2,5 Wochen um Kuba zu erkunden. Wir waren neugierig, wie Kuba wohl sein wird. Gleichzeitig hatten wir kaum Erwartungen. Umso besser, denn so konnten wir uns unvoreingenommen darauf einlassen und unsere Route spontan vor Ort zusammen würfeln.
In unserem Guide haben wir allgemeine Informationen über Kuba für dich zusammengefasst. Hier zeigen wir dir unsere detaillierte Route, wie wir wohin gekommen sind und was wir vor Ort gemacht haben. Vielleicht auch eine Inspiration für deine Kubareise ?
1. Havanna
Gelandet sind wir in Havanna, wo wir bereits eine „Casa Particulares“ über AirBnB vorab gebucht hatten. Wir haben bei Nekane gewohnt, hatten unser eigenes Zimmer mit Bad und waren mittendrin im Geschehen.
Havanna ist einerseits wie man es sich vorstellt: Bunte Häuserfassaden, röhrende Oldtimer, laute Salsamusik und Sonnenschein.
Andererseits wirkt Havanna heruntergekommen und zerfallen. Zwischen all den bunt angestrichenen Häusern stehen immer wieder unbewohnbare Häuser. Die Straßen sind von Löchern übersät und alles ist ein wenig in die Jahre gekommen.
An jeder Ecke wird eine Rundfahrt im Oldtimertaxi angeboten. Wir haben uns dagegen entschieden. Lieber erkunden wir Städte zu Fuß und so sind wir an zwei Tagen in Havanna rund 40km durch die Stadt gelaufen. Vorbei an prunkvollen Gebäuden, grünen Parks und spielenden Kindern.
Die malerische Altstadt, Habana Vieja, ist sehr sauber und gepflegt. Im Gegensatz dazu steht Habana Centro. Zerfallener und schmutziger aber trotzdem – oder gerade deswegen – einen Abstecher wert. Hier spielt das echte Leben. Gemüsehändler verkaufen riiiiesige Avocados, Männer sitzen vor ihren Hauseingängen oder werkeln an ihren Autos rum, Kinder spielen Fußball auf der Straße und der Feuerzeugauffüller (ja, den gibt es wirklich) wartet auf Kundschaft.
Besonders schön ist es am Malécon- der Promenade direkt am Meer. Hier kann man etliche Kilometer zurücklegen und beobachten wie die Kubaner mit Ihren alten amerikanischen Autos entlang fahren.
Leckeres Essen gab’s im Castas & Tal unweit vom Malécon. Am unübersehbaren blauangestrichenen Deanville Hotel in die Straße einbiegen und an der ersten Kreuzung befindet sich das Restaurant auf der linken Straßenseite.
Super Kaffee und selbst gebackenes Brot mit Hummus haben wir im „El Café“ gegessen. Yummy!
Mehr Bilder und Impressionen aus Havanna gibt es hier in einem extra Beitrag.
2. Viñales
Ein Wort: TRAUMHAFT! Viñales hat uns sofort begeistert. Noch während wir im Bus saßen, haben wir uns Hals über Kopf verliebt.
Eine bunte Casa reiht sich an die Nächste und wirklich Jeder möchte dir ein Zimmer vermieten.
Wir haben 4 Nächte in Viñales verbracht und hätten locker noch länger bleiben können. Hier gibt’s eine Menge zu sehen und zu erleben. Wir haben einen Ausritt auf Pferden zu einer Tabak- und Kaffeeplantage gemacht und waren im Tal wandern.
Mehr über Viñales erfährst du hier in einem extra Beitrag.
3. Playa Larga
Tamara, die Besitzerin unserer Casa in Viñales, hat uns empfohlen, auf dem Weg nach Trinidad einen Zwischenstopp in Playa Larga einzulegen. Die Entscheidung erwies sich als goldrichtig.
Mit einem Taxi Colectivo waren wir ca. 6 Stunden unterwegs. Die Fahrt war anstrengend. Wir mussten mehrmals umsteigen und alles schien etwas improvisiert – wahrscheinlich ist es aber ganz normales kubanisches Taxibusiness .
