberührt erleben durften. Insgeheim hoffen wir, dass all diese Pläne scheitern und Las Coloradas so verschlafen bleibt, wie es ist. Immerhin ist es das Zuhause von unzähligen Tierarten und nicht umsonst ein Biosphärenreservat.