Du liebst Kaffee? Du liebst grüne, bergige Landschaften und diesen ganz besonderen Charme, den manche Städte versprühen? Dann führt kein Weg an Salento vorbei, während deiner Reise durch Kolumbien.

Salento ist einer dieser Orte, die man direkt ins Herz schließt und die man am liebsten nicht so schnell wieder verlassen möchte.

Woran das liegt? Ich glaube, dafür sind mehrere Gründe verantwortlich. In diesem Beitrag erfährst du, was Salento so besonders macht und was es rund um Salento zu tun gibt.

Anreise

Wir sind von Cali aus nach Salento gefahren. Die erste Fahrt ging nach Armenia und dauerte ca. 4 Stunden. Pro Person zahlten wir 14 000 Pesos (4,20 €). In Armenia sind wir dann in einen Bus nach Salento umgestiegen und sind eine weitere Stunde gefahren. Diese Fahrt hat 4 000 (1,20 €) Pesos gekostet.

Außerdem fahren auch Busse von Medellín direkt nach Salento. Die einfache Fahrt kostet 47 000 Pesos (14 €) und dauert ca. 6 Stunden. Die Fahrt besteht zu 80 % aus Kurven und ohne Reisetabletten wäre das nur schwer auszuhalten gewesen für uns. (Wir sind von Salento nach Medellín gefahren)

Unterkunft

In Salento gibt es für jede Preisklasse Unterkünfte und auch einige Hostels.

Wir haben ein paar Nächte in der nagelneuen Unterkunft Posada Dónde Cupeto geschlafen. Die Familie war so wahnsinnig gastfreundlich. Ständig stand der frische Kaffee bereit und für einen kleinen Schwatz war eh immer Zeit. Die Zimmer hingegen waren eher klein aber völlig ausreichend und extrem sauber.

Außerdem haben wir auch in dem Hostel “La Serrana” geschlafen und es war fantastisch – vor allem die Aussicht!

Ausblick in die Berge vom La Serrana Hostel

Das Hostel liegt etwas außerhalb. Zu Fuß ist man ca. 20 Minuten unterwegs oder man nimmt einen der typischen Jeeps (Willy genannt) und lässt sich für 6 000 Pesos (1,80 €) hinfahren.

Der Ortskern

Das Bild Salentos wird vor allem durch die hübschen Häuser geprägt. Das Besondere: Die Häuser haben eine weiße Fassade und die Fenster sind bunt umrandet. Jedes Haus bekommt so seine ganz eigene Note und das sieht wunderschön aus!

Hostel in Salento und die typische Gestaltung der Hausfassade

In Salento gibt es eine  Art Einkaufs-/Hauptstraße, die Calle Real, mit etlichen Souvenirläden und Cafés. Falls du auf der Suche nach Souvenirs bist, ist das der richtige Ort, um zu zuschlagen.

Am Ende der “Calle Real” ist ein Aussichtspunkt. Kunterbunt bemalte Stufen führen nach oben und man hat eine schöne Aussicht auf Salento und die Umgebung.

Am Wochenende ist im Zentrum von Salento richtig was los, da viele der Städter das Wochenende für einen Ausflug nach Salento nutzen. In der Woche war es hingegen richtig ruhig und gemütlich.

Die Einheimischen und die Touristen leben entspannt in den Tag hinein. Hektik gibt es kaum dafür aber richtig viel Herzlichkeit und guten Kaffee.

Bei Le k’fee gibt es, ein bisschen Abseits des Trubels, mit Liebe zubereitetes Essen – für alle, die ein bisschen Abwechslung von Bohnen & Reis brauchen.

Frühstück in Salento

Gute kolumbianische Hausmannskost ala Menú del Dia haben wir in der Carera 6 kurz vor der gelben Brücke auf der linken Seite gegessen. Gut zu erkennen an Holzbänken und Holztischen.

Typisches Gericht in Salento ist übrigens Trucha – also Forelle. Mit einer Knoblauchsoße oder einfach frittiert wirklich lecker.

Besuch einer Kaffeeplantage

Salento liegt in der Zona Cafetera- der Kaffeezone Kolumbiens. In dieser Zone wird der Großteil des kolumbianischen Kaffees angebaut und das in den meisten Fällen auf traditionelle Art und Weise und ohne Maschinen.

