Reisen nach Kolumbien gewinnen immer mehr an Beliebtheit. Kein Wunder. Das Land an der Nordspitze Südamerikas hat viele Facetten.
Dichte Regenwälder, eine rote Wüste, vibrierende Städte, Kaffeeplantagen, traumhafte Strände und die Gastfreundschaft der Kolumbianer sind nur einige Dinge, die Kolumbien auszeichnen.
Wir haben sechs Wochen in Kolumbien verbracht und zeigen dir in diesem Beitrag unsere Route durch Kolumbien.
Diese Route ist auch in drei bis vier Wochen machbar. Wir sind jedoch langsam gereist und haben oftmals den Bus gegenüber dem Flugzeug bevorzugt.
Vielleicht steht Kolumbien ja auch auf deiner “Da-möchte-ich-hin”-Liste und wir können dir so eine Idee für eine mögliche Route geben. Falls du Kolumbien bisher noch nicht auf dem Schirm hast, hoffen wir das ändern zu können, denn Kolumbien ist ein wahres Traumland – zumindest für uns.
In unserem Guide zu Kolumbien findest du alle wichtigen Informationen bezüglich Transport, Geld und vielem mehr.
# Bogotá
Wir sind von Panama City nach Bogotá geflogen und haben da die ersten paar Tage verbracht. Bogotá ist die Hauptstadt Kolumbiens und liegt auf einer Hochebene der Anden auf über 2600 Höhenmetern. Das macht den Landeanflug mit dem Flugzeug sehr angenehm. Ich (Julia) hatte in den ersten Tag sehr mit dem plötzlichen Höhenunterschied zu kämpfen und lag die meiste Zeit im Bett.
Glücklicherweise hatten wir Zeit und ich konnte mich langsam akklimatisieren. Zwei bis drei Tage reichen aus, um ein Gefühl für Bogotá bekommen.
Die Graffititour und ein Ausflug auf den Hausberg “Monserrate” sind ein Muss, wenn man in Bogotá ist.
Hier gibt es einen Extrabeitrag zu Bogotá mit detaillierten Informationen. Damit dein Aufenthalt unvergesslich wird!
# Tatacoa
Hier wirst du in die Wüste geschickt! In die rote & graue Wüste.
Etwa 5 Stunden ist man von Bogotá in die Tatacoa Wüste unterwegs und es lohnt sich! Die Wüste ist gar nicht so trist und trocken, wie man sie sich vielleicht vorstellt. Wir jedenfalls waren überrascht und haben den Spaziergang dort sehr genossen.
Vor allem während des Sonnenuntergangs hat sich ein wunderbares Farbspiel gezeigt. Auch der Sternenhimmel in der Wüste soll atemberaubend sein. Leider hatten wir auf Grund von Regen kein Glück mit dem Sternenhimmel.
# San Agustín
Kann man machen, muss man aber nicht. San Agustín ist das Zentrum indianischer Hochkultur und dank Steinskulpturen sehr bekannt. Die Fundstätten sind teils rund um den Ort verteilt und es gibt Touren, die die Fundstätten abfahren.
Im Archäologischen Park wird eine Eintrittsgebühr von 25 000 Pesos verlangt. Den Park kann man innerhalb von 1 – 2 Stunden ablaufen und verschiedenste Skulpturen betrachten.
Eine Nacht in San Agustín reicht unseres Erachtens völlig aus. Je nach dem wie sehr du dich für sowas interessierst, kann man sicherlich auch sehr viel mehr Zeit dort verbringen.
# Cali
Salsahauptstadt und perfekt für einen Zwischenstopp auf den Weg nach Salento.
Wenn du Salsa lernen möchtest, ist das also die perfekte Stadt dafür. Wir sind einfach durch Cali geschlendert, haben die Streetart bewundert und guten Kaffee getrunken.
In der “Zona Rosa” gibt es etliche Restaurants & Bars. Im Park “Colina De San Antonio” gibt es Abends leckeres Streetfood und einen fantastischen Blick auf die Stadt.
# Salento
Salento ist toll und gehört einfach zu jedem Kolumbienbesuch dazu.
Salento ist noch dazu perfekter Ausgangspunkt für einen Ausflug ins Valle de Cocora. Hier gibt es den Nationalbaum Kolumbiens, die Wachspalme, hautnah zu bestaunen. Bei der sechsstündigen Wanderung durch das Tal kann man die Schönheit der kolumbianischen Natur aufsaugen während man Kolibris und andere Vögel und Tiere beobachtet.
