Die Füße im Sand, der Geschmack von Salz auf den Lippen und die Haare vom Wind verweht. So fühlt sich Glück für uns an. Wenn wir dann noch einen Roller haben, um das Paradies zu erkunden, ist es perfekt.

Das Paradies von dem wir hier sprechen, heißt Romblon. Oder sollten wir lieber Romblon, Romblon oder Romblon Island schreiben? Klingt verwirrend? Ja, das war es für uns anfangs auch.

Romblon Province besteht aus Romblon Island, Tablas Island, Sibuyan Island, Carabao Island und noch ein paar kleineren Inseln. Wenn Einheimische von der Insel Romblon sprechen, sagen sie meistens Romblon Island oder Romblon, Romblon.

In diesem Blogbeitrag geht es um die Insel Romblon.

Romblon hat sich innerhalb kürzester Zeit zu unserer Lieblingsinsel der Philippinen gemausert. Kein Wunder, wenn ich so im Nachhinein darüber nachdenke. Hier war die Mischung aus Traumstränden und Rollertouren durch die Natur genau richtig. Die Einheimischen und das ganze Inselleben ist super authentisch und Tourismus wirst du hier vergebens suchen – zumindest in der Nebensaison (Stand 2019). Im Gegenzug verzichtet man auf Luxus und ausgefallene Restaurants. Umso besser hat uns diese noch sehr ursprüngliche Insel gefallen.

Anfahrt

Bei unserer zweimonatigen Reise auf den Philippinen haben wir uns das Ziel gesetzt, ohne Inlandsflüge zu reisen. Das hat auch wirklich bestens geklappt und war definitiv ein Abenteuer.

Bus nach San Agustin auf Tablas, Philippinen

Auch nach Romblon sind wir mit Fähren gereist. Unsere Route sah wie folgt aus:

  • Fähre: Coron nach San Jose (Occidental Mindoro), 6h, 1200 Pesos
  • Bus: San Jose nach Roxas (Bulalacao ist auch eine Möglichkeit), 2h, 300 Pesos
  • Fähre: Roxas (oder Bulalacao) nach Caticlan, 5h, 480 Pesos
  • Fähre: Caticlan nach Odiongan, 2h, 340 Pesos
  • Bus: Odiongan nach San Agustin, 1,5h, 120 Pesos
  • Fähre: San Agustin nach Romblon, Romblon, 1h, 80 Pesos

Das klingt schlimmer, als es tatsächlich war. Wir haben eine Nacht in Caticlan und eine Nacht in San Agustin verbracht. Zum Glück hatten wir Zeit, denn die Anreise ist, wie du siehst, zeitintensiv.

Aber wir haben gute Neuigkeiten! Es geht auch einfacher: Von Manila mit der Nachtfähre nach Tablas und von da nach Romblon. Oder wenn du fliegen möchtest, kannst du von Manila nach Tablas fliegen und dann mit der Fähre weiterreisen.

Unsere Routen haben wir uns im Internet auf verschiedenen Seiten zusammengesucht und vor Ort haben wir uns bei den Fährunternehmen durchgefragt. Einen guten ersten Überblick liefert die App bzw. Website Rom2Rio.

Auf den Fähren sind wir immer in der Economy Klasse (günstigste Preisklasse) gereist. Hier gibt’s Betten an Deck und es weht ein bisschen Wind durch. So konnten wir den teils eisigen Klimaanlagen entgehen. Obendrein hatten wir so tolle Begegnungen und nicht selten saßen neugierige Kinder auf unseren Betten.

Übernachten auf Romblon, Romblon

Wir haben direkt im Ort im Hotel Muravian geschlafen. Hier bekommt man ein typisches asiatisches Basiczimmer zum guten Preis (600 Pesos/Nacht). Im Ort ist alles fußläufig zu erreichen und die Besitzer waren sehr nett.

Wenn du etwas mehr Luxus oder direkt am Strand aufwachen möchtest, gibt es einige Unterkünfte auf diversen Buchungsportalen. Hier haben wir allerdings keine Empfehlung.

Roller mieten

Das lieben wir wirklich an Asien. Einfach einen Roller mieten & auf eigene Faust die Umgebung erkunden. Im Hotel, in dem wir übernachtet haben, wurde ein Roller für uns organisiert. Und das war nicht irgendein Roller. Es war ein E-Roller.

Auf Romblon fahren ingesamt 100 E-Roller rum. Doch wie kommt es dazu, dass ausgerechnet auf einer kleinen philippinischen Insel Elektroroller unterwegs sind?

