„Seid ihr verrückt? Wollt ihr wirklich dahin? Das ist doch viel zu gefährlich.“

Das waren teilweise die Reaktionen, wenn wir erzählten, dass wir nach Mexiko-Stadt fliegen werden.

Zugegeben – wir hatten auch ein bisschen Bammel davor. Wie wird es werden? Ist es wirklich so gefährlich?

Wenn man Mexiko-Stadt googelt, kommen direkt Vorschläge wie zum Beispiel: gefährlichste Stadt der Welt.

Fest steht: Mexiko-Stadt ist bestimmt gefährlicher als andere Städte und es gibt Stadtteile, in denen man sich als Tourist besser nicht aufhalten sollte. Solche Bereiche gibt es jedoch auch in anderen Großstädten.

Beachtet man dies und noch ein paar andere Kleinigkeiten, kann die Zeit in der Megametropole zu einer richtig Guten werden.

Eins können wir dir schon an dieser Stelle verraten: All unsere Vorurteile haben sich in Luft aufgelöst und wir sind mehr als begeistert von dieser Stadt. Es gibt soviel zu erleben und zu sehen, dass eine Woche noch zu wenig Zeit ist.

Aber eins nach dem Anderen…

An- und Unterkunft 

Wir sind von Havanna aus nach Mexiko-City geflogen. Super übermüdet wie wir waren, haben wir vom Flug selbst allerdings nicht viel mitbekommen. Wir haben sogar das Frühstück verschlafen!

Am Flughafen angekommen, haben wir uns einen Uber bestellt und haben uns zu unserer Unterkunft fahren lassen. Zu Uber später noch mehr.

Unsere Unterkunft lag im Viertel Santa Maria Ribera. Von hier aus konnten wir vieles zu Fuß erkunden – genauso wie wir es mögen.

Das Privatzimmer in der Wohnung von Mariana haben wir über AirBnB gebucht (Schau dir hier unsere ultimativen Tipp’s für AirBnB an) und die ganze Wohnung war ein Traum. On-Top gab es sogar noch eine Dachterrasse mit Hängematte. Hier haben wir dann auch Silvester mit Mariana und ihren Freunden gefeiert. Ein Schluck Mezcal durfte da natürlich nicht fehlen.

Wir in unserem AirBnB Appartement in Mexiko-Stadt Silvester auf der Dachterrasse unseres AirBnB Appartements in Mexiko-Stadt Vollmond über Mexiko-Stadt

Mariana war wirklich ein Superhost. Sie hat uns jederzeit geholfen und stand mit Rat und Tat zur Seite. Oftmals hat sie uns auch kleine Zettel geschrieben mit Insindertipps und ihren Lieblingsplätzen. Perfekter hätte unser Start in Mexiko nicht laufen können.

Fortbewegung

U-Bahn und Metrobus nutzen, ist spottbillig. Umgerechnet ca. 25 Cent kostet eine Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Nutzung dieser kann aber vor allem während der Rushhour sehr anstrengend werden. Deshalb war Uber unser Transportmittel erster Wahl. Uber ist auch super günstig und vor allem sicher. Die pink-weißen Taxi’s sollte man meiden, da sie als unsicherer gelten.

Sicherheit

Wenn es dunkel war, sind wir entweder daheim geblieben oder haben uns mit Uber fortbewegt. Ein bisschen Bargeld (ca. 500 Pesos = € 20) hatte jeder von uns einstecken, um im Falle eines Überfalls gewappnet zu sein und sofort das Geld parat zu haben. Unsere Wertgegenstände haben wir in der Unterkunft gelassen.

Wir haben uns während unserer Zeit in Mexiko-Stadt zu keiner Minute unsicher gefühlt. Natürlich ist es gut, aufmerksam zu sein und seinen gesunden Menschenverstand einzusetzen – egal wo auf dieser Welt man ist.

Centro Historico

Ein Spaziergang durch beeindruckende Geschichte und ein guter Start, um Mexiko-Stadt kennenzulernen.

Imposanten Gebäude, koloniale Kirchen und eine Menge Einkaufsmöglichkeiten.