Außerdem gehört wohl auch der Besuch einer Kaffeeplantage zu Salento dazu. Wir haben die Plantage “Ocaso” besucht und dort eine Tour gemacht für 15 000 Pesos – mehr als gut investiert!
Die Übernachtung in einer Finka auf einer Kaffeeplantage ist sicherlich etwas ganz besonderes.
Wir hingegen haben in dem Hostel “La Serrana” übernachtet. Etwas außerhalb gelegen, hat man einen wunderbaren Blick ins Tal.
Hier gibt’s die volle Portion Salento.
# Medellín
Die Stadt des ewigen Frühlings ist die zweitgrößte Stadt Kolumbiens und nicht zu letzt wegen der dunklen Vergangenheit und Pablo Escobar berühmt und berüchtigt.
Die Einwohner Medellín’s sind unheimlich stolz auf die Metro und die Seilbahn. Beides ist ein Zeichen des Friedens und des Wandels.
Die FreewalkingTour mit Realcitytours legen wir dir unbedingt ans Herz! Die Tour bestand nicht aus Sightseeing dafür wurden uns umso mehr politische Hintergründe, die aus der Geschichte resultieren, erklärt. Sehr interessant!
Außerdem haben wir auch eine geführte Tour durch die Comuna 13 gemacht. Dazu wird es bald einen separaten Beitrag geben.
Ein Tagesausflug nach Guatapé war ebenfalls toll. Auch dazu bald mehr.
Medellín ist unsere kolumbianische Lieblingsstadt und man kann locker 3 bis 4 Tage hier verbringen.
# Cartagena
Von Medellín sind wir mit Latam Air nach Cartagena geflogen. Das ersparte uns eine 18-stündige Busfahrt und war preislich fast identisch mit dem Bus.
Cartagena ist weder ruhig noch klein. Es ist eine lebhafte Kolonialstadt an der Karibikküste. Vor allem die Altstadt ist beliebt bei Touristen. Innerhalb der Stadtmauern herrscht eine völlig andere Atmosphäre als außerhalb.
In der Altstadt reihen sich Souvenirläden und Cafés aneinander. Besonders toll empfanden wir das nicht. Es machte den Anschein, dass all das nur inszeniert ist und wirkte unwirklich. Zudem war Cartagena überraschend teuer.
Von der Stadtmauer hat man einen guten Blick auf das Meer, den Sonnenuntergang und die Skyline von Cartagena.
Wir fanden 2 Tage hier völlig ausreichend und waren froh dem Lärm und Dreck der Stadt dann entkommen zu können.
# Santa Marta
Der Name der Stadt klingt nach einem kleinen beschaulichen Fischerdorf an der Karibikküste? Dachten wir auch. Aber falsch gedacht. Die Stadt ist mit fast einer halben Million Einwohnern nicht klein und mit dem großen Hafen auch nicht sonderlich beschaulich.
An der Strandpromenade häufen sich die Souvenirläden und alle 3 Minuten wurden wir angesprochen, ob wir Kokain oder Marihuana kaufen möchten. Nein, danke!
Die Altstadt besteht aus ein paar wenigen Straßen. Die Stadt wirkt echter als Cartagena aber dennoch auch sehr heruntergekommen. Die Häuser sind außerhalb der Altstadt verfallen und in fast jeder Ecke schlafen Obdachlose. Am Strand stinkt es nach Urin und die riesigen Frachtschiffe versperren die Sicht auf den Sonnenuntergang.
Die meiste Zeit haben wir wohl im Café “Ikaro” verbracht. Gegenüber gibt es leckere Salate im “Carambolo”.
Wenn du wenig Zeit hast, ist Santa Marta ein guter Ausgangspunkt, um den Tayrona Nationalpark zu besuchen. Von hier fahren regelmäßig Busse in Richtung Palomino und halten am Eingang des Tayrona Nationalparks.
# Merecumbe Beachclub & Hostel – Entspannung pur!
Ok, unbestritten unser liebster Platz am Meer.
Das Merecumbe Hotel & Hostel ist Preis-Leistungssieger während unserer Reise. Die Anlage besticht durch Minimalismus und trotzdem ist alles sehr liebevoll hergerichtet.
Noch nie haben wir uns in einem Mehrbettzimmer im Hostel so wohlgefühlt wie hier. Das Außenbad war riesig und jeden Tag wurde penibel geputzt.