Honda und ein japanisches Windkraft Unternehmen haben auf Romblon für ein Pilotprojekt mehrere Windkraftanlagen und mobile Ladestationen für Hondas neuen elektrischen Roller aufgestellt.  In diesem Projekt geht es darum, eine nachhaltige Gesellschaft zu etablieren bzw. zu zeigen, wie diese aussehen könnte. Unserer Meinung nach ist es wohl eher eine Marketingkampagne von Honda, als das ein wirkliches Interesse darin besteht, das Leben der Bewohner nachhaltiger zu gestalten. Da reicht es nicht, nur auf grünen Strom zu setzen, vielmehr müsste man anfangen, den Bewohnern Nachhaltigkeit in allen Bereichen nahe zu bringen. Der größte Vorteil für die Bewohner ist, keine Stromausfälle mehr zuhaben, da die Windkraftanlage zusätzlich Strom in das Netz der gesamten Insel speist.

Das Aufladen des Rollers ging binnen Sekunden, da man nur die Akkus austauscht. Für 35 Pesos kommt man etwa 100 Kilometer weit. Somit ist das Aufladen um einiges günstiger als Benzin zu tanken.

Uns hat der Roller vor allem begeistert, weil die knatternden Geräusche nicht vorhanden waren. Wohltuende Ruhe während man durch wunderschöne Natur fährt – mega!

Wir erkunden Romblon Island mit dem Roller

Essen

Klingt wahrscheinlich wenig glaubhaft zu schreiben, dass es auf dieser kleinen Insel richtig gute Steinofenpizza gibt? Bei Jd & G Italian Food wird nach original italienischem Rezept gekocht, denn der Besitzer ist Italiener und hat den Steinofen direkt mitgebracht. Es gibt leckere Pasta, Pizza und obendrein guten Kaffee! Hier waren wir fast jeden Abend – manchmal auch schon Morgens auf einen Iced Coffee.

Yums Café haben wir durch Zufall entdeckt, als wir mit unserem Roller in Richtung Süden gefahren sind. Das Restaurant ist wohl das Beste auf ganz Romblon. Der Mangoshake, die Frühlingsrollen und die Bowls waren die Leckersten auf den Philippinen, die wir bisher hatten. Auch preislich ist das nicht zu topen. Nur schade, dass das Café ohne Roller nicht zu erreichen ist.

Bonbon Beach

Dieser Strand ist wohl für die meisten Besucher Grund genug Romblon Island einen Besuch abzustatten.

Um hier hin zu kommen, reicht eine kurze Fahrt mit dem Roller oder Tricyle (20 Pesos/Person) und Eintritt wird hier auch nicht verlangt.

Willkommen im Paradies. Eine lange Sandbank erstreckt sich von Romblon Island zu einer vorgelagerten kleinen Insel. Bei Ebbe kann man sogar über die Sandbank bis zur Insel laufen. Ungefähr jede Sekunde haben wir uns umgedreht und umgeschaut – Wahnsinn, wie wunderschön!

Julia am Bonbon Strand auf Romblon Island, Philippinen

Wir fanden den Strand aber besonders dann schön, wenn Flut war. Dann kann man die Sandbank zwar nicht entlang laufen aber die Blautöne des Wassers sind so noch schöner!

Besonders lang konnten wir uns hier tagsüber jedoch nicht aufhalten, da es keine Schattenplätze gibt. So wurde es zu unserer Gewohnheit gegen 16 Uhr an den Strand zu gehen, die letzten Sonnenstrahlen zu genießen und auf dem Rückweg Müll aufzusammeln. Davon gab es hier nämlich leider eine Menge.

Am Wochenende finden sich hier die Einheimischen ein, um ihren Tag am Strand zu verbringen. Ansonsten ist es hier aber sehr ruhig und leer. Wir waren täglich am Bonbon Beach, da er so nah am Zentrum ist und wirklich so aussieht, als wäre er einem Bilderbuch entsprungen.

Achtung! Wir haben bei Ebbe einige Seeigel gesehen in Ufernähe.

Tiamban Beach

Ja, Bonbon Beach ist schön aber der Tiamban Beach hat uns noch ein Stück besser gefallen. Es ist ein sehr hohes ‘Strandbeurteilungsniveau’ auf dem wir uns hier befinden 😉

Der Tiamban Beach befindet sich kurz hinter dem Bonbon Beach. Den Roller kann man hier an der Straße abstellen und nach ein paar Stufen steht man direkt am Strand. Hier wird eine Eintrittsgebühr in Höhe von 40 Pesos/Person fällig, die sich aber lohnt.