Zócalo – Plaza de la Constitución

Den Mittelpunkt der historischen Altstadt bildet dieser Platz. Es ist der Größte der Welt und umgeben von dem Nationalpalast und der Kathedrale. Als wir hier standen, fühlten wir uns sehr klein – geradezu mini.

Der Platz ist nicht besonders farbenfroh, sondern eher ein Mischmasch aus braun und grau. Das lässt den Zócalo ziemlich trist wirken.

Der Zocalo von Mexiko-Stadt weihnachtlich geschmückt
Templo Mayor

Tenochtitlán – einstige Hauptstadt des aztekischen Reiches und mittlerweile fast vollständig von Mexiko-Stadt überbaut. Die wenigen Ruinen gehören seit 1987 zum UNESCO Weltkulturerbe und können ganz in der Nähe vom Zócalo bestaunt werden.

Museo del Templo Mayor in Mexiko-Stadt
Catedral Metropolitana de la Asunción de María de la Ciudad de México – oder auch: Kathedrale von Mexiko

An der Nordseite des Plaza de la Constitución steht die älteste und zeitgleich größte Kathedrale des amerikanischen Kontinents. Es hat 300 Jahre gedauert, bis sie fertig war. Zuvor stand an dieser Stelle ein aztekischer Tempel, der dem Sonnengott gewidmet war.

Catedral Metropolitana in Mexiko-Stadt Catedral Metropolitana in Mexiko-Stadt
Torre Latinoamericana

Mariana hatte uns direkt am ersten Tag den Torre Latinoamericana von der Dachterrasse aus gezeigt. Mit einer Höhe von 182 Metern war dieses Gebäude längste Zeit eines der Höchsten in Mexiko-Stadt.

Hier gibts es auch eine Aussichtsplattform.  Die 44 Stockwerke sind wir jedoch nicht hochgefahren, da zu viel Andrang war.

Palacio des Bellas Artes 

Unweit vom Alameda-Park liegt der prunkvolle Palast der schönen Künste. Ein wichtiges Kulturhaus im Centro Historico, in dem Theaterstücke oder auch Ballettvorstellungen aufgeführt werden. Außerdem beherbergt der Palast 2 Museen, das Museum des Palastes der Schönen Künste und das nationale Architekturmuseum. Der Palast ist hauptsächlich aus Mamor. Da Mamor nicht gerade leicht ist, ist der Palast auf Grund des immensen Gewichtes um ein paar Meter abgesackt.

Der Palacio de Bellas Artes in Mexiko-Stadt

La Condesa & Colonia Roma 

Hätten wir vorher gewusst, wie traumhaft diese Stadtviertel sind, hätten wir uns wohl hier ein AirBnB Appartement gesucht.

Direkt ab dem ersten Moment in La Condesa waren wir verzaubert. Wir haben selten (noch nie?) sooo schöne Stadtviertel gesehen.

Straße von La Roma in Mexiko-Stadt

La Condesa und Colonia Roma (oder auch nur: Roma) werden als DIE Hippviertel von Mexiko-Stadt gehandelt und das zu Recht. Hier kann man sich von Café zu Café hangeln, erhält problemlos vegetarisches oder auch veganes Essen und kann in Vintageläden shoppen.

Die „Avenida Ámsterdam“ ist eine Art Ring, der wundervoll bepflanzt ist und zum spazieren gehen einlädt. Das Licht hier fällt wunderschön durch die Palmen auf die Straße und lässt einen völlig vergessen, dass man inmitten einer der größten Städte ist.

Café im Viertel Hipodromo in Mexiko-Stadt La Condesa in Mexiko-Stadt Avenida Amsterdam in La Condesa in Mexiko-Stadt

In der Nähe des „Parque des México“ gibt es eine Churrería. Bei „El Moro“ kommt man nicht drum herum, sich Churros zu kaufen. Entweder klassisch mit Zucker oder aber mit Eis und flüssiger Schokolade. Mhhhh…Yummy!

Mercado Roma“ ist eine Halle voll mit Ständen der besten Restaurants der Stadt. Hier gibt es die verschiedensten Köstlichkeiten – aus aller Welt. Gefühlt war es jedoch vor allem europäische Küche. Da wir Lust auf Tacos hatten, haben wir hier nichts gegessen. Der Spot an sich war aber wirklich cool und scheint auch bei Einheimischen sehr beliebt zu sein.