Endlich angekommen, mussten wir dann etwas länger nach einer Unterkunft suchen. Entweder war nichts mehr frei oder es war uns schlichtweg zu teuer. Es hat aber nicht lang gedauert, bis wir angesprochen wurden. Yadira wollte uns ihre Casa zeigen. Die Casa lag direkt am Wasser mit kleiner Terrasse und dem leckerstem Frühstück überhaupt. Wir haben uns hier pudelwohl gefühlt.
Ansonsten war in Playa Larga nicht viel los. Im Zentrum hing Jung & Alt am WLAN Hotspot rum und nebenan wurden Mojitos und Piña Coladas gemixt.
Der Strand (kein karibischer Traumstrand) war ideal zum entspannen und lesen im Schatten einer Palme.
Playa Larga war der perfekte Zwischenstopp, um etwas zur Ruhe zu kommen zwischen all dem hektischen Treiben.
4. Trinidad
Nachdem wir über eine Stunde in der prallen Sonne auf den Viazul Bus gewartet hatten, stand nicht fest, ob er uns überhaupt mitnehmen kann, da der Bus wohl schon sehr voll war. Wir hatten Glück und durften trotzdem noch mitfahren.
In Trinidad angekommen, bemerkten wir ziemlich schnell das Hochsaison ist. Teilweise wurden wir ausgelacht, weil wir ohne Reservierung eine Unterkunft wollten.
Irgendwann hat uns dann wieder eine Frau angesprochen, die uns zu einer befreundeten Casa-Besitzerin brachte und zack.. wir hatten eine traumhafte Unterkunft für die nächsten Tage. Hostal Victoria Cuba Martinez (hostalvictoria125@gmail.com) können wir nur empfehlen! Das Zimmer mit kleiner Terrasse und das Frühstück waren hervorragend.
Trinidad ist die Perle der kubanischen Städte und das nicht umsonst. Die Häuser im Kolonialstil sind alle sehr gepflegt, hübsch hergerichtet und bunt angestrichen. Hier möchte man die Kamera gar nicht wieder einpacken.
Doch nicht nur die Stadt an sich begeistert, sondern auch das Umland. Trinidad ist perfekter Ausgangspunkt, um „Topes de Collantes“ zu erkunden. Ein Nationalpark, der zum wandern einlädt und etliche Wasserfälle zum abkühlen bietet.
Aber hat uns Trinidad genauso verzaubert wie Viñales? Hier erfährst du es.
5. La Boca
Nur 4 km von Trinidad entfernt, liegt La Boca direkt am Meer.
Von unseren Gastgebern Vanessa & Reinier konnten wir uns Fahrräder für einen Tag leihen und sind an den Playa Ancon geradelt. Die Fahrräder hatten ihre besten Tage definitiv schon hinter sicher aber das war egal. Wir hatten Lust uns ein bisschen sportlich zu betätigen und ganz nebenbei die schöne Landschaft zu erkunden.
Auf dem Weg zum Playa Ancon reihte sich bereits ein schöner Strand an den Nächsten. All diese Strände waren ziemlich verlassen – waren denn alle am Playa Ancon?
Ja – ziemlich viele Menschen waren am Playa Ancon. Die Liegen reihten sich nur so aneinander und wirklich idyllisch war es hier nicht. Wir entschieden uns dafür wieder zurück zu radeln und an einem der anderen Strände halt zu machen.
Gesagt – Getan. Wir hatten einen Strand für uns allein. Einsam und verlassen. Hier haben wir gefaulenzt, bis es Zeit wurde zurück zu fahren und von der Terrasse der Casa den Sonnenuntergang zu bewundern. Die Terrasse der Casa (leider ist die Unterkunft nicht mehr buchbar) war übrigens ein echtes Highlight.
Ansonsten gab es in La Boca nicht viel zu tun, weshalb unsere Reise nach zwei Nächten weiterging.
6. Cienfuegos
Eine Busfahrt die ist lustig, eine Busfahrt die ist schön… ganz nach dem Motto sind wir mal wieder mit dem Viazulbus für jeweils 6 CUC nach Cienfuegos gefahren. Es ist wichtig, die Fahrt bereits ein paar Tage vorab zu buchen, da der Bus schnell ausgebucht sein kann.
In Cienfuegos angekommen, wurden wir direkt an der Bushaltestelle von Schleppern belagert, die uns ihre Casa zeigen wollten.