Während des Essens (was super lecker war!) hatten wir Sand unter unseren Füßen.
Wir waren zu erst 5 Nächte hier und sind kurz vor unserer Abreise aus Kolumbien wiedergekommen um nochmal 4 Nächte hier zu übernachten und einfach die Seele baumeln zu lassen. Goldrichtige Entscheidung!
# Tayrona Nationalpark
Unweit vom Merecumbe Hostel befindet sich der Tayrona Nationalpark. Das Gebirge der Sierra Nevada trifft hier auf wunderschöne Küste.
Hier kann man entweder einen Tagesausflug unternehmen oder gleich mehrere Tage im Nationalpark übernachten. Wir waren einen Tag zu Fuß im Nationalpark unterwegs und haben es genossen uns im Meer zu erfrischen, denn das feuchte Klima lässt jeden Kilometer anstrengender erscheinen.
# Minca
Ein kleiner süßer Ort in den Bergen, etwa 15 km von Santa Marta entfernt. Wenn du ein bisschen Ruhe und Abgeschiedenheit inmitten der Natur suchst, wirst du hier fündig.
In Minca kannst du wandern, an Wasserfällen baden, in gigantisch großen Hängematten chillen und Kaffee- und Kakaoplantagen besuchen.
Hier lohnen sich ein paar Tage mehr einzuplanen, um die Sierra Nevada erkunden zu können. Egal ob zu Fuß oder auf dem Motorrad.
Und psst… hier gibt es eine Minilostcity! In einem extra Beitrag verraten wir dir bald unsere Highlights.
Bereit für die Reise durch Kolumbien? Wir hoffen, dir mit diesem Beitrag eine Idee einer möglichen Route gegeben zu haben!
Eine Antwort
Hallo Julia & Matthias,
ich habe eben Euren bericht über Colombia, gelesen – danke herzlich! – Ihr habt mir sehr viel freude bereitet!
Besonders hat mich Eure offenheit gegenüber situationen, orten und den menschen da berührt – es gibt viel zu wenige europäer/deutsche, die wissen, wie schön dieses land ist, und welch unglaubliche vielfalt, landschaften, farben, pflanzen … es hat – und natürlich die menschen.
Zumeist fällt deutschen zeitgenossen zuerst fußball, dann cocaina und dann vlt. noch die FARC ein. Danach kommt lange nichts.
Naja – vlt. Shakira.
Mich fasziniert Eure unbefangenheit, mit der Ihr dieser ziemlich fremden welt und kultur begegnet – und Ihr versteht in Eurem blog wirklich gut, diese lebensfreude, diesen rhythmus, diese faszination zu transportieren.
Ich bin seit einigen jahren mit einer colombiana verheiratet, und weiß, wie unterschiedlich unsere kulturen sind – wir reden jeden tag ein bis zwei stunden über unsere bisherigen (lebens-)erfahrungen, und ich lerne immer noch neues. Diese familienstrukturen, diese rollen von Mamita und Padre, der kinder … die mit für mich frappierendste erfahrung war, als ich lernte, dass die colombianos keine ironie und schon gar keinen sarkasmus kennen, keine zweideutigkeiten oder wortspiele. Ich pflege einen sehr britischen humor, und habe damit in Colombia bereits in einigen fettnäpfen gestanden. Ich bewege mich da nun auf verbalen zehenspitzen.
Auch unsere küche hat da sehr gewonnen – wir kochen jeden tag – prinzipiell ohne aditivos, keine fertiggerichte u. würzmischungen etc -, und ich kann also inzwischen meine arepas und empanadas selber kneten und formen (das maizmehl kommt allerdings aus Mexico), und meine frau hat gelernt, wie salat geht, und frisches gemüse, und was man mit käse leckeres zaubern kann.
Meine frau kommt soeben von ein paar monaten an der karibischen küste zurück, und wusste leider zu berichten, dass es inzwischen an jeder ecke junk food, arepas und platanos aus der tiefkühlung, döner gibt u.ä… da geht etwas verloren.
Wir werden im Juli für einige zeit rüberfliegen – Bogotá, Medellín, Santa Marta – die aktuellen unruhen sind eher im süden, teilweise in Bogotá, aber wir haben keine angst und hoffen, dass el presidente bis dahin ein paar friedliche lösungen gefunden haben wird.
hasta entoncito
gunther