Chapultepec Park – die Flucht aus der Stadt 

Eine riesige Grünanlage unweit vom Zentrum der Stadt entfernt, lädt zum abschalten und träumen ein.

Der Park ist beliebtes Naherholungsgebiet der Städter aber auch für Touristen nicht uninteressant.

Unter anderem gibt es einen Zoo, eine Konzerthalle und ein Museum. Der Park wird von einem See durchzogen, den man mit einem geliehenen Boot erkunden kann.

Der Hauptweg des Parks ist überseht von Ramschsläden, Tacobuden und unzähligen Menschen. Es ist also viel idyllischer links oder rechts vom Hauptweg abzubiegen und dort entlang zu schlendern.

Wir haben einen kompletten Nachmittag hier verbracht und längst nicht alles gesehen. Die Zeit im Park war erholsam und eignet sich perfekt, um die Stadt für einen Moment hinter sich zu lassen.

Der Chapultepec Park in Mexiko-Stadt Weg des Chapuletepec Park's in Mexiko-Stadt Julia mit Eichhörnchen im Chapultepec Park in Mexiko-Stadt

Die Pyramiden von Teotihuacán – ein magischer Ort 

Etwa 40km von Mexiko-Stadt entfernt, gibt es eine der bedeutendsten Ruinenstädte Amerikas zu bestaunen.

Teotihuacán – jetziges UNESCO Weltkulturerbe und damals eine der größten Städte mit ca. 200 000 Einwohnern.

Besonders bekannt sind wohl die dortigen Stufenpyramiden, die Sonnen- und Mondpyramide. Die Sonnenpyramide ist beachtliche 65m Meter hoch und die drittgrößte Pyramide der Welt.

Um die Pyramiden zu besteigen, sollte man einigermaßen fit sein und auf jeden Fall genug Wasser parat haben. Die Stufen sind zum einen relativ groß und zum anderen etwas uneben. Festes Schuhwerk ist also ein Muss.

Hat man die Stufen dann bezwungen, wird man mit einer unbezahlbaren Aussicht belohnt. Hier wird einem erstmal bewusst, wie weitläufig das Gelände ist und wieviel es zu erkunden gibt.

Blick auf Teotihuacan bei Mexiko-Stadt Julia bei den Pyramiden von Teotihuacan bei Mexiko-Stadt Julia blickt auf die Mondpyramide von Teotihuacan bei Mexiko-Stadt Julia blickt auf die Mondpyramiden von Teotihuacan bei Mexiko-Stadt

Wir saßen ewig auf den Pyramiden und haben fantasiert, wie es hier wohl vor zig tausenden von Jahren war.

Hinkommen ist übrigens ganz einfach. Ab dem Terminal Central del Norte del DF fahren im 15 Minuten Takt Busse zu den Pyramiden. Am Gate 8 kann man ein Hin- und Rückfahrtticket für 100 Pesos kaufen. Man wird direkt am Eingang zu den Pyramiden abgeladen und zahlt dort einen Eintrittspreis von 70 Pesos pro Person. In diesem Preis ist auch der Eintritt für das Museum, welches auf dem Gelände ist, inbegriffen.

Dieser Tagesausflug ist ein Must-Do, wenn man ein bisschen Zeit hat in Mexiko-Stadt. Wir sind immer noch fasziniert von diesem mystischen Ort.


Wir auf der Dachterrasse unseres AirBnB Appartements

Fazit: Mexiko-Stadt hat unser Herz erobert und unsere Vorurteile haben sich nicht bestätigt. Diese Stadt hat soviel zu bieten. Man könnte wohl allein 2 Wochen in Museen verbringen oder die verschiedenen Viertel erkunden. Jedes Viertel ist wie eine kleine eigene Stadt. Das macht Mexiko-Stadt so angenehm, denn wir hatten selten das Gefühl in einer Megametropole zu sein. Es gibt viele Parks und allgemein ist die Stadt sehr grün.

Ein großes Herz an Mexiko-Stadt von uns und eine absolute Empfehlung diese einzigartige Stadt zu besuchen.