Wir lassen hier mal die Bilder für sich sprechen, warum wir den Strand so sehr mochten.

Tiamban Beach auf Romblon Island, Philippinen Matthias am Tiamban Strand auf Romblon Island

Den Talipasak Beach direkt daneben fanden wir nicht schön und haben uns den Eintritt gespart.

Reggae Vibes De Isla Romblon

Weiter im Süden befindet sich diese Unterkunft. Hier haben wir zwar nicht übernachtet aber ein paar Stunden verbracht. Die Besitzerin ist unheimlich lieb, der Strand befindet sich direkt vor der Haustür und es ist total ruhig. Bei Ebbe kann man zum schwimmen sogar auf den kleinen aber feinen Pool ausweichen oder einfach am Strand schaukeln.

Wenn du also ein bisschen Abgeschiedenheit zu einem guten Preis suchst, bist du hier richtig!

Abkühlen im Quipot River

Das Meer ist nicht wirklich einer Erfrischung. Da war dieser Fluss die willkommene Abwechslung. Der Fluss befindet sich an der Südspitze der Insel, noch hinter dem Dorf Sablayan.

Auf den Fluss selbst macht nur ein kleines Plakat an einem Zaun aufmerksam. Dort wo das Plakat hängt, musst du durch den “Vorgarten” laufen und immer dem Trampelpfad folgen. Es geht recht steil bergab. Solang du dem Wassergeplätscher folgst, bist du auf dem richtigen Weg.

Im Fluss zu baden war eine richtige Abkühlung und auch die Natur drumherum lässt nicht zu wünschen übrig.

Quipot Fluss auf Romblon

Pool statt Meer?

Bei Ebbe kann es durchaus etwas schwierig werden, im Meer zu baden. Wenn du trotzdem nicht auf das kühle Nass verzichten möchtest, dann ist entweder der oben genannte Fluss oder ein Pool etwas für dich. Im Resort “DC Munting Paraiso” kann man den Pool gegen eine Eintrittsgebühr nutzen (50 Pesos/Person). Wir waren zwar ganz allein am Pool aber besonders toll war es trotzdem nicht. Der Pool war nämlich keine Erfrischung sondern vielmehr ein Whirlpool.

Romblon – die Insel des Marmors

Wenn du den Weg durchs Inselinnere zurück in die Stadt nimmst, wirst du mit tollen Aussichten belohnt und du wirst überall am Straßenrand Marmor herum liegen sehen. Die Inselsubstanz Romblons besteht zu großen Teilen aus reinem Marmor. Fast jeder Insulaner ist irgendwie am Marmorgeschäft beteiligt. Dennoch sucht man große Maschinen vergeblich. Hier wird das meiste noch mit Hand und Schneidedrähten gemacht. Das dauert dann wohl etwas länger aber in der Ruhe liegt die Kraft.

In Romblon selbst ist alles was geht aus Marmor gefertigt. Tische, Stühle, Bänke, Fußböden, Geländer,… die Liste ist schier endlos.

Wenn du etwas philippinischen Marmor mit nach Hause nehmen möchtest, gibt es das “Romblon Shopping Center”. Hier gibt es alles mögliche aus Marmor. Mir hat es ja besonders der Mörser angetan. Leider zu schwer, um ihn im Rucksack mit rumzuschleppen.

Islandhopping

Auch auf Romblon kann man – natürlich – von Insel zu Insel hüpfen. Wir waren zu dem Zeitpunkt jedoch etwas übersättigt vom Islandhopping auf Palawan & Busuanga und haben uns deswegen dagegen entschieden.

Unseres Wissens nach werden bei einer Tour 3 bis 4 Inseln in der Umgebung angefahren, die alle wunderschön sein sollen.


Ganz ehrlich? Wir waren uns unsicher, ob wir überhaupt über dieses Paradies hier berichten sollen. Wir sind immer noch etwas im Zwiespalt aber nun ist das Geheimnis gelüftet. Romblon ist eh kein Geheimtipp mehr im klassischen Sinne. Vielmehr ist es dort so ruhig und unberührt, weil die Anfahrt nicht so einfach ist wie anderswo. Wie auch immer: Es lohnt sich, versprochen!

Wir am Tiamban Beach auf Romblon Island