Nach etlichen „ No, gracias“ haben wir uns unseren Weg in Richtung Innenstand freigekämpft und uns selbst auf die Suche nach einer Casa gemacht.
Casa Doña Rita hieß unsere Bleibe. Rita war eine super Gastgeberin und wir hatten den Jackpot. Wir wohnten in einem riesigen Zimmer mit eigener Terrasse. Und das für 20 CUC pro Nacht. Da ich ein bisschen mit Schnupfen und Husten zu kämpfen hatte, machte mir Rita, wann immer es ging, das kubanische Allheilmittel: Frischen Limettensaft mit Honig. Sandwiches, Säfte und Eis gab’s noch dazu – hier wurden wir richtig verwöhnt und wären gern noch länger geblieben.
Ciengfuegos ist größer als Trinidad und es scheint, als wären viel weniger Touristen hier.
Es gibt eine Menge Parks und noch mehr Kolonialbauten. Auch hier sind die Häuserfassaden bunt und es gibt die für Kuba typischen alten amerikanischen Autos.
Auch Cienfuegos hat einen Malécon, wie Havanna. Nur geht es hier etwas entspannter zu. Wahrscheinlich fanden wir es deswegen auch schöner als in Havanna.
Der Boulevard, der von der Hauptstraße „Paseo del Prado“ abgeht, ist gesäumt mit unzähligen Geschäften und erinnert ein bisschen an eine Shoppingmeile. Allerdings stehen die Menschen hier vor den Geschäften und warten darauf, hereingelassen zu werden.
Da ich nicht so fit war, haben wir es entspannt angehen lassen und haben trotz dessen das Gefühl alles gesehen zu haben.
Fazit: Cienfuegos kann man in seine Route einbauen, wenn es die Zeit zulässt. Falls nicht, ist es auch nicht dramatisch.
Das war unsere Reise durch Kuba…
Abschließend können wir sagen, dass Kuba super interessant ist. Es hat viel zu bieten, sei es Geschichte, Natur oder herzliche Menschen. Kuba ist also viel mehr als nur alte Autos, Zigarren und Rum.
Allerdings ist es auch recht teuer und die Kubaner haben immer mal wieder versucht, uns etwas mehr Geld abzunehmen – was eventuell auch an unseren begrenzten Spanischkenntnissen lag. Bei einem durchschnittlichen Monatsgehalt von etwa 30 Euro kann man ihnen das aber nicht verübeln. Auf Dauer war es dann aber leider nervig – vor allem bei zwei Währungen.
Wir sind froh, Kuba bereist zu haben aber gleichzeitig sind wir uns auch ziemlich sicher, dass es bei diesem einen mal bleiben wird.
8 Antworten
Würde am liebsten meinen Rucksack packen und losziehen …
Was spricht dagegen? Die Mojitos sind im übrigen auch ganz gut 😉 Ist für dich & Jörg ja eventuell von Bedeutung.
Hey ihr beiden,
Viele schöne Tipps. Hätte mir den Text vor meiner Reise durchlesen sollen 🙂 Wunderschön. Weiter so.
Hallo Martin, vielen Dank – das freut uns 🙂 Wie hat dir Kuba gefallen? Liebe Grüße
Fantastisch geschrieben Ihr Beiden, ich bin ja im Grunde Chocoholic und Zigarren Aficionado. Und ich hab’s noch nicht geschafft, nach Cuba zu reisen. Ist aber auf meiner Bucket-List ganz oben; auch dank solchen Blog-Post wie diesem. Danke. Ich hoffe bloss, dass es den Cubanerinnen und Cubanern bald wieder besser geht und sie eine Perspektive haben – auch wenn der Tourismus zurzeit fehlt.
Hola Andy, vielen Dank für dein Kommentar! Da sind wir total bei dir – das hoffen wir auch! Wir drücken dir die Daumen, dass dein Kuba-Reisetraum bald verwirklicht werden kann 🙂 alles Liebe!
Extrem schöne Bilder von La Boca. ich war schon an vielen Stränden auf der Welt, aber diese Bergkulisse in Trinidad und vorne das Meer, das war atemberaubend.
Hallo Michael, da stimmen wir dir absolut zu – wirklich ein schönes Fleck Erde 🙂 alles Liebe, Julia & Matthias