Für uns als bekennende Kaffeeliebhaber war es also klar, dass wir unbedingt eine Kaffeeplantage besuchen wollten und den Prozess vom Anbau bis zur fertigen Tasse Kaffee begleiten wollten.

Wir entschieden uns die Kaffeeplantage “El Ocaso”. Diese Finca wurde uns von unserem Hostel “La Serrana” empfohlen. Nach einem einstündigen Fußmarsch durch die bergige Landschaft erreichten wir die Farm.

Wir nahmen an einer 1,5 -stündigen Tour für 15 000 Pesos (4,50 €) teil.

Nachdem wir selbst ein paar Kaffeebohnen geerntet hatten, kosteten wir die rohe Bohne. Die Bohnen waren nicht wie erwartet bitter sondern richtig süß und überraschend lecker.

Julia pflückt Kaffeekirschen in Salento
Rote Kaffeebohne kurz vor der Ernte, Salento, Kolumbien

Später haben wir die Bohnen gemahlen und uns angeschaut, wie sie getrocknet werden. Hierfür gibt es entweder eine Art Trockner für Kaffeebohnen, wenn viele Bohnen in kurzer Zeit getrocknet werden müssen oder eine Art Gewächshaus. Hier liegen die Bohnen auf schwarzem Untergrund und die Sonne erledigt den Rest.

Danach werden die Bohnen sortiert und entsprechend geröstet. Hier gibt es die unterschiedlichsten Arten. So gibt es zum Beispiel eine süße Röstung mit Honig oder Schokolade oder die üblichen milden bis starken Röstungen.

Zum Abschluss durften wir den Kaffee verkosten. Es erübrigt sich zu sagen, dass der Kaffee einer der Besten war, oder?

Kaffezubereitung auf unserer Kaffeetour

Im Anschluss an die Tour haben wir uns mit Kaffee eingedeckt. 250 g des gemahlenen Kaffees haben 11 000 Pesos (3,20 €) gekostet. Zusammen mit unserem wiederverwendbaren Filter gibts jetzt während der weiteren Reise leckeren kolumbianischen Kaffee – egal wo wir sind.

Auf der Farm von El Ocasa wird alles per Hand erledigt – von der Ernte bis zur Röstung. Außerdem werden die Kaffeepflanzen nicht mit Chemie behandelt und Qualität steht an oberster Stelle. Das schmeckt man dann auch!

Unser Guide Andres hat die Tour total interessant gestaltet und sie war zudem super kurzweilig. Wir empfehlen diese Tour und die Kaffeeplantage von Herzen weiter!

Für die Baristas unter euch oder Diejenigen, die es werden wollen, gibt es auch eine 3-stündige Premiumtour.

Hier findet ihr alle wichtigen Informationen und wann die jeweiligen Touren starten. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.

Wachspalmen, Berge, Kolibris & Regen

Das Valle de Cocora gehört ebenso zu der Region um Salento wie der Kaffee.

Über schlammige Wege ging es durch die neblige Landschaft. Hin und wieder überquerten wir einen Fluss mit Hilfe eines äußerst wackligen Baumstammes. Wir besuchten eine Farm mit etlichen Kolibris, tranken eine heiße Schokolade und versuchten uns irgendwie warm zu halten, denn es regnete wie aus Eimern.

Nach 6 Stunden dann das Highlight: ein Meer aus Wachspalmen unmittelbar vor uns. All der Regen und die Kälte konnte der Schönheit dieses Anblicks nichts anhaben.

Diese Wanderung hat definitiv einen extra Beitrag verdient & den gibt es ganz bald hier mit allen Tipp’s.

Wir im Valle de Cocora, Salento, Kolumbien
Wanderung durch das Valle de Cocora, Salento, Kolumbien
Ein Kolibri im Valle de Cocora

Unser Fazit zu Salento?

Ja, ja und ja zu Salento! Salento selbst und die Region hat uns schwer begeistert. Trotz Regenwetter und Kälte war es eines unserer Highlights in Kolumbien und sollte zu jeder Kolumbien Reise dazu gehören. Die Kombination von gutem Kaffee und Natur pur hat unser Reiseherz erobert und wir denken unheimlich gern an unsere Zeit in Salento zurück.